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Naturschutzfonds Brandenburg: Insekten hautnah in den Glindower Alpen

Werder (Havel), 05.08.2025 – Die Glindower Alpen sind ein faszinierendes Naturareal am Rande der ansonsten zunehmend baumkargen Blütenstadt. Einen schönen Artikel zu den Glindower Alpen gibt es in der Wikipedia.

Der Naturschutzfonds Brandenburg und die Grundschule Glindow haben sich Mitte Juli zusammengetan, um junge Leute per Ausflug für dieses grüne Refugium zu sensibilisieren. Lesen Sie mehr in einer Presseinfo des Naturschutzfonds vom 17. Juli 2025.

Insekten hautnah in den Glindower Alpen

Schulkinder besuchen Gottesanbeterin

Gemeinsam mit Mitarbeiterinnen der Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg haben Schülerinnen und Schüler der Grundschule Glindow die Trockenrasen der Glindower Alpen erkundet.

„Oh, was ist das?“, „Krass, ist das steil hier.“, „Hier kann man ja cool spielen!“, waren nur einige der Ausrufe von Marlene, Isabelle und ihren Mitschülerinnen und Mitschülern aus der Klasse 2 A der Grundschule Glindow, als sie gestern im Rahmen einer Projektwoche einen Ausflug in die vielfältige Landschaft der Glindower Alpen machten.

Dabei galt das große Interesse der Kinder zunächst der Tierwelt. In einer Becherlupe bestaunten die Mädchen und Jungs Käfer und Heuschrecken, lauschten dem melodischen Gesang des Pirols und entdeckten als Highlight die seltene Gottesanbeterin. Auf den sonnenbeschienenen Offenflächen der Glindower Alpen fühlt sich das wärmeliebende Insekt sehr wohl und ist aufgrund des Klimawandels immer öfter an hiesigen Pflanzenstängeln zu finden

Bei einem Pflanzenbingo machten sich die Grundschüler auf die Suche nach Kartäuser-Nelke, Sand-Strohblume und Berg-Haarstrang. Wegen ihrer bunten Blüten waren diese Arten leichter zu finden als unscheinbare Gräser wie Steppen-Lieschgras oder Silbergras. Mit Hilfe der Mitarbeiterinnen des NaturSchutzFonds konnten die Kinder auch diese Pflanzen alsbald entdecken, ebenso wie an den Blüten sitzende Wildbienen und Schmetterlinge. Hieran erklärten die erwachsenen Naturschutzexpertinnen ihren jungen Exkursionsteilnehmern, wie Bestäubung funktioniert und wieso eine vielfältige Offenlandschaft mit pinken, weißen und gelben Blüten so wichtig für viele Tiere ist.

Bevor es zurück in die Schule ging, versuchten sich einige Kinder im Weitsprung: Reicht es, um die Blauflügelige Ödlandschrecke zu übertrumpfen? Am Ende des Ausfluges kannten sie auf jeden Fall neue Tier- und Pflanzenarten und viele der Schulkinder möchten die Glindower Alpen ganz schnell wieder besuchen.

Neuer Naturlernpfad

Seit Juni lädt ein neuer Naturlernpfad interessierte Besucher*innen ein, die abwechslungsreiche Landschaft der Glindower Alpen auf eigene Faust zu erkunden. Zehn Tafeln informieren über die Entstehung des Gebietes sowie über die Lebensräume, Tiere und Pflanzen. Den drei Kilometer langen Lehrpfad hat die Stiftung NaturSchutzFonds im Rahmen des Projektes „LIFE Trockenrasen“ gemeinsam mit dem Heimatverein Glindow angelegt.

Bedrohter Lebensraum

Trockenrasen sind ein für Brandenburg typischer, aber selten gewordener Lebensraum. Vor allem auf Hügeln und Moränenkuppen haben sich durch die jahrhundertelange extensive Nutzung Pflanzenarten erhalten, die nach der letzten Eiszeit aus den Step-pengebieten Osteuropas oder Westsibiriens eingewandert sind. Heute sind diese Lebensräume stark gefährdet. Oft werden sie nicht mehr genutzt, weshalb sich Gehölze ausbreiten können und die seltenen Pflanzen verdrängen.

https://www.naturschutzfonds.de/presse/kinder-fuehrung-glindower-alpen