Werder (Havel), 29.05.2024 – Am 9. Juni ist Kommunalwahl. Für Ingo Krüger gehen damit die ersten fünf Jahre als Stadtverordneter zu Ende. Er steht aber auch auf den Wahlzetteln, um die SVV-Arbeit in der nächsten Wahlperiode wieder mitzugestalten. Lesen Sie hier ein Interview mit Ingo Krüger über seine Wahrnehmung der SVV-Arbeit, seine Erfahrungen als Verordneter sowie seine Ziele für den Fall der Wiederwahl.
werderanderhavel.de: Lieber Ingo, kannst Du in drei Sätzen Deine Arbeit als Stadtverordneter in der SVV beschreiben?
Krüger: Als Stadtverordneter bin ich das Ohr unserer Bürger und versuche Wünsche oder Probleme durch Anträge oder Anfragen zu lösen. Außerdem versuche ich die anscheinend kleinen Dinge im alltäglichen Leben unserer Werderaner Bürger, die dem Bürger auch offensichtlich und direkt zu Gute kommen, zu verwirklichen. Wie zum Beispiel Aschenbecher an den Müllbehältern, mehr Müllbehälter, mehr Sitzbänke, mehr öffentliche Toiletten und kostenlose Trinkwasserbrunnen. Als dritten Satz würde ich noch sagen, dass die monatliche Aufwandsentschädigungszahlung bei weitem nicht dem Zeitaufwand gerecht wird, wenn man die ganze Sache ernst nimmt und versucht, an allen Fronten zu kämpfen.
Worüber warst Du überrascht, als Du als Stadtverordneter in der SVV angefangen hast?
Dass die CDU nur dank der AfD und den noch damaligen Freien Bürgern (heute: Freie Wähler) ihre politischen Interessen durchsetzen konnte, was leider auch bis heute gilt.
Wie empfandest Du als Stadtverordneter die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung?
Bisher stieß ich immer auf offene Ohren und man half mir auch, wenn möglich. Ich kann jedenfalls nichts Negatives von mir geben.
Was waren für Dich die Erfolge Deiner letzten fünf Jahre Stadtverordnetenarbeit?
Als Erfolg kann man so manches betiteln. Dazu zählt zum Beispiel mein durchgesetzter Antrag für mehr Kombiabfallbehälter bzw. das Anbringen von Aschenbechern an vorhandene Müllbehälter oder die gemeinsamen Anträge mit den StadtMitGestaltern, wo es unter anderem um den Kinder- und Jugendbeirat geht oder mehr Transparenz für unsere Bürger durch Videoübertragungen der Sitzungen. Die Sache mit dem Kinder- und Jugendbeirat ist ja letztendlich doch durchgegangen, auch wenn die Stadt sich kurioserweise das als ihren Erfolg auf ihre Fahne schrieb und die Sache mit der Videoübertragung ist ja noch in Arbeit. Als Erfolg gelten für mich aber auch schon Pressemitteilungen über die Probleme unserer Stadt, welche durch Anträge oder Anfragen unserer Fraktion SMG/Ingo Krüger erfolgten. Sei es bezahlbares Wohnen, die Obdachlosenunterkunft, die DDR-Müllhalden oder die Baumblüte.
Wenn Du wiedergewählt werden würdest, welche Themen hast Du Dir vorgenommen für Deine zukünftige Arbeit in der SVV?
Es bleibt dabei, wie bei Frage eins schon erwähnt, weiterhin das Ohr und der verlängerte Arm für die Bürger unserer Stadt zu sein, und mich auch weiterhin um die in manchen Augen unscheinbaren Dinge zu kümmern, die am Ende das Leben in Werder für unsere Bürger erleichtern oder verschönern.
Was würdest Du Dir nach den ersten fünf Jahren in der SVV für das politische Werder wünschen?
Dass sich die dubiosen Mehrheitsverhältnisse in Werder endlich nach über 30 Jahren verändern und somit wieder wirklich Demokratie gelebt wird, denn so manche beschlossene Sache dieser dubiosen Mehrheit spiegelt nicht die Mehrheit der Bevölkerung wider.
Hinweis zum Programm-Check Kommunalwahl: Für die Inhalte der Antworten sind die Befragten verantwortlich. Bei Fragen wenden Sie sich bitte direkt an den Verordneten.
Bester Mann. Zuppi for President.
Dubiose Mehrheitsverhältnisse – was ist damit gemeint?
Lieber Ingo Krüger,
vor fünf Jahren hatten Sie meine Stimmen, weil ich die Idee toll fand, dass sich „jemand von uns“ um die „kleinen Dinge“ kümmert. Dann verkündeten Sie – leider erst nach der Wahl -, dass Sie sich den SMG anschließen. Das fand ich enttäuschend, darum konnte ich meine Stimme leider nicht mehr an Sie vergeben, denn die SMG möchte ich unter keinen Umständen unterstützen.
Lag es auch bei anderen Wählern daran, dass es nun nicht mehr gereicht hat? Ich wollte Ihnen dieses ehrliche Feedback geben, weil ich Ihre Arbeit grundsätzlich gut fand. Nur hätten Sie Einzelkämpfer bleiben sollen.
Vielleicht gibt es in fünf Jahren einen Neustart. Beste Grüße von einer Altwerderanerin