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Kunst-Geschoss ab 30. November: Katerina Belkina

Werder (Havel), 27.11.2023 – Am Donnerstag zu erleben im Schützenhaus: Die letzte Ausstellungseröffnung des Jahres 2023 im Kunst-Geschoss. Bis Mitte Januar wird Fotokunst der seit drei Jahren in Werder lebenden Katerina Belkina zu sehen sein. Lesen Sie hier einleitende Worte des Stadtgalerie-Kurators Frank W. Weber.

Katerina Belkina – „Dream walkers and magic things“

Fotokunst und Requisiten zu deutschen Märchen

Die einzigartige Fotokünstlerin Katerina Belkina zeigt uns Ausschnitte aus ihrem Bilderzyklus zum Thema deutsche Märchen mit allgemein gültigen, archetypischen Erzählungen von Gut und Böse.

Katerina Belkina versteht es in gekonnter künstlerischer Art, Fotografien zu selbstgewählten Themen zu inszenieren. Die hochauflösende Fotografie bietet ihr das Grundgerüst zur Verwirklichung ihrer Ideen.

Mit äußerster Perfektion malt und collagiert die Künstlerin digital in ihren Werken und treibt die reine fotografische Ablichtung hin zur Bildenden Kunst.

Der dreidimensionale Raum bietet ihr den Rahmen und die Bühne, in der sie sich ausleben kann. Die Bildinhalte werden choreografisch inszeniert und stehen einem Filmkonzept mit bewegten Bildern in nichts nach. Katerina Belkina führt Regie im Zusammenspiel von Idee, Akteuren, Ort, Licht, Atmosphäre, Farbe, Raum und selbst geschaffenen Requisiten.

Die Werke erscheinen uns in der Manier eines Caspar David Friedrich und ich würde sie durchaus als „NEO-Romantik“ bezeichnen. Genau die richtige Ausstellung für die Zeit um Weihnachten und geeignet für Jung und Alt. Katerina Belkina lebt und arbeitet seit drei Jahren in Werder an der Havel und gehört zu den aufstrebendsten internationalen Fotokünstlerinnen unsere Zeit.

Katerina Belkina – „Dream walkers and magic things“

Fotokunst und Requisiten zu deutschen Märchen

Eröffnung: Mittwoch 29. November 2023, 19 Uhr. Ausstellung vom 30. November bis 14. Januar 2024. Geöffnet: Donnerstag, Samstag und Sonntag, immer 13-18 Uhr. Sonderregelungen wegen Feiertagen bitte beachten.

Wir haben nicht geöffnet am 23. und 24. Dezember sowie 1. Januar. Wir haben geöffnet am 1. und 2. Weihnachtsfeiertag, Donnerstag zwischen Weihnachten und Silvester, Samstag vor Silvester und am Silvestertag.

https://kunst-geschoss.tumblr.com/

https://de.wikipedia.org/wiki/Katerina_Belkina

https://www.belkina.art/de/

Weihnachtskonzert: Uschi Brüning am 1. Advent im Scala

Werder (Havel), 26.11.2023 – Zum Namen Uschi Brüning muss nun wirklich nicht mehr viel gesagt werden. Außer vielleicht, dass die „Grande Dame des deutschen Jazz“ (MAZ) am Sonntag nach Werder kommt.

„Weihnachtskonzert, Scala Kulturpalast“ steht für den ersten Advent im Kalender der Soul-Legende, die auch schon mit solchen Kapazitäten wie Manfred Krug und Ulrich Plenzdorf gearbeitet hat. Mitmusizierende Gesellen diesmal: Thomas Walter Maria und Kapelle. Veranstaltungsort: Scala. Beginn: 17 Uhr.

https://scala-werder.de/programm/film/weihnachtskonzert-thomas-walter-maria-kapelle-mit-stargast-uschi-bruening

https://de.wikipedia.org/wiki/Uschi_Brüning

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Rathausinfo: Vorlesetag mit Bürgermeisterin

Werder (Havel), 26.11.2023 – Der Bundesweite Vorlesetag fand am 17. November zum 20. Mal statt. Auch in Werder gab es Aktionen, zum Beispiel mit der Bürgermeisterin. Lesen Sie mehr in der städtischen Pressemitteilung vom 17. November 2023. Bild: Stadt Werder, hkx.

