Feuerwerk, Fundmunition, Hunde, ruhender Verkehr, Lagerfeuer, Obdachlosigkeit, Schiedsstelle, tote Tiere: Die Ordnungsämter der Kommunen haben viele Aufgabenfelder. In Werder scheinbar ebenfalls eine Herzensangelegenheit der Leute vom Ordnungsdienst: die Sicherheit der jüngsten Verkehrsteilnehmer auf dem Schulweg. Lesen Sie mehr in einer Rathausinfo vom 28. November 2025.
Bernd Reiher, 13.12.2025, 07:44 Uhr
Im Bild: Ein Mitarbeiter des Ordnungsamtes nimmt den Schulbus in Töplitz in Empfang. Bild und Bildquelle: Stadt Werder (Havel)/oa.
Schulweg im Blick: Ordnungsamt Werder (Havel) täglich im Einsatz
Kurz vor acht an der Karl-Hagemeister-Grundschule: Der Schulbus hält, Kinderstimmen füllen die Luft. Die Ampel springt auf Rot – ein Kind läuft noch los. Ein Mitarbeiter des Ordnungsamtes hebt die Hand: „Stopp, warte lieber!“ Das Kind bleibt stehen. Solche Szenen spielen sich an vielen Schultagen in Werder (Havel) ab und zeigen, worum es bei den Streifen geht: Sicherheit, Aufmerksamkeit und Miteinander.
Zwei Teams des Ordungsamtes sind jeden Morgen vor Werders Schulen unterwegs. Sie stehen an Kreuzungen, beobachten die Ankunftsbereiche und sprechen Eltern und Kinder an, wenn etwas nicht passt. „Wir achten darauf, dass Eltern nicht direkt vor das Schultor fahren, wo der meiste Betrieb ist“, sagt Fachbereichsleiter Alexander Engel. „Ein paar Schritte zu laufen tut den Kindern gut.“ Meist reichen ein freundlicher Hinweis oder ein kurzes Wort. Es geht nicht um Kontrolle, sondern um Kommunikation.
Auch in den Ortsteilen ist das Ordnungsamt präsent. In Töplitz klettern Kinder auf Absperrbügeln nahe der Straße. Ein Mitarbeiter zeigt hinauf zur Schule: „Auf dem Schulhof ist’s sicherer.“ Die Kinder springen herunter und laufen weiter. Solche Szenen zeigen, wie ernst die Beschäftigten ihre Aufgabe nehmen – auch wenn die Schulwegsicherung offiziell nicht zu ihrem Pflichtprogramm gehört. „Das machen wir, weil es uns wichtig ist“, sagt Alexander Engel.
Im Rathaus werden die Rückmeldungen ausgewertet und manchmal auch mit der Polizei besprochen. Wo Baustellen Wege verändern – etwa am neuen Bildungscampus –, richtet die Stadt sichere Absetzbereiche ein. „Nicht immer werden sie genutzt, aber wir bleiben dran“, sagt Fachbereichsleiter Engel. In den Ferien schauen die Ordnungskräfte verstärkt an Horten und Kitas vorbei.
Manchmal wird es im morgendlichen Schulverkehr richtig eng. An der Grund- und Oberschule Carl von Ossietzky halten Autos im Gewimmeln der kleinen Stichstraße. Eine Mitarbeiterin bittet: „Hier gilt Halteverbot – das wird sonst gefährlich.“ Die Fahrerin nickt und wendet vorsichtig. Für das Ordnungsamt heißt es: täglich hinschauen und reagieren.
Zum Schuljahresstart wird die Präsenz noch verstärkt: Dann stehen Ordnungskräfte und Polizei gemeinsam an den Schulen – sichtbar und ansprechbar.
