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Photovoltaik auf Liegenschaften des Vatikan. Quelle: Bundesverband Solarwirtschaft BSW e.V.

B90/Grüne: Mehr Solarstrom für Werder

Werder (Havel), 27.02.2024 – In Sachen Solarstrom ist die Blütenstadt jetzt nicht unbedingt die hellste Kerze am Baum. Obwohl der Gemeinde ihre sonnige Lage bekannt und sich damit durchaus so mancher Taler für die Stadtkasse verdienen ließe. 

Der Ortsverband von B90/Grüne hat sich mit der aktuellen Solarsituation in Werder beschäftigt und meint: „Das kann Werder besser.“ Lesen Sie mehr in der Pressemitteilung vom 23. Februar 2024.

Im Bild: Photovoltaik auf Liegenschaften des Vatikan. Diese Solaranlage, gestiftet von einem deutschen Modulhersteller, erzeugt auf den Liegenschaften des Heiligen Stuhls in Vatikan-Stadt sauberen Strom „direkt aus dem Himmel“. Quelle: Bundesverband Solarwirtschaft BSW e.V., Mediathek zur freien Verwendung.

Ausbau erneuerbarer Energie in Werder – Photovoltaik auf städtischen Flächen und Dächern

Für eine nachhaltige Zukunft: Grüne schlagen konkrete Maßnahmen zum Ausbau erneuerbarer Energien in Werder (Havel) vor.

Für Bündnis90/Die Grünen Werder (Havel) ist der Ausbau der erneuerbaren Energien ein Kernelement des Klimaschutzes, das Herzstück der wirtschaftlichen Modernisierung Deutschlands und die Grundvoraussetzung für eine bezahlbare, saubere und sichere Energieversorgung.

Deshalb setzen wir uns entschieden für einen verstärkten Ausbau erneuerbarer Energien in unserer Stadt ein. Insbesondere die Installation von Photovoltaik-Anlagen kann in Werder einen wesentlichen und konfliktarmen Beitrag leisten.

In Werder besteht in diesem Bereich großes Potenzial und das bislang größte wurde bereits verpasst: Der Magna-Park an der Autobahn.

Hier könnte allein mit Photovoltaikanlagen auf den Dächern der Gewerbebauten Strom für 3300 Haushalte – also rund ein Drittel aller Haushalte in Werder – produziert werden. Weder hatten der Betreiber des Gewerbeparks, noch die Stadt mit ihren Bebauungsplänen in dieser Richtung vorgesorgt. So ist dann beispielsweise die Ansiedlung der Firma Veganz gescheitert, weil sie auf den Dächern nicht den Strom produzieren konnte, den sie benötigt hätte.

Der bisherige Mangel beim Ausbau von Photovoltaik in unserer Stadt steht auch im Widerspruch zu den Stadtverordnetenbeschlüssen (BSVV/0021/19-1 und BSVV/0630/22) aus den Jahren 2019 bzw. 2022. Damit beauftragte Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen zeigen im Ergebnis, dass der Ausbau von Photovoltaik-Anlagen wirtschaftlich sinnvoll ist und investierte Gelder innerhalb kürzester Zeit zurückfließen. Dies gilt bei den gesunkenen Preisen für PV Komponenten heute erst recht. Weiter hat die Bürgermeisterin den Auftrag, auf Gebäuden mit positivem Prüfergebnis die Installation von PV-Anlagen anzugehen. Was ist daraus geworden?

Auch in diesem Bereich ist in Werder wenig bis nichts passiert. Nachfragen zu dieser Situation werden von der Bürgermeisterin ohne nachvollziehbare Begründungen abgewiegelt. Auch andere Projekte regenerativer Energieerzeugung werden schlecht oder gar nicht unterstützt.

Potentielle PV-Anlagenbetreiber beklagen uns gegenüber,  dass die Stadtverwaltung notwendige Planungen zum Teil nur mit jahrelangen Wartezeiten in Aussicht stellt. Auch Privatpersonen haben schlechte Karten, wenn sie auf der Insel oder in der Vorstadt wohnen. Hier wurde vor Kurzem eine Gestaltungssatzung beschlossen, die kaum Spielraum für PV-Anlagen auf Dächern lässt.

