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Landratsamt zur Haushaltssperre

Werder (Havel), 27.03.2024 – Kaum hatte die Pressestelle des Landratsamtes die Meldung „Haushaltssperre“ online gestellt, da klingelten bei Facebook schon die ersten Kommentare „Landkreis pleite“. Das ist natürlich falsch.

Wikipedia: „Haushaltssperren sind bei öffentlichen Haushalten Verfügungsbeschränkungen, die die Inanspruchnahme bereits erteilter Verpflichtungsermächtigungen eines Haushaltsplans verbieten und bestimmen, dass im Haushalt vorgesehene Ausgaben nicht getätigt werden dürfen.“

Worum es bei dieser Haushaltssperre für PM genau geht, lassen Sie sich besser zunächst von denen erklären, die sich gezwungen sahen, zu diesem Mittel zu greifen: Kämmerer Köppen und Landrat Köhler. Eine Möglichkeit wäre hier die Pressemitteilung des Landratsamtes vom 19. März 2024. Sie lesen darin auch, warum die H. für PM am Donnerstag schon wieder Geschichte sein könnte.

Landkreis verfügt Haushaltssperre

Für den Landkreis Potsdam-Mittelmark gilt ab sofort gemäß §71 Abs.1, Satz 1 eine Haushaltssperre. Diese hat der Kämmerer der Kreisverwaltung André Köppen mit Wirkung vom 19. März 2024 verhängt.

Dies bedeutet, dass ab sofort nur noch Auszahlungen geleistet werden dürfen, zu deren Leistung der Landkreis rechtlich verpflichtet ist, die für die Wahrnehmung von Aufgaben unaufschiebbar sind oder die geleistet werden müssen, um finanzielle Nachteile für den Landkreis zu vermeiden.

„Aufgrund von Entwicklungen, wie Inflation, steigende Energiepreise, erhebliche Mehraufwendungen zur Finanzierung sozialer Leistungen und weitere steigende Ausgaben für pflichtige Aufgaben des Landkreises, sowie vor dem Hintergrund eines wachsenden finanziellen Risikos und nicht zuletzt eines nicht absehbaren Haushaltsbeschlusses im März, sehe ich keinen anderen Weg, um eine ordnungsgemäße Haushaltsbewirtschaftung sicherzustellen.“

André Köppen, Kämmerer Landkreis Potsdam Mittelmark

Die Wahrscheinlichkeit eines Kreistagsbeschlusses zum Doppelhaushalt 2024/25 wurde trotz mehrfacher Gesprächsrunden und Erläuterungen zuletzt immer unwahrscheinlicher.

Den Forderungen nach einer Absenkung der Kreisumlage stehen nicht unerhebliche Anträge, wie z.B. zur Höhe des Kreisentwicklungsbudgets und weiterer Maßnahmen, entgegen. Die ablehnenden Entscheidungen durch sämtliche Fachausschüsse sowie den Kreisausschuss und die aktuelle Finanzlage sind dringende Gründe, eine Haushaltssperre mit sofortiger Wirkung zu erlassen, um wirtschaftlichen Schaden vom Landkreis abzuwenden. 

„Es ist absehbar, dass die Ausgaben die Einnahmen in den Haushaltsjahren 2024/25 deutlich übersteigen werden. Noch ist der Haushalt steuerbar. Darum wird nun auf dieses Instrument zurückgegriffen.“

Landrat Marko Köhler

Der Landrat geht davon aus, dass durch die weiterhin geführten Gespräche die Möglichkeit mit einem tragbaren Kompromiss gegeben ist, um im Kreistag am 28. März 2024 in Teltow einen genehmigungsfähigen Haushalt zu beschließen.

https://www.potsdam-mittelmark.de/aktuelles-termine/neues-aus-dem-landkreis/aktuelles?tx_ttnews%5Btt_news%5D=1580&cHash=19c8ca68f9a8cd8245c48f86aad5e05d

https://de.wikipedia.org/wiki/Haushaltssperre

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Werder mit 6 Mio. Euro Defizit: Haushaltssperre und Nachtragshaushalt

Werder (Havel), 16.06.2023 – Mehr Ausgaben, weniger Einnahmen: Werders Kämmerin hat die Reißleine gezogen und eine Haushaltssperre verordnet. Lesen Sie mehr in der Pressemitteilung der Stadtverwaltung vom 15. Juni 2023.

Stadt Werder (Havel) stellt Nachtragshaushalt auf

Die Stadt Werder (Havel) wird kurzfristig einen Nachtragshaushalt aufstellen. Vor dem Hintergrund erheblicher Mehraufwendungen und Mindererträge im laufenden Haushaltsjahr ist von der Kämmerin zunächst eine Haushaltssperre verhängt worden.

Bürgermeisterin  Manuela Saß benennt mehrere Faktoren, die zu der Situation geführt haben: „Bei angestiegenen Kosten für unsere beiden großen Schulbauprojekte von insgesamt 28 Millionen Euro sind nun keine Fördermittel des Landes mehr zu erwarten. Weiterhin wurde die Kreisumlage erhöht, was zu einer höheren Nachforderung führt.“

Auf der Einnahmenseite seien deutliche Einbußen beim kommunalen Einkommenssteueranteil zu verzeichnen. Hinzu kommen die Zusatzkosten beim Baumblütenfest. „In der Summe stellt uns dies vor eine Belastungsprobe“, so die Bürgermeisterin. Die angespannte Finanzsituation betreffe zahlreiche Kommunen des Landkreises.

Durch die verschiedenen Faktoren ergibt sich in Werder ein Defizit von 6 Millionen Euro. „Ziel des Nachtragshaushaltes muss es jetzt sein, die großen Investitionen zu sichern und einen Weg zu finden, dennoch für die Stadt wichtige Dinge wie das Baumblütenfest beizubehalten“, so die Bürgermeisterin.

Zugleich macht sie deutlich: „Die Stadt auch für die Zukunft wieder ein sicheres haushalterisches Fahrwasser zu bringen, wird auch Einschnitte mit sich bringen.“

Zum Gutteil sei das Defizit durch Entwicklungen bedingt, auf die die Stadt keinen Einfluss hat, die sich aber gleichwohl auf den Haushalt auswirken. Als Beispiele nennt die Bürgermeisterin die hohe Inflation, völlig unterfinanzierte Schulausbauprogramme des Landes und des Bundes oder die Entlastungsentscheidung des Bundes bei der Einkommenssteuer aus dem vergangenen Jahr.

Der Nachtragshaushalt wird abschließend nach der Sommerpause in der Stadtverordnetenversammlung zur Beschlussfassung stehen. Bereits laufende Projekte der Stadt sind von der Haushaltssperre nicht berührt.

https://www.werder-havel.de/politik-rathaus/aktuelles/neuigkeiten/politik-rathaus/3976-stadt-stellt-nachtragshaushalt-auf.html