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Handwerkskammer: Geschäftslage im Handwerk Westbrandenburg auf Talfahrt

Werder (Havel), 14.04.2025 – Laut Kammerpräsident Wüst stünden in der Region zahlreiche Gewerke „massiv unter Druck“. Gründe seien zwei Jahre Rezession und eine rückläufige Entwicklung der Gesamtwirtschaft.

Im negativen Bereich seien oft die Zahlen von Betriebsauslastung, Auftrags- und Umsatzentwicklung. Angesichts der neuen Regierungen in Land und Bund seien die Geschäftserwartungen aber „etwas optimistischer als im Vorjahr“.

Nachzulesen im Detail ist dies alles in der hier folgenden Pressemitteilung der Handwerkskammer Potsdam zum Konjunkturbericht Frühjahr 2025 im Kammerbezirk Potsdam vom 10. April 2025. Direkt zum Bericht kommen Sie hier.

Geschäftslage im Handwerk auf Talfahrt – Ergebnisse der Frühjahrskonjunkturumfrage präsentiert

Die wirtschaftliche Lage des Handwerks im Kammerbezirk Potsdam hat sich im Frühjahr deutlich verschlechtert. Eine schwache Baukonjunktur und Nachfragerückgänge belasten die Betriebe. Für die kommenden Wochen bestehen hingegen leicht positivere Geschäftserwartungen.

Das sind die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage, die der Präsident der Handwerkskammer Potsdam Robert Wüst heute gemeinsam mit Hauptgeschäftsführer Ralph Bührig vorstellte.

„Die negative Situation bei der Geschäftslage unserer Betriebe ist besorgniserregend. Zwei Jahre Rezession und rückläufige Entwicklung der Gesamtwirtschaft wirken sich auf das Handwerk in Westbrandenburg aus. Die Auswirkungen der Krise betreffen nicht nur den Baubereich. Zahlreiche andere Gewerke stehen massiv unter Druck. Es mangelt an wirksamen Impulsen, um die Wirtschaft nachhaltig zu stabilisieren und anzukurbeln. Zusätzlich belasten die steigenden Sozialabgaben, die überbordende Bürokratie und die nach wie vor hohen Energiepreise das Wachstum und erschweren unternehmerische Initiative. Unsere Betriebe verknüpfen hohe Erwartungen an die neuen Regierungen in Land und Bund. Das Handwerk braucht keine weiteren Lippenbekenntnisse, sondern konkrete Maßnahmen, die endlich greifbare Verbesserungen bringen.“
Robert Wüst, Präsident Handwerkskammer Potsdam

Geschäftslage auf Tiefpunkt

Der Geschäftsklimaindex (GKI), der sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die zukünftigen Erwartungen widerspiegelt, ist aufgrund etwas positiverer Erwartungshaltungen um einen Punkt auf nun 109 Punkte gestiegen.

Deutlich rückläufig sind hingegen die Einschätzungen zur aktuellen Geschäftslage. Nur noch 75,5 Prozent (Vorjahr: 79,7 Prozent) bewerten ihre aktuelle Geschäftslage als gut oder zumindest befriedigend. Das ist der schlechteste Wert der letzten Jahre im Kammerbezirk Potsdam und entspricht einem weiteren Rückgang um 4,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Besonders negativ sind die Einschätzungen im Nahrungsmittelgewerbe mit 62,5 Prozent (Vorjahr: 81,8 Prozent), bei den personenbezogenen Dienstleistungen mit 69,2 Prozent (Vorjahr: 77,6 Prozent) und den Betrieben für den gewerblichen Bedarf mit 74,2 Prozent (Vorjahr: 75,5 Prozent).

Der weiterhin schwächelnde Wohnungsbau und die verhaltene Nachfrage nach energetischen Sanierungen dürften Hauptursachen sein, dass sich die Geschäftslage auch im Ausbaugewerbe deutlich eingetrübt hat. Bezeichneten im Vorjahr noch 81,8 Prozent dieser Betriebe ihre Geschäftslage als gut oder zumindest befriedigend, sind es aktuell nur noch 74,1 Prozent.

Rückläufige Betriebsauslastung und negative Auftrags- und Umsatzentwicklung

Die Kapazitätsauslastung ist mit 83 Prozent (Vorjahr: 85 Prozent) rückläufig, aber immer noch auf moderatem Niveau.

Auch die Auftragslage hat sich im ersten Quartal 2025 negativ entwickelt. Wie im Vorjahr berichteten nur 13 Prozent der Betriebe von gestiegenen Auftragseingängen. Mit 32 Prozent der Unternehmen (Vorjahr: 28 Prozent) gaben hingegen mehr Betriebe an, dass die Auftragslage gesunken ist.

Entsprechend ist auch die Umsatzentwicklung rückläufig: Nur noch 20 Prozent der Betriebe (Vorjahr: 21 Prozent) berichten von gestiegenen Umsätzen. 42 Prozent der Betriebe (Vorjahr: 33 Prozent) verzeichneten Umsatzrückgänge.

