Schlagwort-Archive: klaus dieter bartsch

werder havel eintrag goldenes buch Alfred Schultze und Manuela Saß_Foto_Stadt Werder (Havel)_hkx

Rathaus: Schultze und Bartsch ins Goldene Buch der Stadt eingetragen

Werder (Havel), 09.02.2025 – „Verdiente Werderaner werden mit einer Eintragung ins Goldene Buch gewürdigt“, heißt es auf der Rathausseite zu dieser ganz besonderen städtischen Ehrung. „Bürger, die sich auf politischem, wissenschaftlichem, wirtschaftlichem, sozialem, kulturellem, sportlichem oder humanitärem Gebiet um die Stadt verdient gemacht haben“, kämen dafür in Betracht.

Mit Klaus-Dieter Bartsch und Alfred Schultze ist das Goldene Buch der Stadt jetzt um zwei Nennungen erweitert worden. Lesen Sie dazu mehr in einer Presseinfo des Rathauses vom 30. Januar 2025. Im Bild: Alfred Schultze und Bürgermeisterin Manuela Saß. Foto: Stadt Werder (Havel)_hkx.

Zwei Einträge ins Goldene Buch der Stadt Werder (Havel)

Sie engagierten sich für den Werderaner Sport und schlossen Lücken in der Stadtgeschichte: Zwei Werderaner haben sich für ihre umfangreichen Verdienste am Mittwochabend ins Goldene Buch der Stadt (Werder) Havel eingetragen. Bürgermeisterin Manuela Saß hatte dafür zu einer Feierstunde ins Schützenhaus eingeladen. Mit den Geehrten Alfred Schultze und Klaus-Dieter Bartsch nahmen rund 50 Gäste daran teil.

Alfred Schultze

Bürgermeisterin Saß würdigte Alfred Schultze in ihrer Laudatio für seine Forschungen zur Stadtgeschichte: Alfred Schultze hat mit dem inzwischen verstobenen Ko-Autor Kurt Pape und unter Mitarbeit von Dr. Klaus Froh die Geschehnisse rund um das Kriegsende in Werder 1945 recherchiert. Im Ergebnis veröffentlichten sie im Jahr 2015 eine 200 Seiten dicke Studie mit dem Titel. „Werder (Havel) 1945. Zwischen fünf vor zwölf und fünf nach zwölf.“

Mit dem Buch seien erstmals Details und Akteure der kampflosen Übergabe der Stadt Werder (Havel) an die Rote Armee bekannt geworden. Alfred Schultze war zu diesem Zeitpunkt 11 Jahre alt, lebte in Werder und brachte auch eigene Erinnerungen ein.  Zusätzlich zum Geschehen rund um die Kapitulation wird in dem Buch aus verschiedenen Blickwinkeln über die Monate davor und danach erzählt.

Alfred Schultz stammt aus einer Obstzüchterfamilie, war viele Jahre im Schaltgerätewerk tätig, war nach der Wende in einem der Nachfolgeunternehmen als Betriebsratsvorsitzender aktiv und gewerkschaftlich engagiert. Er gehörte 1981 mit Ehrenbürger Dr. Baldur Martin zu den 18 Gründungsmitgliedern der Interessengemeinschaft „Heimatgeschichte und Denkmalpflege Werder“ und engagierte sich nach der Wende im Heimatverein der Stadt.

Außerdem war er Mitglied einer achtköpfigen Autorengemeinschaft, die unter Herausgeber Prof. Hartmut Röhn ein Gedenkbuch über die Schicksale jüdischer Einwohner der Stadt Werder (Havel) und ihren Ortsteilen geschrieben hat. In einzigartiger Weise habe er  seine Erinnerungen und Personen- sowie Ortskenntnisse von Werder in den Rechercheprozess einbringen können.

Das Buch mit dem Titel „Jüdische Schicksale“ habe ganz wesentlich zur Erinnerungskultur in der Stadt beigetragen, so Manuela Saß: Die Stadt Werder (Havel) hat ihren weiterführenden  Schulen Klassensätze davon bereitgestellt. Aufgrund der Recherchen sind in den Jahren 2014 und 2023 insgesamt 17 Stolpersteine für jüdische Opfer verlegt worden, die im Zuge der nationalsozialistischen Verfolgung deportiert und ermordet worden sind oder auf andere Weise ihr Leben verloren haben.