Bürgermeisterin liest zum Vorlesetag

„Die Grimmigen Wölfe und die Rotkäppchenrebellion“ ist ein Kinderbuch, das in der Stadtbibliothek Werder (Havel) derzeit besonders gefragt ist.  Autorin Luzie-Linn Beeke erzählt darin die Geschichte von  Jack und seinen Freunden, die ungeplant in einer Märchenwelt landen. Dort erhalten sie den Auftrag, Rotkäppchen zu retten.

Bürgermeisterin Manuela Saß las aus dem Buch zum Vorlesetag am 17. November in der Grundschule Glindow, wo sie mit Beifall empfangen wurde. Für die Buchauswahl lässt sie sich seit Jahren in der Stadtbibliothek beraten. In der Schule fragte sie die Kinder der Klasse 3B zunächst einmal, welche Bücher sie zurzeit selbst so lesen?

„Karo und Karotte“, „Die Drei Fragezeichen“ und Gruselgeschichten wurden ihr genannt. Paul hatte auch schon mal die „Grimmigen Wölfe“ gelesen und wurde von der Bürgermeisterin  gebeten, den Schluss nicht zu verraten. Die kleine Lesung konnte beginnen.

Schon seit 2004 ist der Bundesweite Vorlesetag auf gemeinsame Initiative von Die Zeit, Stiftung Lesen und Deutsche-Bahn-Stiftung Deutschlands größtes Vorlesefest. Auch in Werder ist es ein öffentliches Zeichen, um alljährlich am dritten Freitag im November Kinder und Erwachsene für die Bedeutung des Vorlesens zu begeistern. Neben der Bürgermeisterin waren aus der Stadtverwaltung auch der 1.  Beigeordnete Christian Große und die Fachbereichsleiter UIrike Paniccia in Werders Schulen unterwegs.

Die Aktivitäten gehen darüber weit hinaus: Aus der Grundschule Glindow beispielsweise berichtet Schulleiterin Ines Brunner, dass auch Mitglieder des Werderaner Rotary-Clubs zum Vorlesen gekommen sind. In jeder Klasse werde gelesen, ob von Schülern, Eltern  oder Gästen. Erstmals haben in diesem Jahr Schüler der sechsten Klassen den Kindern der Kita Regenbogen etwas vorgelesen.

Zwei gute Nachrichten noch für Lesefreunde : Bürgermeisterin Saß wird „Die Grimmigen Wölfe und die Rotkäppchenrebellion“ am Montag wieder in der Bibliothek abgeben, es kann also wieder ausgeliehen werden. Und mittlerweile ist ein zweiter Teil erscheinen: „Die Grimmigen Wölfe und das Dornröschen-Drama“.

https://www.vorlesetag.de

https://www.werder-havel.de/politik-rathaus/aktuelles/neuigkeiten/jugend-familie/4156-bürgermeisterin-liest-zum-vorlesetag.html

„Zehn Minuten später ein riesengroßes Problem“: Nachklapp zum Brand am EHG

Werder (Havel), 25.11.2023 – Am 14. November kam es am Gymnasium zu einem Brand. Die von vielen Kanälen übernommene Polizeimeldung zu diesem Vorfall liest sich relativ entspannt: „Die alarmierte Feuerwehr konnte auf einer Toilette verkohlte Papierreste feststellen und diese vollständig ablöschen. Nachdem das Gebäude gelüftet war, konnte der Betrieb an der Schule fortgesetzt werden.“

Einen deutlich anderen Eindruck hinterließ auf der letzten SoBiKuSO-Versammlung Werders Sachgebietsleiter Stefan Marten. Er sagte bei der Ausschuss-Sitzung am 16. November: „Wir hatten einen Brand diese Woche am Gymnasium. Es kam in einer Herrentoilette zu einem nicht unerheblichen Brand. Man muss den handelnden Akteuren danken, auch dem Hausmeister, der umsichtig gehandelt hat, und der Freiwilligen Feuerwehr.“

„Wäre man zehn Minuten später da gewesen, wäre das Feuer im Dach gelandet, und wir hätten ein riesengroßes Problem“, zitierte Marten dabei scheinbar einen der eingesetzten Floriansjünger.

