Werder (Havel), 12.11.2023 – Wozu haben Ortsverbände von Parteien eigentlich Websites? Sie dienen als offizielle Schaufenster, um interessierte Bürger*innen über die eigene Arbeit zu informieren.
Was ist Lektion eins in der Website-Schule? Halte Deine Seite aktuell. Was haben die Websites von CDU, FDP, SPD und Freie Wähler in Werder gemeinsam? In Sachen Aktualität sind sie in einem jämmerlichen Zustand.
Ein möglicher Grund: Vieles an politischer Kommunikation ist in den letzten Jahren in die sozialen Medien abgewandert. Lange galt das Versprechen, dort mehr Leute erreichen zu können.
Socia media: Overnewsed, but underinformed
Das Problem: Die Blütezeit der Sozialen Medien ist vorbei. Immer mehr Netzwerke auf der einen Seite, wachsende Social-Media-Müdigkeit auf der anderen. Wer weiter lediglich via Social media kommuniziert, sendet in der Nische.
Politische Kommunikation aber gehört nicht ins Hinterzimmer, sondern nach vorne an den Tresen. Die Adresse dafür: Das freie Netz und die gute alte Website mit den teils seit Jahrzehnten bekannten Domains.
Jugendlicher im Bus: „Ick hab Insta jelöscht, weil dit nervt“
Nach dem Social-Media-Hype mit seiner Infoflut ist wieder pure Information gefragt – aus sicherer Quelle, ohne sich anmelden zu müssen, ohne jemand zu folgen, ohne Werbung, Tracking, Bots, Fake-Profile, Anonyme und nervige Freundesvorschläge.
Also: Macht Euer Insta, Facebook, Twitter, Mastodon oder BlueSky wie Ihr wollt, aber pflegt auch Eure Websites wieder flott. Sie sind die digitalen Aushängeschilder Eures Ortsverbandes!
Zu berichten gibt es genug, ob aus den Ausschüssen, dem Stadtrat, dem Ortsverband oder zu eigenen Standpunkten bei aktuellen Themen. Richtig Clevere schreiben dann noch „Pressemitteilung“ davor und landen damit manchmal sogar noch im Funk, den Lokalblogs oder in der Zeitung.
Aber Social Media als einziger Kanal? War in der politischen Kommunikation noch nie eine Empfehlung und ist spätestens mit dem Schwächeln der Netzwerke ein Auslaufmodell. Denn: Wer in der Nische sitzt, wird nicht gesehen, oder ist mit der Frage konfrontiert, ob er vielleicht gar nicht gesehen werden will. Die Blauen stünden am Rand und würden applaudieren.