Werder (Havel), 09.07.2025 – Werder hat eine gute Bahnanbindung, die Ortsteile jedoch sind von einem optimalen ÖPNV-Angebot weit entfernt. Weil der Bus oft am Bedarf vorbeifährt, empfinden viele Werderaner, dass sie auf das Auto angewiesen seien. Zuviele Autos aber sind das wochentägliche Problem dieser ansonsten eigentlich ganz schönen Stadt.
Ein bedarfsgerechterer ÖPNV würde dreifach helfen: Erstens den Leuten, die öfters auf das Auto verzichten könnten. Zweitens der Stadt, die mit weniger Autos weniger Probleme mit Autos hätte. Drittens: Den Werderanern, weil die Stadt umso lebenswerter wird, je weniger Autos die Straßen dominieren.
Wie man die Mobilität einer Stadt mit ländlichen Anteilen optimieren kann? Das Bundesverkehrsministerium hat einen Leitfaden geschrieben. Lesen Sie mehr in einer Presseinfo vom 22. Mai 2025. Bild und Bildquelle: Bundesministerium für Verkehr.
Ländliche Mobilität: BMV veröffentlicht Leitfaden für Kommunen
Wie können Menschen in ländlichen Räumen nachhaltig unterwegs sein? Welche Rollen spielen individuelle Mobilität und der öffentliche Personennahverkehr? Wie können neue Mobilitätsangebote entstehen? Diesen Fragen ist das Bundesministerium für Verkehr (BMV) in einem Forschungsprojekt nachgegangen. Ergebnis ist ein praxisbezogener Handlungsleitfaden „Nachhaltig mobil in ländlichen Räumen“ für Kommunen. Er enthält erfolgreich umgesetzte Praxisbeispiele aus verschiedenen Regionen Deutschlands, z.B. Plusbuslinien, Bedarfsverkehre, Shuttles, Bürgerbusse, Car- oder Fahrrad-Sharing.
„Die neue Bundesregierung steht für eine realitätsnahe Verkehrspolitik. Dazu gehört, die unterschiedlichen Bedürfnisse in Stadt und Land zu berücksichtigen. In ländlichen Regionen ist das Auto ein wichtiges Fortbewegungsmittel, die Straße ein bedeutender Verkehrsträger. Gleichzeitig schaffen wir die Voraussetzungen für ergänzende, vernetzte und intelligente Mobilitätsangebote. Mit dem Leitfaden geben wir den Kommunen Hilfestellung, wie das gelingen kann.“
Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder
Der Leitfaden zeigt Lösungsansätze für eine breitere Verkehrsmittelwahl (Multimodalität) oder zur Verknüpfung verschiedener Verkehrsmittel (Intermodalität). Zielführend ist die Kombination aus aufeinander aufbauenden Mobilitätsangeboten, z.B.
- einem starken Linienverkehr auf regionalen Hauptachsen auf der Schiene und/oder durch Schnell-/Regio-Buslinien,
- einer Versorgung von klassischem ÖPNV in Kombination mit flexiblen und alternativen Angeboten,
- einer Flächenerschließung durch ergänzende Verkehrsmittel z. B. durch ein gut ausgebautes Radwegenetz oder Sharing-Angebote,
- bürgerschaftlich organisierten Mobilität,
- Verknüpfungsangeboten wie Park+Ride (P+R) und Bike+Ride (B+R).
Der Leitfaden zeigt zudem Handlungsmöglichkeiten, etwa zur Umsetzung von Projekten, zur Finanzierung, zur Kooperation von Akteuren, zu Personalfragen oder zum Monitoring und Evaluation. Er wurde heute im „Nationalen Kompetenznetzwerk für nachhaltige Mobilität“ (NaKoMo) des BMV vorgestellt. Er ist hier abrufbar.

https://www.bmv.de/SharedDocs/DE/Pressemitteilungen/2025/026-schnieder-laendliche-mobilitaet.html