Kaffeekontor im Kaufhaus: Eröffnung verschoben

Werder (Havel), 24.11.2023 – Der neue Kaffeekontor-Ableger im alten Kaufhaus macht aber mal so einen richtig guten Eindruck. Derzeit allerdings noch nur von außen. Grund: Die Eröffnung ist verschoben worden. Ein Aushang im Schaufenster nennt als neuen Termin den 30. November. Alle Fotos: Bernd Reiher, werderanderhavel.de.

Schaufenster-Impression vom neuen Kaffeekontor im alten Kaufhaus: Aufmerksame Betrachter*innen sehen im Hintergrund einen Flügel.
Schon von außen zu ahnen: Der neue Kaffeekontor-Ableger wird wohl kein x-beliebiger Coffee-Shop von der Franchise-Stange.

Irrlicht am Ende des Sangria-Tunnels: Pressesch(l)au Werder KW47

Werder (Havel), 23.11.2023 – Pressesch(l)au Werder, der frisch geputzte Wochenspiegel aus dem Blütennetz. Ausgabe KW47 unter anderem mit: Baumblütenfest, Advent, Tempo 30, Lenné in Petzow, Silvester, Abfall, keinen NDW Docs im Scala, einem Weihnachtsmarkt und der bekannt zu machenden Bahnübergangsbeseitigungsplanung.

Im Bild: Still und starr ruht die Leiter am Abend des 23. November im ehemaligen Bahnhofswartesaal, der ein Bistro werden soll.

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Pressesch(l)au Werder KW47

Bündnis Lebenswerte Städte: Der Werder-Beitritt war ein großes Streitthema im Frühling und im Mai/Juni beschlossen worden von einer CDU-freien Mehrheit aus SPD, Die Linke, B90/Grüne, Stadtmitgestaltern und Freien Wählern. Bedeutet, trotz hartnäckiger Weiterfalschbehauptung mancher Dauerstichler, kein Ansinnen für flächendeckendes Tempo 30 in Blütenstadt und ist jetzt bestätigt in der fast 1000 Einträge zählenden Städte-Mitgliedsliste auf lebenswerte-staedte.de.

„Wie geht es weiter mit dem Baumblütenfest?“: „Frage des Monats“ mit Antworten (aus städtischer Sicht) darauf, warum eine 3-Tages-Variante eine gute Option sei und wie es 2023 zu jenem Millionendefizit kam, das Triebfeder war, für 2024 über ein verkürztes Baumblütenfest nachzudenken; gefunden auf werder-havel.de.

„Drei Tage Baumblütenfest wird wahrscheinlicher“: Finanzen, Planungssicherheit, Personalmangel, Schaustellerkapazitäten – mitgeschrieben bei der vorempfehlenden SoBiKuSO-Sitzung am 16. November hat Frau Jensen für die MAZ.

SoBiKuSO-Ausschuss „Baumblüte 2024“: Online ist schon fünf Wochen danach (Rekord!) das Protokoll der Sitzung vom 10. Oktober im allris.

Silvester fast ausverkauft, NDW Docs fallen aus, Klussmann aus „Gefragt – Gejagt“: Aus Werders schönem Kulturtempel die neuesten Nachrichten schrieb Kino-Chef Oelstrom diese Woche wieder in seinen Scala-Newsletter.

„Parteien in Werder, pflegt Eure Websites!“: Lokalpolitische Kommunikation gehört nicht in die irrlichternden Hinterzimmer sozialer Medien, sondern wieder nach vorn in die digitalen Schaufenster der Ortsverbände, ruft es gen alle Pflanzen im stadtpolitischen Mischwald in einem Kommentar auf werderanderhavel.de.