Im Gegensatz zu anderen Städten bietet unsere Stadt bislang auch keinerlei Anreize für Privatpersonen, eigene PV-Anlagen zu errichten; denkbar wären hier sowohl Beratungsleistungen als auch finanzielle Unterstützung z.B. für Balkon-Solaranlagen. Gleichzeitig unterstützte die Stadt Werder jedoch mit Steuermitteln eine Klage gegen ein Windeignungsgebiet. So werden wir nicht vorankommen. Als GRÜNE in Werder setzen wir uns dafür ein, dass die Prioritäten der Stadt neu ausgerichtet werden.

“Das Nicht-Handeln der Bürgermeisterin bei der Umsetzung der Beschlüsse der Stadtverordnetenversammlung schadet der Stadt und sendet auch ein falsches Signal an die Bürgerinnen und Bürger. Die Bürgermeisterin sagt ja selbst, dass die gestiegenen Energiekosten den städtischen Haushalt stark belasten. Daher ist es auch aus wirtschaftlicher Sicht einfach nur sinnvoll, wenn die Stadt Investitionen in die regenerative Energieversorgung unterstützt, fördert und auch selbst vornimmt. Als BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN werben wir für die Einführung einer maximalen PV-Pflicht auf große Neu- und Gewerbebauten in Werder und haben einen entsprechenden Antrag in der Stadtverordnetenversammlung gestellt. Eine Investitionsentscheidung gegen die Stadt wie von der Firma Veganz im vergangenen Jahr oder ein Magna-Park ohne PV-Anlagen darf sich nicht wiederholen. Das können wir besser in Werder.”

Markus Altmann, Fraktionsvorsitzender BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN & Claudia Fehrenberg
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Energieminister: Berlin im Bund für Erleichterungen bei Balkon-Solaranlagen

Werder (Havel), 02.04.2023 – Balkon-Solaranlagen können ein Teil der Energiewende und der Eigenstromerzeugung sein. Auf Vorschlag des Landes Berlin soll deren Installation erleichtert werden. Lesen Sie mehr in der Pressemitteilung vom 30. März 2023.

Berlin setzt sich erfolgreich für Erleichterungen bei der Installation von Balkon-Solaranlagen ein

Die Energieministerkonferenz hat in ihrer Sitzung am 30. März 2023 in Merseburg auf Vorschlag des Landes Berlin einstimmig beschlossen, dass Steckersolargeräte – auch Balkon-Solaranlagen genannt – leichter installiert und betrieben werden sollen. Dafür müssen Gesetze des Bundes sowie Normen und technische Anwendungsregeln geändert werden.

Seit Februar 2023 stellt die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe Fördermittel für Steckersolargeräte im Programm SolarPLUS bereit. Um den Solarausbau weiter zu beschleunigen, setzt sich Berlin dafür ein, die derzeit für die Installation und den Betrieb von Steckersolargeräten geltenden Regeln zu vereinfachen und zu verbessern.

Ziel ist, dass die Geräte unter Gewährleistung aller nötigen Sicherheitsstandards schnell und einfach angeschlossen und genutzt werden können, damit sie weiter verbreitet werden und sich auch Mieterinnen und Mieter direkt an der Solarwende beteiligen können.

Für alle, die nicht Eigentümerinnen oder Eigentümer von Gebäuden sind, ist dies eine gute Möglichkeit, einen Anteil des Stroms selbst zu erzeugen. Die Energieministerkonferenz befürwortet und unterstützt u.a. folgende Vereinfachungen:

  • Erhöhung der Bagatellgrenze von derzeit 600 Watt auf 800 Watt,
  • Anmeldung nur noch bei der Bundesnetzagentur statt wie bisher auch beim örtlichen Stromnetzbetreiber,
  • Verantwortung für die Gerätesicherheit soll bei den Herstellenden liegen,
  • Vermietende und Wohnungseigentümergemeinschaften sollen grundsätzlich zustimmen müssen.

Auch der Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e. V. (VDE) hat im Januar 2023 in einem Positionspapier Vereinfachungen für Steckersolargeräte vorgeschlagen, mit denen weiterhin die Sicherheit gewährleistet bleibt.

Die Energieministerkonferenz ist ein Treffen der Energieminister:innen und –senator:innen der Länder.

Die Pressemitteilung der Energieministerkonferenz zur Sitzung und zu allen Beschlüssen finden Sie hier: https://mwu.sachsen-anhalt.de/artikel-detail/enmk23-merseburg

https://www.berlin.de/sen/web/presse/pressemitteilungen/2023/pressemitteilung.1310272.php