Werder (Havel), 22.09.2025 – First Responder gelten als eine Ergänzung der Rettungskette. Laut Wikipedia handle es sich bei First Respondern um „mindestens in erweiterter Erster Hilfe grundlegend sanitäts- oder rettungsdienstlich ausgebildete Personen, die bei Notfällen die Zeit bis zum Eintreffen eines Rettungsmittels mit qualifizierten basismedizinischen Maßnahmen überbrücken sollen.“
In Werder gibt es eine First-Responder-Einheit seit rund zwei Jahren. Auch hier ist sie bei der Freiwilligen Feuerwehr angesiedelt. Sprich: die ehrenamtlichen Kameraden haben diese Aufgabe nicht einfach zusätzlich mit übernommen, sondern Teile von ihnen waren selbst der Initiator.
Interessante Zahl aus dem Jahresbericht des Stadtwehrführers beim SoBiKuSO-Ausschuss am 10. Juli: Bei 102 Einsätzen in 2024 seien die Werderaner First Responder in 65 Prozent der Fälle vor dem Rettungsdienst vor Ort gewesen. Interessant ist diese Angabe besonders vor dem Hintergrund, dass bei Notfällen vor allem die ersten Minuten entscheidend sind, wie es danach für die Betroffenen weitergeht.
Mehr zum Zweijährigen der Werderaner First-Responder-Gruppe lesen Sie nachfolgend in einer Medieninfo der Stadtverwaltung vom 8. September 2025.
Die Notfallretter von der Feuerwehr
Zwei Jahre First-Responder-Einheit Werder (Havel)
Seit dem 1. Juli 2023 gibt es in Werder (Havel) eine eigene First-Responder-Einheit – ein Projekt, das in nur zwei Jahren fester Bestandteil der Rettungskette geworden ist. Bereits 61 Einsätze allein in diesem Jahr (Stand August 2025) zeigen, wie wichtig die ehrenamtliche Arbeit dieser speziell ausgebildeten Feuerwehrkräfte ist.
Schnelle Hilfe in der entscheidenden Zeit
First Responder – das bedeutet, die Ersten am Einsatzort. Sie überbrücken die Zeit, bis der Rettungsdienst eintrifft, und leisten sofort qualifizierte Erste Hilfe. Denn bei Notfällen wie Herz-Kreislauf-Stillstand oder schwerer Atemnot können schon wenige Minuten über Leben oder Tod entscheiden.
Alarmiert wird die Einheit parallel zum Rettungsdienst durch die Leitstelle in Brandenburg an der Havel.
„Der Rettungsdienst freut sich riesig, wenn wir da sind und sie wissen, dass schon was läuft.“
Stadtwehrführer Stephan Kranig
Von der Idee zur gelebten Einheit
Initiatior der Einheit war Frank Huber, Feuerwehrmann aus Töplitz und viele Jahre selbst Rettungsassistent. Nach zwei dramatischen Einsätzen mit jungen Patienten hatte er die Idee, nach dem Vorbild der Nachbargemeinde Schwielowsee eine eigene Ertshelfer-Truppe bei der Feuerwehr ins Leben zu rufen.
Sein Vorschlag traf bei den Feuerwehrleuten – trotz der schon hohen Belastungen im Ehrenamt – auf großes Interesse. Unter fachlicher Begleitung einer Notärztin erhielten die Freiwilligen eine spezielle medizinische Ausbildung, die seither regelmäßig aufgefrischt wird.
Heute sind rund ein Drittel der 210 aktiven Feuerwehrleute aus Werder (Havel) mit den Ortsteilen Teil der First-Responder-Einheit. Ausgerüstet mit einem Erste-Hilfe-Rucksack und einem AED-Defibrillator stehen sie bereit, um im Notfall sofort handeln zu können.
Beeindruckende Bilanz
Die Zahlen, die Stadtwehrführer Kranig nennt, sprechen für sich: 2023, im ersten Jahr, rückte die Einheit zu 21 Einsätzen aus. 2024 waren es bereits 102 Einsätze. 2025 bis Ende August: 61 Einsätze.
„Damit zeigt sich: Das Konzept funktioniert, die Einheit rettet wertvolle Zeit – und vielleicht auch Leben“, sagt Stephan Kranig. „Jeder Einsatz lohnt sich – allein schon, wenn wir die ersten Minuten überbrücken und den Patienten stabilisieren können“, ergänzt Frank Huber.
Dank und Ausblick
„Unsere First Responder leisten einen unschätzbaren Beitrag für die Sicherheit in Werder“, würdigt Bürgermeisterin Manuela Saß das zusätzliche Engagement der Feuerwehrleute. „Sie sind oft die Ersten vor Ort, wenn Sekunden zählen – und sie tun das freiwillig, in ihrer Freizeit. Dafür gebührt ihnen unser größter Dank und Respekt.“
Frank Huber und Stephan Kranig sind sich einig: „Wir machen weiter – für jeden Fall, in dem wir helfen können.“