Bekanntmachung über Auslegung Planunterlagen zum Zwecke Planfeststellung L90-BÜ-Beseitigung OD Werder: BÜ dürfte stehen für „Bahnübergang“, der beseitigt werden soll. Gefunden in den Bekanntmachungen des am Donnerstag erschienenen neuen Amtsblatt.

Weihnachtsmarkt: Am 2. Dezember ab 15 Uhr auf dem Dorfplatz in Töplitz.

Aus Krankheitswelle wird Personalmangel: In Werderaner Kitas ist mit Einschränkungen zu rechnen, meldet das Rathaus auf werder-havel.de.

Nachtflohmarkt: Am 25. November von 15 bis 21 Uhr im Werderpark.

Eisenbahnstraße: Soll auf rund 400 Metern ausgebaut werden, Vollsperrung zu erwarten, wann genau ist unklar, hat aus dem Bauausschuss mitgebracht Frau Jensen für die MAZ.

Gesund trotz Erkältungswetter: Für sein Brandenburgwetter vom 18. November hat sich auf dem Werderaner Wochenmarkt umgeschaut ein Video-Team des rbb-Abendmagazins Brandenburg aktuell.

Abfalltourenplan: Ihre Abfuhrtermine für 2024 hat veröffentlicht die APM.

Adventskonzert: „Adventliche Musik von Schmelzer, Tollit, Daquin, Bach und Händel“ mit Prof. Dr. Bernd Scherers (Orgel) und Anna Barbara Kastelewicz (Violine) gibt es am 3. Dezember ab 15 Uhr in der Dorfkirche Petzow.

Parkpflegekonzept: Petzower Schlosspark soll zurück zu Wurzeln Joseph Peter Lennés, meldet Frau Jensen in der MAZ.

Wohnen im Speckgürtel: Die Zahl der Berliner Pendler wächst, die Probleme der Umlandgemeinden auch, meinen, auch in Richtung Werder blickend, hinter ihrer neuen Paywall die PNN.

Klingender Advent: Weihnachtliche und festliche Musik mit Streichergruppe „Con Moto“, Klezmer-Ensemble und Gitarrenquartett aus der Musikschule am Sonnabend, 2. Dezember, um 15 Uhr in der Kirche Petzow.

Obstwein ist kein Sangriaeimer: Kolumnen-Fundstück rbb Inforadio vom 21. April zum Thema Baumblütenfest 2023 aus der ARD Audiothek.

Schönes Wochenende, noch.

Tunnel-Petition: Ende der Verlängerung am 30. November

Werder (Havel), 23.11.2023 – Die Petition „Jetzt gegen weitere Verzögerung des Tunnels unterschreiben“ wurde im Mai gestartet und hat bei openpetition.de bisher rund 30 Prozent der nötigen Stimmen eingesammelt.

Ende Oktober sind die Petenten in Verlängerung gegangen. Wer sich noch beteiligen will, darf die restlichen November-Tage nutzen: Das aktuelle Zeichnungsende bei openpetition.de ist für den 30. angegeben.

https://www.openpetition.de/petition/blog/jetzt-gegen-verzoegerung-des-tunnels-in-werder-havel-unterschreiben#petition-main

Waldorf-Schule: „Arsen und Spitzenhäubchen“

Werder (Havel), 21.11.2023 – Am 24. und 25. November wird in der Waldorfschule nicht nur Schul-Theater gemacht, sondern auch gezeigt. Beim Klassenspiel der Stufe 8 kommt auf die Bühne Joseph Kesselrings „Arsen und Spitzenhäubchen – Wer hat nicht eine Leiche im Keller?“.

Der Waldorf-Campus findet sich in der Elsastraße 14-16. Beginn an beiden Tagen laut Flyer: 18.30 Uhr. Zum Theater-Abend empfohlenes Getränk: selbstgemachter Holunderwein mit „einer Prise …“.

waldorfschule-werder.de

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Polizeimeldung: Betrunken und berauscht im stillgelegten Auto

Werder (Havel), 20.11.2023 – Meldung der Polizeidirektion West vom 19. November zum Wochenendgeschehen in Werder.

