Rathaus: Richtfest am Schwalbenbergweg – Bezahlbarer HGW-Wohnraum dank Landesförderung

„Großes Projekt. Drei Blöcke haben wir hier hingesetzt. Ich möchte betonen: Es ist das Geld des Steuerzahlers, das hier mit verbaut wird. Also: Danke an den Steuerzahler, dass wir uns sozialen Wohnungsbau leisten“, sagte der Bundestagsabgeordnete Arne Raue beim Richtfest für die neue Wohnanlage am Schwalbenbergweg am 23. Oktober.

Bernd Reiher, 01.11.2025, 06:50 Uhr

Ein Statement, locker und fluffig für ein Facebookvideo von der Baustelle eingesprochen, mit all seiner Eloquenz eventuell aber nicht ganz ohne doppelten Boden. Sollte da etwa im Unterton ein Seitenhieb auf den sozialen Wohnungsbau in Werder mitschwingen? Wenn dem so wäre: Dieses Eigentor könnte sich die HGW höchstselbst zuzuschreiben haben. Denn AfD-Mann Raue endet ausdrücklich mit den Worten: „Danke für die Einladung.“

Abgesehen von diesem Nebenschauplatz war mit dem Richtfest am Schwalbenberg dennoch ein großer Schritt für die Stadt und die HGW verbunden: Aussicht auf mehr bezahlbaren Wohnraum als Antwort auf Werders leergefegten Wohnungsmarkt samt daraus folgendem Mietenwahnsinn.

Was die Stadt und die VGW selbst zu diesem Objekt, seinem Richtfest und hier eventuell noch folgenden Vorhaben zu sagen haben, dazu lesen Sie mehr in einer Presseinfo aus dem Rathaus vom 23. Oktober 2025.

Richtfest am Schwalbenbergweg: Werder schafft bezahlbaren Wohnraum mit Landesförderung

Ein halbes Jahr nach der Grundsteinlegung steht der Rohbau: Am Schwalbenbergweg hat die kommunale Haus- und Grundstücksgesellschaft Werder (Havel) mbH (HGW) am heutigen Donnerstag Richtfest gefeiert. Drei neue Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 27 belegungsgebundenen Wohnungen wachsen hier für Menschen, die in Werder bezahlbar wohnen möchten.

„Wir sind froh, mit unserer kleinen, leistungsstarken Wohnungsgesellschaft günstigen Wohnraum in der Blütenstadt anbieten und auch entwickeln zu können. Außerdem sind wir dankbar für die Unterstützung des Landes, ohne die solche Projekte nicht möglich wäre. Wenn die Förderung für den zweiten Bauabschnitt rechtzeitig kommt, können hier sechs weitere Neubauten mit bezahlbaren Mieten entstehen – direkt im Anschluss, ohne Unterbrechung. Die HGW ist bereit, die Stadt ist bereit – und die Nachfrage ist groß.“
Bürgermeisterin Manuela Saß

Auch die HGW-Geschäftsführer Thomas Lück und Robin Stenmans zeigten sich zufrieden mit dem Baufortschritt und der engen Zusammenarbeit aller Beteiligten: „Dieses von unserer Architektin Una Räuber geplante Projekt zeigt, wie kommunaler Wohnungsbau gelingen kann“, so Thomas Lück. „Der nächste Bauabschnitt mit insgesamt 28 Wohnungen steht bereits in den Startlöchern. Sobald die Förderzusage des Landes vorliegt, können wir unmittelbar weitermachen“, ergänzte Robin Stenmans.

Das Land Brandenburg fördert das aktuelle Bauvorhaben mit einem zinsgünstigen Darlehen von 5,3 Millionen Euro und einem Zuschuss von 1,5 Millionen Euro. Insgesamt investiert die HGW rund neun Millionen Euro in den ersten Bauabschnitt.

Die drei Häuser entstehen in massiver Bauweise und sind durchweg barrierefrei – mit Aufzügen, breiten Zugängen und hellen Eingangsbereichen. Geplant sind moderne Zwei- bis Vierzimmerwohnungen mit bodentiefen Fenstern und Fensterläden, die viel Licht hereinlassen. Balkone und Fußbodenheizung sorgen für Wohnkomfort, Abstellräume im Keller für Ordnung. Eine Luft-Wärmepumpe liefert wohlige Wärme, Photovoltaikanlagen auf den Flachdächern erzeugen Strom. Selbstverständlich ist Platz für Fahrräder vorgesehen – Werder bleibt eine Stadt der kurzen Wege.

Die ersten Mietverträge sollen nach dem Jahreswechsel unterschrieben werden. Der Einzug ist für den Herbst 2026 geplant. Je nach Einkommen liegen die Nettokaltmieten dann bei 6,50 bis 12 Euro pro Quadratmeter.

Unter den Gästen des Richtfestes waren Vertreter des Landes Brandenburg, der Investitionsbank des Landes Brandenburg, der beteiligten Bauunternehmen, der Politik und des HGW-Aufsichtsrats. Den traditionellen Richtspruch sprach Frank Schulz, Polier der Märkischen Bauunion – weil das Gebäude ein Flachdach hat, diesmal nicht vom Dachstuhl, sondern vom Obergeschoss. Der Applaus der Gäste zeigte: Werder freut sich über den sichtbaren Fortschritt beim Bau bezahlbarer Wohnungen.

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