Die gesunkene Nachfrage trifft auf eine rückläufige Beschäftigtenentwicklung. Nur 8 Prozent der Betriebe (Vorjahr: 11 Prozent) berichten von Zuwächsen beim Personal. 17 Prozent der Betriebe (Vorjahr: 16 Prozent) hingegen von Beschäftigtenrückgängen. Dabei dürfte der Personalrückgang nicht nur auf die schwache Geschäftsentwicklung, sondern auch auf fehlende Fachkräfte und Auszubildende zurückzuführen sein.

Besonders deutlich verläuft der Beschäftigtenrückgang im Gesundheitshandwerk (Saldo: – 16 Prozentpunkte), im Baugewerbe (Saldo: – 14 Prozentpunkte) und im Ausbaugewerbe (Saldo: – 13 Prozentpunkte). Leicht positiv ist hingegen die Beschäftigtenentwicklung in den personenbezogenen Dienstleistungen (Saldo: + 8 Prozentpunkte).

Die Personalsituation dürfte Hauptursache dafür sein, dass der durchschnittliche Auftragsvorlauf trotz Nachfragerückgänge auf 11,5 Wochen (Vorjahr: 10,8 Wochen) angestiegen ist.

Preisentwicklung auf gleichbleibendem Niveau

Bei der Entwicklung der Einkaufs- und Verkaufspreise gab es wenig Bewegung. 60 Prozent der Betriebe (Vorjahr: 62 Prozent) berichten von gestiegenen Einkaufspreisen. Genau wie im Vorjahr haben 41 Prozent der Betriebe ihre Verkaufspreise angehoben.

Eine besondere Preisdynamik besteht im Gesundheitshandwerk: Hier berichten alle Betriebe von Teuerungen beim Einkauf und 68 Prozent der Betriebe von der Anhebung eigener Verkaufspreise.

Abgeschwächte Investitionsneigung

Aufgrund der schwierigeren Geschäftslage und der unsicheren Perspektiven hat sich das Investitionsklima weiter abgeschwächt.Nur noch 16 Prozent der Betriebe (Vorjahr: 21 Prozent) berichten von gestiegenen Investitionen, während 45 Prozent (Vorjahr: 33 Prozent) weniger betriebliche Investitionen umgesetzt haben.

Vorsichtige Zukunftserwartungen

Vor dem Hintergrund der aktuell negativen Entwicklung bei den Einschätzungen zur aktuellen Geschäftslage sind die Geschäftserwartungen für die kommenden Wochen etwas optimistischer als im Vorjahr. Hintergrund dafür dürften auch die neuen Regierungsbildungen auf Landes- und Bundesebene sein, mit denen viele Betriebe hohe Erwartungen verbinden.

22 Prozent (Vorjahr: 14 Prozent) der Betriebe rechnen mit einer Verbesserung ihrer Lage. 59 Prozent (Vorjahr: 65 Prozent) erwarten zumindest eine gleichbleibende Situation. 19 Prozent (Vorjahr: 21 Prozent) rechnen mit einer Verschlechterung. Der Saldo von + 3 Prozentpunkten zeigt die Hoffnung der Betriebe, dass sich ihre wirtschaftliche Lage in den kommenden Wochen verbessern wird.

Blickt man jedoch in die einzelnen Gewerke, fallen die Zukunftserwartungen sehr unterschiedlich aus. Bei den personenbezogenen Dienstleistungen (Saldo: + 31 Prozentpunkte) und im Nahrungsmittelgewerbe (Saldo: + 13 Prozentpunkte) fällt der Optimismus besonders deutlich aus. Im Gesundheitshandwerk (Saldo: – 16 Prozentpunkte), im Kraftfahrzeuggewerbe (Saldo: – 7 Prozentpunkte) und im Ausbaugewerbe (Saldo: – 4 Prozentpunkte) überwiegt der Pessimismus.

https://www.pressebox.de/pressemitteilung/handwerkskammer-potsdam/geschftslage-im-handwerk-auf-talfahrt-ergebnisse-der-frhjahrskonjunkturumfrage-prsentiert/boxid/1244900

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Frauenwoche: Zwei Chefinnen aus Werder bei „Frauen auf dem Weg“ am 13. März in der IHK

Werder (Havel), 10.03.2025 – Eine Silberschmiedin und eine Unternehmerin der Gebäudereinigung aus Blütenstadt berichten am Donnerstag in der IHK über ihre Arbeit als Handwerkerin und den Weg mit der eigenen Firma. Anlass: Brandenburger Frauenwoche. Lesen Sie mehr in einer Presseinfo der Potsdamer Handwerkskammer vom 4. März 2025. Im Bild: Haus der IHK, Potsdam. Foto: Bernd Reiher, werderanderhavel.de.