Diverse Verkehrsstraftaten

Ort: Werder (Havel) Zeit: Samstag, 18.11.2023, 03:30 Uhr

Beamte der Polizeiwache Werder (Havel) führten eine Verkehrskontrolle an einem PKW durch, für den eine amtliche Betriebsuntersagung vorlag. Zudem stand der Fahrzeugführer unter dem Einfluss mehrerer berauschender Substanzen und war auch alkoholisiert.

Eine Blutprobe wurde angeordnet und die Weiterfahrt untersagt. Den Beschuldigten erwarten nunmehr gleich mehrere Strafverfahren.

Mehr Polizeimeldungen Werder:

polizei.brandenburg.de

Rathaus: First-Responder-Einheit in Werder

Werder (Havel), 19.11.2023 – In fast jedem medizinischen Notfall sind die Minuten bis zum Eintreffen der Rettung von entscheidender Bedeutung. In Sachen Ersthelfer hat die Stadt Werder jetzt aufstocken können. Wichtiger Baustein dabei ist wieder einmal das System Freiwillige Feuerwehr. Lesen Sie mehr zur neuen First-Responder-Einheit der Blütenstadt in der städtischen Pressemitteilung vom 13. November 2023. Fotos: Stadt Werder. Bildmontage: werderanderhavel.de.

Werders neue First-Responder-Einheit hatte bereits 45 Einsätze

Kammerflimmern ist die häufigste Ursache für einen plötzlichen Herztod. Ohne schnelle medizinische Hilfe gibt es keine Rettung. Mit jeder Minute, die die Hilfe früher eintrifft, steigen die Überlebenschancen. Aus dieser Erfahrung heraus hat die Freiwillige Feuerwehr in Werder (Havel) jetzt eine First-Responder-Einheit in der Ortsfeuerwehr.

Urheber der Idee ist Frank Huber. Der Feuerwehrmann aus Töplitz war hauptberuflich als Rettungsassistent tätig. „Es gibt leider immer wieder Fälle von Kammerflimmern, bei denen der Rettungsdienst nicht rechtzeitig vor Ort sein kann“, erzählt er. Als er vor einigen Jahren von der Gründung einer First-Responder-Einheit in Schwielowsee gehört hatte, fragte er sich, ob so was auch in Werder machbar ist.

In anderen Bundesländern heißen solche Einheiten auch Sanitäter vor Ort, Ersthelfergruppe oder Voraushelfer. Sie sind bei den Freiwilligen Feuerwehren oder Hilfsorganisationen angesiedelt und arbeiten ehrenamtlich. Ihr Ziel ist immer dasselbe: Die Zeit bis zum Eintreffen der hauptberuflichen Rettungskräfte zu überbrücken. „In diesen Minuten finden erste basismedizinische Maßnahmen statt, die Leben retten können“, erzählt Frank Huber.

Kern dieser Maßnahmen sei der Einsatz eines Defibrillators. Sobald sich die Herzfrequenz zu stark beschleunigt, gibt er Stromstöße an das Herz ab, die die Rhythmusstörung beenden. Bei First-Responder-Einheiten kommen „Automatisierte Externe Defibrillatoren“ (AED), auch Frühdefibrillatoren genannt, zum Einsatz. Sie sind besonders einfach in der Anwendung.

Frank Huber hatte für seine Idee einer eigenen Einheit an verschiedenen Stellen geworben, die Stadt, die Stadtwehrführung und die Ortswehren kontaktiert. Eine zusätzliche Aufgabe für die ehrenamtlichen Feuerwehrleute, die jährlich bereits zu 350 Einsätzen ausrücken müssen? Tatsächlich hätten sich nach mehreren Informationsrunden fast 80 der 190 Einsatzkräfte dazu bereit erklärt, bei der Einheit mitzumachen.