Klaus-Dieter Bartsch

Der 1. Beigeordnete Christian Große hielt die Laudatio für Klaus-Dieter Bartsch, der in Werder besser unter dem Beinamen „Bartschi“ bekannt ist. Christian Große zählte eine Reihe von aussagekräftigen Bildern auf, die ihm bei dem Namen einfallen: Bartschi als Stimmungskanone an der Spitze des Festumzugs beim Baumblütenfest. Bartschi im Blitzlichtgewitter mit der Baumblütenkönigin. Bartschi wild gestikulierend am Spielfeldrand vom FC Viktoria. Bartschi am Zapfhahn auf der Grünen Woche. Bartschi beim Weihnachtsmarkt als Weihnachtsmann. Bartschi mit  wilder Perücke beim Karnevalsauftakt. Bartschi, wie er Ehrungen für die Sportstadt entgegennimmt. Und Bartschi als Botschafter von Hertha BSC.

Seit 35 Jahren sei Klaus-Dieter Bartsch mit vollem Einsatz für die Stadt aktiv. Am 1. April 1990 hat er als Platzwart für den Arno-Franz-Sportplatz begonnen, für die Stadt Werder (Havel) zu arbeiten. 1992 führte ihn sein Weg in das Rathaus, wo er bis zu seinem Ruhestand als Sachbearbeiter für Sportangelegenheiten tätig war. Die Übergänge zwischen Dienst und Ehrenamt seien bei ihm oft fließend gewesen.

Amtlich oder ehrenamtlich habe er viele Probleme und Konflikte völlig  geräuschlos gelöst. Christian Große sprach dabei auch von seiner eigenen Zeit als ehemaliges Vorstandsmitglied vom Werderaner FC Viktoria: Fast 30 Jahren war Bartschi dort Präsident. Mittlerweile ist er als Sportlicher Leiter tätig. Immer habe er einen großen Fokus auf die Nachwuchsarbeit gerichtet.

Seit mehr als 30 Jahren ist Klaus-Dieter Bartsch Präsident des Stadtsportbundes, der mehr als 40 der Sportvereine bündelt. Unzählige Regatten, Turniere und Veranstaltungen seien dank seines Engagements und seines organisatorischen Geschicks zu erfolgreichen Höhepunkten des Sportlebens unserer Stadt geworden. Zudem sei es Klaus-Dieter Bartsch zu verdanken, dass Werder (Havel) zweimal zur „Sportlichsten Stadt“ ernannt wurde.

Es gebe nicht mehr viele Menschen wie Bartschi, die Persönliches hintenan stellen, um für die Gemeinschaft zu wirken, so Christian Große. Er zitierte aus einem Song, den „Karsten Perentz und sein Drama“ zu Bartschis Ruhestand vor zwei Jahren gedichtet haben, dem Blues „Werder an Bartschi“. „Du bis ein Teil dieser Stadt, die dich liebt und dir zu danken hat.“

https://www.werder-havel.de/politik-rathaus/aktuelles/neuigkeiten/125-jugend,-familie-soziales/4624-zwei-einträge-ins-goldene-buch-der-stadt-werder-havel.html

klaus_dieter_bartsch_bild_stadt_werder_havel_hkx

Stadtverwaltung: Klaus-Dieter Bartsch verabschiedet sich in den „Un-Ruhestand“

Werder (Havel), 17.11.2022 – Pressemitteilung Stadt Werder (Havel) vom 17. November 2022.

Klaus-Dieter Bartsch alias Bartschi verabschiedet sich in den „Un-Ruhestand“

Am 1. April 1990 hat Klaus-Dieter Bartsch als Platzwart für den Arno-Franz-Sportplatz begonnen, für die Stadt Werder (Havel) zu arbeiten. Gestern ist er als Sportchef und, wie Bürgermeisterin Manuela Saß  ironisch anmerkte, „freies Atom, das in allen Bereichen der Stadtverwaltung zu Hause ist“, mit einem kleinen Empfang in den „Un-Ruhestand“ verabschiedet worden.

