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Statistikamt: Frost führt zu historisch schlechter Kirschernte

Werder (Havel), 20.07.2024 – Die späten Frostnächte im Frühjahr haben für einige Medienberichte über zerfrorene Obstbaumblüten auch in Werder gesorgt. In der Folge stellte das gemeinsame Statistikamt von Berlin und Brandenburg jetzt fest: Landesweit wird es bei den Kirschen wohl der geringste Ertrag der letzten 30 Jahre. Lesen Sie mehr in der Pressemitteilung vom 27. Juni 2024y

Frost führt zu historisch schlechter Kirschenernte

Brandenburgs Kirschenernte 2024

2024 wird mit dem geringsten Ertrag seit 1992 gerechnet. Die aktuelle Schätzung der Brandenburger Obstbaubetriebe geht von 110 Tonnen aus und liegt um 650 Tonnen unter der vergleichsweise durchschnittlichen Kirschenernte des Vorjahres. Mehr als zwei Drittel der Betriebe erwarten sogar einen totalen Ernteausfall, teilt das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mit.

Der außerordentlich große Ernteausfall ist vor allem mit der kurzen, jedoch heftigen Frostphase zwischen dem 21.04. und 25.04.2024 zu erklären. Temperaturen von bis zu –7 C° setzten den in Blüte stehenden Kirschenbäumen schwer zu. Diese Frostperiode habe teilweise über 90 % des Verlustes verursacht. Derzeit wird von einer Erntemenge von rund 29 Tonnen Süßkirschen und 81 Tonnen Sauerkirschen ausgegangen. Im Vergleich zum Ernteergebnis des Vorjahres entspricht dies bei den Süßkirschen einer Verringerung um rund 95 % sowie bei den Sauerkirschen um rund 63 %.

Ertragsmengen liegen weit unter dem 6-jährigen Mittel

Die Ertragserwartungen bei Süßkirschen belaufen sich auf rund 1,3 Dezitonnen pro Hektar (dt/ha). Damit wurde der historisch niedrigste Ertrag von 2017 mit 4,5 Dezitonnen pro Hektar unterschritten und liegt auch deutlich unter dem sechsjährigen Mittel von 21 Dezitonnen pro Hektar. Bei den Sauerkirschen wird mit einem Hektarertrag von rund 13,2 Dezitonnen gerechnet. Nur 2010 gab es eine ähnlich schlechte Ernte mit 13,4 Dezitonnen pro Hektar. Dieser Ertrag entspricht nicht ganz einem Viertel des durchschnittlichen Ernteergebnisses der letzten sechs Jahre von 49 Dezitonnen pro Hektar.

Anbauflächen sinken nur leicht

Süßkirschen werden auf einer Fläche von rund 226 Hektar angebaut, wobei sich der Schwerpunkt im Landkreis Potsdam-Mittelmark befindet. Ertragsfähige Sauerkirschenbäume stehen auf 62 Hektar. Seit 2007 sinkt die Anbaufläche kontinuierlich. 2006 wurden die Süßkirschen auf einer Fläche von 750 Hektar geerntet.

Ergänzend ist darauf hinzuweisen, dass die Ernte durch den weiteren Witterungsverlauf noch beeinflusst werden kann und sich dann auf die endgültige Ertragsschätzung auswirkt.

Datenangebot

Weitere Datenangebote finden Sie in den Statistischen Berichten C II 6 – j für Brandenburg, die unter www.statistik-berlin-brandenburg.de/verarbeitendes-gewerbe zum kostenlosen Herunterladen bereitstehen.

https://www.statistik-berlin-brandenburg.de/092-2024