Es war noch einiges zu organisieren. Die Stadtverwaltung traf umfangreiche Abstimmungen mit dem für das Rettungswesen zuständigen Landkreis Potsdam-Mittelmark. Es ging um eine klare Festlegung, dass hier kein Ersatz für die Rettungsstellen des Landkreises, sondern eine ehrenamtliche Unterstützung im Fall von Bewusstlosigkeit von Patienten eingerichtet wird.

Die Gespräche mündeten in einer Vereinbarung, in der die Details (von den genauen Aufgaben und dem Technikeinsatz  über die Alarmierung bis hin zu Versicherungsfragen) geklärt sind. Die Stadt stellte zudem gefüllte Notfallrucksäcke für die Einsatzkräfte bereit. Zwei Frühdefibrillatoren wurden im Zuge von Fahrzeugbeschaffungen von der Stadt erworben. Eine eigens gegründete Arbeitsgruppe legte Aus- und Weiterbildungsstandards fest.

Für die fehlenden fünf Defibrillatoren organisierte Frank Huber mit dem Förderverein der Töplitzer Feuerwehr eine Spendenaktion – mit dem Ziel, beim Geld sammeln auch gleich die Idee hinter der First-Responder-Einheit bekannt zu machen. Der Phöbener Feuerwehrverein schloss sich der Sammelaktion bald an, die Phöbener Feuerwehr engagierte sich ebenfalls bei der Aufbauarbeit.

Bürger, Unternehmen und der Rotary-Club spendeten teilweise erhebliche Beträge. „In wenigen Wochen kamen mehr als 9000 Euro zusammen“, so Frank Huber. Von dem Tempo sei man selbst etwas überrascht gewesen. Die erforderlichen „Defis“ konnten davon beschafft werden und es blieb etwas Geld für die Schulung übrig.

Seit 1. Juli ist Werders „First-Responder-Truppe“ nun im Einsatz. Stadtwehrführer Stephan Kranig berichtete bei einer Dankesrunde im Töplitzer Feuerwehrdepot für die Akteure und Förderer, dass sie in den ersten vier Monaten bereits 45 Mal gerufen wurde. Bei zirka 50 bis 60 Prozent dieser Einsätze war es den Feuerwehrleuten vor Ort gelungen, noch vor dem Rettungsdienst am Einsatzort zu sein.

„Wenn man diese Zahlen hört, dann wird klar, dass schon in wenigen Monaten durch dieses Engagement vermutlich mehrere Menschenleben in der Stadt gerettet werden konnten“, so Werders 1. Beigeordneter Christian Große anerkennend. „Dass Feuerwehrleute in Werder und den Ortsteilen ihre Einsatzbereitschaft nicht nur für den Brandschutz, sondern auch für die medizinische Nachbarschaftshilfe bereitstellen, berührt mich sehr.“

Hintergrund: Wie der Einsatz funktioniert

Werders First-Responder-Einheit wird von der Rettungs-Leitstelle im Fall von Bewusstlosigkeit von Patienten per Pieper zusätzlich zur zuständigen Rettungswache alarmiert. Sobald mindestens zwei Feuerwehrleute im Feuerwehrdepot eingetroffen sind, fahren sie mit Mannschaftstransportwagen und Ausrüstung zum Patienten. Sie führen lebenserhaltende Sofortmaßnahmen wie die Herz-Lungen-Wiederbelebung durch, bis die Profis vom hauptamtlichen Rettungsdienst vor Ort sind und übernehmen.

Jedes vierte Mitglied der First-Responder-Einheit in Werder ist bereits hauptberuflich im Rettungswesen oder als Krankenpfleger tätig und verfügt über das notwendige Know-how. Die anderen First-Responder-Kräfte werden zusätzlich geschult. Das Projekt wird fachlich begleitet durch die Notfallmedizinerin Dr. med. Evelyn Kussauer.

https://www.werder-havel.de/politik-rathaus/aktuelles/neuigkeiten/jugend-familie/4143-wertvolle-minuten-gewinnen.html

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