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ADFC an Landesregierung: StVO-Reform ermöglichen

Werder (Havel), 09.06.2024 – Drei Radfahrende sind zwischen Ende April und Ende Mai auf Brandenburgs Straßen zu Tode gekommen. „Menschen auf Fahrrädern müssen geschützt werden“ sagt dazu erneut der ADFC Brandenburg und fordert die Landesregierung auf, die im vergangenen Jahr überraschend gescheiterte StVO-Reform zu ermöglichen. Lesen Sie mehr in der ADFC-Pressemitteilung vom 24. Mai 2024.

Verkehrssicherheit für Radfahrer: ADFC Brandenburg fordert Landesregierung auf Blockade der STVO-Reform im Bundesrat sofort zu beenden 

Innerhalb eines Monats sind in Brandenburg drei Radfahrer im Straßenverkehr bei Unfällen getötet worden. Der ADFC Brandenburg verfolgt diese Entwicklung mit Sorge und trauert mit den Angehörigen.

„Wir sind schockiert und betroffen, dass drei Menschen innerhalb weniger Zeit auf dem Fahrrad im Straßenverkehr von Brandenburg ihr Leben verloren haben. Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen, die plötzlich und unvermittelt einen nahen Menschen verloren haben. Jedes Todesopfer im Straßenverkehr verursacht unendliches Leid und ist ein Opfer zu viel. Es kann nicht sein, dass immer weiter Radfahrer sterben und sich in den Köpfen der Verantwortlichen und in den Regelwerken nichts ändert. Wir setzen uns seit Jahrzehnten für den Schutz von Radfahrerinnen und Radfahrern ein. Jeder muss in Brandenburg sicher und sorgenlos Radfahren können. Menschen auf Fahrrädern oder zu Fuß müssen geschützt werden: Wir fordern flächendeckend sichere Radinfrastruktur, Tempolimits vor allem dort, wo es keine sicheren Radwege gibt, und ein Verbot von LKWs ohne Abbiegeassistenten in unseren Innenstädten.“

Renate Weisse, stellvertretende Landesvorsitzende ADFC
Tempolimits und verstärkte Kontrollen

Mit Blick auf diese alarmierende Statistik fordert Renate Weisse: „Die Landesregierung muss sofort handeln und alles tun, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Im Namen aller Radfahrer appelliere ich: Tempo 30 muss zur Regelgeschwindigkeit in Brandenburgs Innenstädten werden. Wir fordern die Landesregierung auf sich auf Bundesebene für eine Anpassung der STVO im Bundesrat einzusetzen und die Blockadehaltung endlich zu beenden. Die STVO-Reform ermöglicht die Kommunen Tempo 30 anzuordnen, wo sie es für sinnvoll halten. Tempolimits erhöhen die Sicherheit der Radfahrer und Fußgänger erheblich: Langsamere Autos, kürzerer Anhalteweg, mehr Zeit, weniger Leid! Wir können nicht verstehen, warum sich deutsche Politikerinnen und Politiker sperren, diese einfache Formel anzuerkennen. Sicherheit muss vor Schnelligkeit gehen. Andere europäische Länder und Städte wie Paris machen es seit langem vor.“

Sichere Infrastruktur

„Radfahrerinnen und Radfahrer müssen außerdem durch schützende Infrastruktur vor den Fehlern anderer Verkehrsteilnehmer bewahrt werden. Die Radinfrastruktur muss sicher, intuitiv und fehlerverzeihend sein. Am Ende heißt es nämlich: Blechlawine gegen Mensch. Auf stark befahrenen Straßen bedeutet das: Sicherer Radverkehr ist dort nur mit einem physisch abgetrennten Radfahrstreifen möglich. Ein aufgepinselter sogenannter „Schutzstreifen“ ist hingegen unzulänglich, ebenso wie Radwege in Mittellage oder ganz fehlende Radinfrastruktur. Gefährliche Kreuzungen müssen durch getrennte Führungen und Ampelschaltungen sicherer gemacht werden.“

Radnetz Brandenburg auf die Straße bringen

„Radfahren muss überall in Brandenburg sicher sein, für jeden. Das von der Landesregierung angekündigte Radnetz Brandenburg muss auf die Straße gebracht werden. Der ADFC Brandenburg hat Anfang des Jahres einen Vorschlag für ein flächendeckendes Radnetz gemacht, der Ball liegt nun bei der Landesregierung.“

Verbot von LKWs ohne Abbiegeassistenten

„Es braucht außerdem ein Verbot von LKWs ohne Abbiegeassistenten: LKWs ohne Kollisionserkennung und einen Not-Stopp haben in unseren Städten und Gemeinden nichts mehr zu suchen,“ so Weisse weiter.


Hintergrund zu den Unfällen:

26.4.2024 Mahlow, getötet 45 Jahre
Tödlicher Verkehrsunfall | Polizeimeldungen | Polizei Brandenburg

15.5.2024 Babelsberg, getötet 82 Jahre
Verletzter Radfahrer nach Verkehrsunfall verstorben | Polizeimeldungen | Polizei Brandenburg

21.5.2024 Trebbin, getötet 53 Jahre
Radfahrer bei Unfall tödlich verletzt | Polizeimeldungen | Polizei Brandenburg

Die Unfälle ereigneten sich alle im Bereich der Polizeidirektion West.

https://brandenburg.adfc.de/pressemitteilung/adfc-brandenburg-fordert-landesregierung-auf-stvo-reform-zu-ermoeglichen

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