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DAK: Rekord bei Fehltagen wegen psychischer Krankheiten in Brandenburg

Werder (Havel), 26.03.2023 – Psychische Erkrankungen werden oft unterschätzt, weil sie zunächst nicht zu sehen sind. In Behandlung begeben sich Betroffene meist erst spät. Trotzdem werden Ängste und Depressionen langsam zum Problem der Arbeitswelt – wenn Kolleg*innen deswegen immer öfter zuhause bleiben.

110.000 Betroffene gab es 2022 in Brandenburg. Verglichen mit der Gesamtbeschäftigtenzahl von rund 1,1 Millionen ist das jede/r Zehnte. Die DAK hat sich mit dem Thema beschäftigt. Lesen Sie mehr in der Pressemitteilung vom 13. März 2023.

Fehltage wegen psychischer Krankheiten in Brandenburg auf Rekordstand

DAK-Gesundheit analysiert Arbeitsausfall wegen Depressionen oder Ängsten bei rund 110.000 Beschäftigten. Anstieg um 49 Prozent im Zehn-Jahres-Vergleich

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer In Brandenburg haben im vergangenen Jahr so oft wie nie zuvor mit Depressionen oder Ängsten am Arbeitsplatz gefehlt. Rein statistisch kamen auf 100 DAK-Versicherte 328 Fehltage, wie aus dem repräsentativen Psychreport der DAK-Gesundheit hervorgeht.

Die Fehlzeiten wegen dieser Erkrankungen lagen um 49 Prozent über dem Niveau von vor zehn Jahren. Im Vergleich zum Vorjahr hatten insbesondere jüngere Altersgruppen hohe Anstiege psychisch bedingter Arbeitsausfälle. Die meisten Fehltage gab es hier auch 2022 wieder im Gesundheitswesen. Die Branche lag 63 Prozent über dem Durchschnitt. 

„Der neue Rekordstand bei den psychischen Erkrankungen ist besorgniserregend. Hinzu kommt, dass zunehmend jüngere Erwachsene zu Beginn ihres Erwerbslebens wegen dieser Krankheiten bei der Arbeit ausfallen“, sagt Anke Grubitz, Landeschefin der DAK-Gesundheit in Brandenburg. „Wir müssen am Arbeitsplatz den Fragen der seelischen Gesundheit mehr Beachtung schenken. Beschäftigte dürfen nicht Gefahr laufen, eines Tages verfrüht ausgebrannt zu sein und aussteigen zu müssen“, so Grubitz.

In Brandenburg hatten im Vergleich zu 2021 junge Frauen im Alter von 15 bis 19 Jahren und 30 bis 34 Jahren den stärksten Anstieg von Fehltagen aufgrund psychischer Erkrankungen (plus 40 beziehungsweise 33 Prozent). Bei den Männern sind ebenfalls besonders die jungen Altersgruppen betroffen. Bei den 15 bis 19-jährigen stiegen die Ausfalltage um 78 Prozent und bei den 35 bis 39-jährigen um 44 Prozent.

Männer und Frau leiden anders

Eine Krankschreibung wegen psychischer Erkrankungen dauerte im Durchschnitt 32 Tage. Wobei Frauen und Männer bei den einzelnen Diagnosen unterschiedlich betroffen sind. Bei den Arbeitnehmerinnen entfielen die meisten Fehltage auf Depressionen, der durch sie verursachte Arbeitsausfall stieg auf 173 Tage je 100 versicherte Frauen (Vorjahr 167). Männer haben insgesamt weniger Fehltage aufgrund psychischer Erkrankungen. Hauptursache für psychisch bedingten Arbeitsausfall sind bei ihnen Belastungs- und Anpassungsstörungen. Die Fehltage stiegen hier von 54 Fehltagen im Jahre 2021 auf 68 im vergangenen Jahr.

Der meiste Ausfall im Gesundheitswesen

Wie stark Beschäftigte von psychischen Erkrankungen betroffen sind, hängt unter anderem mit der Branche zusammen, in der sie tätig sind. In Brandenburg hatten diejenigen, die im Gesundheitswesen arbeiten, weit überdurchschnittlich viele Fehltage. 2022 waren es – bezogen auf 100 erwerbstätige DAK-Versicherte – 534 Fehltage, 206 Tage mehr als im Durchschnitt aller Branchen. 

Für den Psychreport hat das Berliner IGES Institut die Daten von rund 110.000 DAK-versicherten Beschäftigten in Brandenburg ausgewertet. Die DAK-Gesundheit ist die drittgrößte gesetzliche Krankenkasse Deutschlands. Sie informiert online über ihre Leistungen zum Gesundbleiben und Gesundwerden unter: www.dak.de/psychreport. Insgesamt sind bei der Krankenkasse in Brandenburg rund 250.000 Menschen versichert.

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