Werder (Havel), 05.10.2024 – Früh um fünf sind Werders Straßen leer. Zwei Stunden später sieht das werktags schon ganz anders aus. Blütenstadts Verkehrsraum ist kaum erweiterbar, seine Auslastung stößt aber besonders in den Spitzenzeiten immer öfter an seine Grenzen. Spürbar ist dies besonders an den Gemütern seiner Nutzer.
Während manche Werderaner Autofahrer*innen weiterhin in Radler*innen ein großes Problem sehen, liegt aber gerade in der Einspurigkeit dieser Mobilitätsvariante eine der Lösungen für Werders Verkehrsproblem. Denn zum Beispiel verursachen Räder keine Staus und brauchen nur ein Zehntel der Parkfläche eines Autos.
Jedes Fahrrad auf der Straße ist ein Auto weniger
Wie aber bohrt man dieses dicke Brett, selbst in der autoverliebten Blütenstadt mehr Leute vom Rad zu überzeugen und damit weniger Probleme mit Autos zu haben? Indem man die Situation für Fahrradfahrer verbessert: Radwege, Radstreifen, Kombination mit Bus und Bahn etc.
Wo es in Werder Verbesserungsmöglichkeiten gibt und wie man sie nutzen kann, das zu erkunden dürfte der Job eines Radverkehrskonzeptes werden, das die Stadtverwaltung jetzt ausgeschrieben hat. Lesen Sie mehr in der städtischen Pressemitteilung vom 18. September 2024.
Radverkehrskonzept wird ausgeschrieben
Nach millionenschweren Investitionen in das regionale Radwegenetz in den vergangenen Jahren will Werder (Havel) einen weiteren großen Schritt zur Verbesserung der Radwege-Infrastruktur in der Stadt und den Ortsteilen gehen. Dazu wurde am 17. September ein Radverkehrskonzept ausgeschrieben.
Mit Hilfe des Planwerks soll der Radverkehrsanteil, auch mit Blick auf die derzeitige Verkehrssituation in der Stadt, weiter erhöht und die Qualität der Radverkehrsverbindungen im Stadtgebiet gesteigert werden. Im Fokus stehen dabei die Suche nach alternativen Radwege- und Fahrradstraßenführungen und nach Lückenschlüssen im Radnetz.
Mängel sollen identifiziert und das Radwegenetz besser mit dem ÖPNV und Knotenpunkten verknüpft werden. Eine wichtige Rolle im Konzept wird die Anbindung der Ortsteile an Kernstadt sowie den Bahnhof Werder (Havel) spielen.
Das Ausschreibungsverfahren ist am 17. September mit einem Teilnahmewettbewerb gestartet und wird voraussichtlich im Dezember abgeschlossen sein. Die Bearbeitung des Konzepts soll im Januar 2025 beginnen. Im Zuge dessen ist eine umfangreiche Bürgerbeteiligung mit Bürgerwerkstätten und einer Beteiligungs-Website anvisiert.
Ende 2025 soll der Konzeptentwurf den Stadtverordneten zur Beschlussfassung vorgelegt, die Maßnahmen danach sukzessive weiter geplant und umgesetzt werden. Bei der Erarbeitung mit einem Planungsbüro wird die Stadtverwaltung unter anderem durch die ADFC-Ortsgruppe Werder (Havel) unterstützt. Das Konzept wird durch das Land Brandenburg finanziell gefördert.