Werder (Havel), 26.09.2023 – Am Mittwoch wird in der Stadtgalerie Kunst-Geschoss eine neue Ausstellung eröffnet. Gezeigt werden Bildhauerarbeiten von Philipp von Appen und Malerei von Steffen Wriecz.
Beide Künstler seien Freunde seit Schulzeiten, die das Leben in verschiedene Himmelsrichtungen verschlagen habe und deren jeweils 70. Geburtstag in den Zeitraum der Ausstellung falle, hieß es dazu von Kurator Frank W. Weber. Lesen Sie mehr in der Pressemitteilung vom 24. September 2023.
Philipp von Appen und Steffen Wriecz – Plastik & Malerei
Eröffnung Mittwoch 27. September 2023 um 19 Uhr. Ausstellung von Donnerstag 28. September bis Sonntag 5. November 2023 immer Donnerstag, Samstag und Sonntag von 13 bis 18 Uhr bei freiem Eintritt. Beide Künstler sind zur Eröffnung anwesend
Philipp von Appen und Steffen Wriecz waren in ihrer Schulzeit in Dresden unzertrennliche Freunde, die durch dick und dünn gingen. Philipps Großvater, Prof. Karl von Appen, war Mitglied der Akademie der Künste der DDR, Chefbühnenbildner des Berliner Ensembles und Gründer der Bühnenbildnerklasse an der Kunsthochschule Dresden. Das Elternhaus war von bildender und angewandter Kunst geprägt.
Auch Steffens Großvater war Landschaftsmaler. Der Vater von Steffen Wriecz wollte ein solides Elektroingenieurstudium für seinen Sohn. Dieses Vorhaben ging gewaltig schief. In den beiden Jungen keimten andere Vorstellungen vom Leben.
„Wenn wir uns nach der Schule bei Philipp trafen, waren in seinem Elternhaus immer künstlerische Gespräche mit anderen Kollegen, denen wir mit Interesse lauschten.“
Steffen Wriecz
So entwickelten sie, geprägt von den Erfahrungen der Kinder- und Jugendzeit, ihre Traumvorstellungen. Nach der Schulzeit verloren sie sich aus den Augen.
Philipp von Appen ging, gefördert durch sein künstlerisches Elternhaus, den Weg zum Plastiker und Bildhauer. Sein Umgang mit dem Material kann als frei betrachtet werden. Er verfolgt keine akademisch geprägte plastische Ausdrucksform. Ob Metall, Draht, Gips oder Marmor, für den Künstler steht der eigentliche Prozess des Schaffens und das Resultat im Vordergrund. Seine geschweißten und verknoteten plastischen Arbeiten aus Draht und Metallstäben, sowie die Arbeiten mit Marmor verkörpern am deutlichsten seinen sicheren Umgang mit der Dreidimensionalität.
Das Leben von Steffen Wriecz hielt eine Berg- und Talbahnfahrt für ihn bereit. Als Schlüsselerlebnis kann sein vierjähriger Aufenthalt Anfang der neunziger Jahre in Paris gesehen werden. Sein Malstil spiegelt die Offenheit französischer Kunst Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts wider. Beide Künstler zeigen sich erstmals gemeinsam in einer Ausstellung und begehen im Ausstellungszeitraum jeweils ihren 70. Geburtstag.
Text: Frank W. Weber, Kurator Stadtgalerie Kunst-Geschoss
Website mit ersten Eindrücken der Ausstellung: https://kunst-geschoss.tumblr.com