In der Stadt ist er allgemein als Bartschi bekannt und den meisten Einwohnern aus verschiedensten Anlässen vertraut. Der Bürgermeisterin fielen einige Bezugspunkte zum Anfangsbuchstaben seines Nachnamens ein: B wie Ballsport, Baumblütenumzug, Baumblütenkönigin. Oder bodenständig. Ein Mensch, der zu Werder gehöre wie die Heilig-Geist-Kirche auf die Insel.

Die Übergänge zwischen Dienst und Ehrenamt sind bei Klaus-Dieter Bartsch oft fließend. Seit mehr als 30 Jahren ist er Chef des Stadtsportbundes, seit fast 30 Jahren Präsident des Werderaner FC Viktoria – des größten Vereins der Stadt. Er ist Manager der Baumblütenköniginnen und koordiniert die Blütenumzüge.

Er spielt den Weihnachtsmann auf dem Werderaner Weihnachtsmarkt, präsentiert Werder auf der Grünen Woche und ist Botschafter des Patenvereins Hertha BSC. Zweimal ist Werder mit ihm sportlichste Stadt geworden. „Das  ist dein Verdienst“, sagte Manuela Saß in ihrer Abschiedsrede.

Es gebe nicht mehr viele Menschen wie Bartschi, die Persönliches hintenan stellen, um für die Gemeinschaft zu wirken, ergänzte ihr 1. Beigeordneter Christian Große. Er hat nicht nur dienstlich, sondern auch lange ehrenamtlich im Vorstand von Viktoria mit Bartschi zusammengearbeitet. Mit seiner offenen Art sei Bartschi bisweilen angeeckt. Dass er in der ganzen Stadt wertgeschätzt werde, zeige, dass ihm das nicht geschadet hat.

„Zuverlässig, willensstark, ehrlich, loyal“, das sind Eigenschaften, die Ehrenbürger Werner Große für Klaus-Dieter Bartsch einfallen. Der frühere Bürgermeister hatte ihn einst mit einem Anruf eingestellt. „Auf Bartschi war immer Verlass. Der war auch nach 20 Minuten da, wenn man ihn nachts aus dem Bett geklingelt hat.“

Sein früherer Verwaltungskollege Dietmar Schulze glaubt, dass Bartschi auch in der Politik, der Kirche oder beim  Karneval Karriere gemacht hätte. „Was du anfasst, das läuft.“ In der Verwaltung müssten jetzt vier Stellen besetzt werden, um Bartschis Arbeitspensum zu bewältigen, merkte er augenzwinkernd an.

Klaus-Dieter Bartsch, der gestern zugleich seinen 64. Geburtstag feierte, war sichtlich gerührt von den Worten, guten Wünschen und von den Liedern, die „Karsten Perenz und sein Drama“ zu dem Anlass auf ihn gedichtet hatten.

Für einige Aufgaben werde er weiter zur Verfügung stehen, Präsident des Stadtsportbundes zum  Beispiel wird er bleiben.  Andere Aufgaben werde aufgeben, um mehr Zeit für Dinge zu haben, die er bislang vernachlässigt habe.

In einer Dankesrede erinnerte er an den Neuanfang der Stadtverwaltung nach der Wende („eine geile Zeit“)  und erzählte Anekdoten von Menschen, die ihn auf seinem Weg begleitet haben und die teilweise bei der Feier dabei waren.

Namen wie Marion Nikolajsen, Gudrun Zander Werner Große, Hartmut Schröder oder Frau Paul fielen. Letztere eine Werderanerin, die ihm vom Wohnzimmerfenster regelmäßig die Gemütslage der Werderaner erklärte und die natürlich eingeladen war.

Es sei nicht immer geradeaus für ihn gegangen, aber er habe, auch dank seiner guten Freunde und Wegbereiter, immer „zurück auf die Spur gefunden“. Viele Kollegen und Freunde hätten in den letzten Monaten zu ihm gesagt: „Schade, dass Du aufhörst.“ Das, sagte Bartschi, habe ihn besonders gefreut.

Eindrücke von der Abschiedsfeier für Klaus-Dieter Bartsch. Quelle: Stadt Werder. Durch Nutzung des Videos erkären Sie sich mit unserer Datenschutzerklärung und den Nutzungsbedingungen von YouTube/Google einverstanden.