Werder (Havel), 18.07.2023 – Wieder ein Baumblütenfest, weg vom Schmuddelimage und wieder in eigener Regie, das waren (aus Beobachtersicht) die Leitplanken für die Ausgabe 2023.
Der Ansatz mit der weniger krawalligen Variante hat funktioniert. Deutlich geknirscht hat es dafür an anderen Stellen. Über die Ziellinie gegangen ist das Baumblütenfest 2023 schließlich mit einem deftigen Defizit.
Die Problemstellen auszuloten und die Ursachen für das dicke Minus auf dem Festkonto zu finden, dafür haben sich die Mitglieder des SoBiKuSO am 13. Juli mit Baumblütenfestdirektor Sebastian Hoferick zu einer Sondersitzung getroffen.
Zum Ausgang dieser Auswertung öffentlich positioniert hat sich von den teilnehmenden Parteien bislang nur die CDU. Was es aus Rathaussicht zu den Ergebnissen dieser Sitzung zu sagen gibt, dazu lesen Sie mehr in der städtischen Presseinfo vom 13. Juli 2023.
Auswertung des Baumblütenfestes durch VGW
In einer außerplanmäßigen Sitzung des Ausschusses für Soziales, Bildung, Kultur, Sport und Ordnung stand am Donnerstagabend die Auswertung des Baumblütenfestes 2023 auf der Tagesordnung. Der Geschäftsführer der kommunalen Veranstaltungsgesellschaft Werder (Havel) mbH, Sebastian Hoferick, stellte Gründe für das hohe Festdefizit und Schlussfolgerungen für das kommende Baumblütenfest 2024 dar.
Eine deutlich verbesserte Sicherheit, eine belastbare Infrastruktur (u.a. Toiletten und Müllentsorgung), ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm auf der Bismarckhöhe mit gutem Besucheraufkommen an den Wochenenden und den Regionalmarkt auf der Insel benannte er als Erfolge des diesjährigen Festes.
Bei den Familienangeboten und der gastronomischen Versorgung habe es indessen auch Schwachstellen gegeben.
Sebastian Hoferick erläuterte, wie zusätzliche Kosten unter anderem durch Absagen, Vertragsbrüche und durch massive Kostensteigerungen bei Vertragspartnern entstanden sind. Die Personalkosten beispielsweise für die Security und Servicekräfte hätten deutlich über den Erwartungen gelegen.
Die Stände am Hohen Weg, die auch an den Wochentagen geöffnet sein sollten, seien durch den beauftragten Partner für diese Zeit entgegen der vertraglichen Vereinbarung abgebaut worden. Die Verbindung zwischen Stadt und Bismarckhöhe habe gefehlt – mit Folgen für die Besucherzahlen an den Wochentagen.
Die VGW stehe klar zur Tradition des Baumblütenfestes als Volksfest, wie es von den Gästen gewünscht sei. Das Defizit sei mit 1,15 Millionen Euro aber deutlich zu hoch. Die Zuverlässigkeit der Dienstleister und die Kostenexplosionen in vielen Bereichen benannte Sebastian Hoferick als Herausforderungen für das Fest 2024.
Bis Ende August 2023 soll die VGW auf Beschluss des Aufsichtsrates die Eckwerte für die Konzeption 2024 vorlegen. Als mögliche Stellschrauben für ein auskömmlicheres Fest benannte Sebastian Hoferick den Umfang des Festgeländes, das Festprogramm und die Dauer des Festes.