Werder (Havel), 20.04.2024 – Jetzt ist es raus: Die Blütenstadt hat ihre neue Baumblütenkönigin. Lesen Sie mehr in der Presseinfo des Rathauses vom 19. April 2024. Bild: Theresa Tauchert, Stadt Werder, hkx.
Theresa Tauchert ist die neue Baumblütenkönigin
Das ist noch nicht so oft passiert! Auf dem Weg zur Baumblütenkönigin werden die Bewerberinnern von einer Fachjury unter anderem zur Stadtgeschichte befragt und müssen Obstzweige bestimmen. Regionale Beeren und Obstbäume an der Form der Zweige, der Rindenstruktur und den Knospen zu erkennen – das ist schon was für Kenner.
„Aprikose und Pfirsich habe ich verwechselt“, gesteht Theresa lachend. „Das ist auch nicht so einfach.“ Bei den anderen elf Zweigen lag sie zur Überraschung der Jurymitglieder unterdessen richtig. „Na wir haben das ja alles in unserem großen Garten zu stehen.“
Die Leistung war wohl einer der Gründe, warum sich die Jury für die lebensfrohe Theresa Tauchert als Baumblütenkönig 2024/25 entschieden hat. Seit mehreren Generationen lebt die Familie auf dem Dreiseitenhof in Plötzin. Ihr Vater hat eine Sanitär- und Heizungsfirma mit 50 Mitarbeitern, ihre Mama war lange Zeit bei der „Flinken Schere“ in Werder als Frisörin tätig.
Die kleine Tochter lebte ihre Vorlieben derweil eher in Latzhosen und Werkzeugkasten aus. „Ich konnte mit Barbie nichts anfangen.“ Ein Kindheitsbild zeigt sie im Blaumann bei der Reparatur des Schuppendachs. Mit 14 Jahren arbeitete sie erstmals in Papas Firma und verdiente sich etwas Feriengeld.
Inzwischen 24 hat sie ihr Fachabitur abgeschlossen, ihren Gesellenbrief als Anlagenmechanikerin für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik in der Tasche und steht kurz vor dem Meisterabschluss. Arbeit hat sie – wo sonst – beim Papa gefunden. Ihr Instagram-Kanal läuft unter dem Motto „Welcome to my Plumber-World“ – und hat mehr als 5000 Follower. „Ein guter Zeitpunkt, sich als Baumblütenkönigin zu bewerben“, fand sie.
Die Idee für die Bewerbung geht auf ihren Opa zurück, der sie in der Kindheit mit den Obstgehölzen vertraut gemacht hatte. „Bei einem Werderaner Kirschbier stellten wir uns vor, wie er mich durch die Menge des Umzugs fährt. Leider verstarb mein Opa 2022. Aber ich möchte ihn von hier unten stolz machen.“ Ihre Oma hatte Tränen in den Augen, als sie von der erfolgreichen Wahl erfuhr. Zum Baumblütenfest geht sie, so lange sie denken kann. „Nachmittags Plantagen, abends Festmeile.“ Sie freut sich darauf, Werder zu repräsentieren und vielleicht auch etwas Werbung für das Handwerk machen zu können.
Zum 95. Jubiläum der Plötziner Feuerwehr, deren aktives Mitglied sie ist, wird sie dann wohl als Baumblütenkönigin eingeladen werden, überlegt sie. Ein weiteres interessantes Hobby: Tontaubenschießen beim SC Diana Hoppegarten.
Durch ihre Freundin Tamara Thierschmann, die das Privileg hatte, zweimal Baumblütenkönigin zu sein, fühlt sie sich auf die kommenden Termine und Repräsentationsaufgaben gut vorbereitet. Auch beim Bewerbungsverfahren habe der Kontakt geholfen. Mit der Werder-Chronik hatte sich Theresa Tauchert für die Fragen fit gemacht. Besonders beeindruckt war sie von der historischen Rolle der Frauen beim Transport und Verkauf des Werderaner Obstes in Berlin.
Jede der fünf Bewerberinnen habe ganz eigene tolle Qualitäten mitgebracht, sagt Heiko Wels, der für den Werderschen Obstbauverein in der Auswahljury saß und sich der sich bei allen Bewerberinnen fürs Mitmachen bedankt. „Am Ende war es das Bauchgefühl und ihre offene und aufgeschlossene Art, die ausschlaggebend für Theresas Wahl war.“