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Rathaus: Töplitzer Schulleiterin Ramdohr geht in den Ruhestand

Werder (Havel), 27.07.2025 – Die Töplitzer Inselschule scheint bis jetzt eine außergewöhnliche Leiterin gehabt zu haben. Zum Abschied in den Ruhestand gab es nicht nur Besuch vom Vizebürgermeister. Auch die Stadtverwaltung ließ es sich nehmen, eigens in einer Pressemitteilung noch einmal auf das langjährige Wirken von Catrin Ramdohr hinzuweisen. Warum, dazu lesen Sie mehr in eben jener Medieninfo des Rathauses vom 17. Juli 2025. Bild und Bildquelle: Stadt Werder.

Catrin Ramdohr geht in den Ruhestand

Nach fast zwei Jahrzehnten als prägende Kraft der Inselschule Töplitz beendet Schulleiterin Catrin Ramdohr ihre aktive Dienstzeit. Am 18. Juli wird der 1. Beigeordnete Christian Große sie offiziell in den Ruhestand verabschieden.

Kaum ein Tag an der Inselschule ist wie der andere – besonders nicht, wenn Catrin Ramdohr im schwarzen Hexenumhang von Minerva McGonagall durch die Flure schwebt. Das jährliche Harry-Potter-Projekt an der Töplitzer Inselschule hat längst Kultstatus: Dann verwandeln sich die Klassenräume in Zaubererkammern, die Kinder kommen verkleidet, die vier Häuser wetteifern um den Hauspokal.

Ihr ganz persönlicher Zauberspruch stammt von Eva Strittmatter, erzählt Catrin Ramdohr: „Ich hoffe, dass ich sie erfülle, Die allererste Menschenpflicht: Dass ich die Sonne nicht verhülle, Dass ich vermehr das Erdenlicht.“ So habe sie auch als Schulleiterin versucht, es zu leben.

Ein berufliches Ankommen in Töplitz

2006 hatte sie den Wechsel von der Pierre-de-Coubertin-Gesamtschule in Potsdam an die kleine, feine Dorfschule gewagt. Für die Töplitzerin war das auch ein berufliches Ankommen. Schon 1996 war die Familie in den Werderaner Ortsteil gezogen, ihre beiden Söhne waren Inselschüler. Statt täglich durchs Potsdamer Baustellenchaos zu fahren, ging es nun zu Fuß  ins Klassenzimmer.

Schon 2007 übernahm sie die stellvertretende Leitung der Inselschule, wurde 2015 zunächst kommissarisch und ab 2019 dauerhaft Schulleiterin. „Von meiner Vorgängerin Serina Wick habe ich eine perfekte Schule mit einem super Team übernommen“, betont sie.

Die gebürtige Merseburgerin wollte schon als Kind Lehrerin werden. Sie studierte zunächst Mathematik, Deutsch und Musik am Institut für Lehrerbildung in Weißenfels, bevor sie an der Pädagogischen Hochschule Potsdam ihr Diplom in Musik erwarb. Nach der Wende erweiterte sie ihr Profil mit einem Ergänzungsstudium in Lebensgestaltung, Ethik und Religion.

Musik als Herzensangelegenheit

Ihre Begeisterung für Musik zog sich durch den Töplitzer Schulalltag: Seit 15 Jahren organisiert  sie mit der Muskischullehrerin Regina Klieber die Gitarrenklassen im Rahmen des Landesprojekts „Klasse:Musik“. Schüler der fünften und sechsten Klassen erhalten dabei kostenlosen Gitarrenunterricht. „Ich finde es wichtig, dass Kinder Musik ganz praktisch erleben – auch wenn sie nicht alle perfekt spielen lernen“, sagt sie.

Typisch Catrin Ramdohr: Beim Unterricht allein bleibt es nicht. Jährlich wird die Gemeinschaft gepflegt und es geht für eine Woche zum Gitarrenlager. Dann wird für die Auftritte geübt. Das jährliche Abschlusskonzert und die Weihnachtskonzerte in der Töplitzer Kirche sind für viele Familien Höhepunkte des Schuljahres.

Mit ihrer Leidenschaft hat Catrin Ramdohr das Profil der Inselschule geprägt und bewahrt. Die Schule ist fest im Dorfleben verankert und es gibt enge Kooperationen mit der SG Töplitz, der Freiwilligen Feuerwehr, der evangelischen Kirchengemeinde, dem Heimatverein und Betrieben wie der Käserei Hennig, wo die Kinder jährlich selbst Kartoffeln ernten dürfen. Die gute Vernetzung machte sich auch in der Coronazeit bezahlt, als im ganzen Ort Räume bereitgestellt wurden, damit der Präsenzunterricht weitergehen konnte.

Das soziale Klima stimmt

„Kinder lebenstauglich machen“, nennt sie als ihren pädagogischen Anspruch. Und sagt stolz von ihrer Inselschule: „Die Großen helfen den Kleinen, das soziale Klima stimmt – so wünsche ich mir Schule.“ Dafür auch mal miteinander rauszukommen, sei in Töplitz nicht schwer. In der Neigungsdifferenzierung steht neben Töpfern, kreatives Schreiben, Yoga oder Badminton sogar Reiten auf dem Stundenplan.

Zum Abschied würdigt der 1. Beigeordnete Christian Große die Verdienste der engagierten Pädagogin: „Frau Ramdohr hat über viele Jahre mit Herzblut, Humor und Einfallsreichtum das Gesicht der Inselschule geprägt. Sie hat nicht nur unterrichtet, sondern Kindern Mut gemacht, ihre Talente zu entdecken, Verantwortung zu übernehmen und mit Freude zu lernen.“

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