35. Brandenburgische Frauenwoche: Unternehmerinnen im Handwerk präsentieren Chancen und Herausforderungen in der Landeshauptstadt Potsdam

Immer mehr Frauen entscheiden sich für eine Karriere im Handwerk – selbstständig und erfolgreich. Doch das Potenzial bleibt ungenutzt: In vielen Gewerken sind Frauen weiterhin unterrepräsentiert, obwohl das Handwerk exzellente Chancen für berufliche und unternehmerische Perspektiven bietet. Welche Wege stehen Frauen offen, um ihre Ideen und Talente im Handwerk einzubringen? Diese Möglichkeiten sichtbarer zu machen und mehr Frauen für eine handwerkliche Laufbahn zu begeistern, ist ein Anliegen der Handwerkskammer Potsdam – auch im Rahmen der 35. Brandenburgischen Frauenwochen in Potsdam.

Engagement für mehr Sichtbarkeit in der Landeshauptstadt

Fünf erfolgreiche Frauen aus dem westbrandenburgischen Handwerk berichten im Rahmen der Veranstaltung „Frauen auf dem Weg 2025: Mutig gründen, erfolgreich führen“ am 13. März 2025 in der Landeshauptstadt Potsdam über ihre persönlichen Erfahrungen, Herausforderungen und Erfolge.

Auf dem Eröffnungspodium ist in diesem Jahr auch Friseurmeisterin Brita Grasenack, Vorstandsmitglied der Handwerkskammer Potsdam. Sie diskutiert gemeinsam mit der Gleichstellungsbeauftragten Claudia Sprengel sowie der IHK-Präsidentin Ina Hänsel über notwendige Veränderungen, Unterstützungsangebote und die Förderung von Frauen in Führungspositionen. Auch das Potenzial der Unternehmensnachfolge als Gründungsweg für Frauen und mögliche Lösungen für Brandenburg und Potsdam stehen im Fokus.

Die Friseurmeisterin über ihr Engagement auf dem Podium: „Das Handwerk bietet Frauen in über 130 Ausbildungsberufen zahlreiche Karriere- und Entwicklungsmöglichkeiten. Ob als Unternehmerin, Ausbilderin, Meisterin, Fachkraft oder Auszubildende – Frauen tragen in vielen Bereichen zur Zukunft einer Wirtschaftsbranche bei, die das Fundament für den wirtschaftlichen Erfolg unseres Landes bildet. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels und des Generationenwechsels in bestehenden Betrieben bieten sich hervorragende Perspektiven für Frauen, die ihre Zukunft im Handwerk gestalten möchten.“

Denn nach 21 Jahren der Selbstständigkeit weiß Brita Grasenack aus eigener Erfahrung: „Das Handwerk ermöglicht berufliche Verwirklichung – durch Kreativität, unternehmerische Freiheit und das Ausleben persönlicher Leidenschaft. Frauen bringen frischen Wind in die Branche und prägen mit ihren Ideen die Zukunft des Handwerks. Ich kann junge Frauen nur motivieren: Nutzen Sie die sich bietenden Chancen im Handwerk.“

Frauen im Handwerk: Wie sie die Branche prägen

Frauen gehen ihren Weg im westbrandenburgischen Handwerk, sei es in der Ausbildung, als Führungskräfte oder Betriebsinhaberinnen. Besonders die junge Generation profitiert von den zunehmend modernen und digitalen Strukturen des Handwerks, die neue Perspektiven und Chancen eröffnen und in denen kreative und kommunikative Fähigkeiten stärker gefragt sind.

Der Anteil der Handwerksbetriebe mit weiblicher Führung in Westbrandenburg liegt bei 27 Prozent (2013: 22 Prozent), in Potsdam sogar bei rund 32 Prozent. Derzeit absolvieren 565 junge Frauen eine Ausbildung im westbrandenburgischen Handwerk – das entspricht einem Anteil von etwa 27 Prozent. Darunter sind auch 42 Frauen mit Migrationshintergrund. Besonders stark vertreten sind Frauen in körpernahen und Gesundheitsberufen. Aber auch in der Kfz-Mechatronik (43 Auszubildende), im Tischlerhandwerk (29) sowie im Maler- und Lackiererhandwerk (27) sind sie präsent.

Trotz dieser Fortschritte bleiben Frauen in vielen gewerblich-technischen Berufen unterrepräsentiert. Dabei spricht das Handwerk gezielt junge Frauen an, um Talente jenseits von Stereotypen zu fördern und neue berufliche Perspektiven zu eröffnen – sei es durch eine Ausbildung oder den Schritt in die Selbstständigkeit. Dafür ist ein Umdenken sowohl bei jungen Frauen als auch in der Gesellschaft erforderlich.

Friseurmeisterin Brita Grasenack, unterstreicht: „Trotz Fortschritten gibt es weiterhin strukturelle Hürden für Frauen im Handwerk. Besonders die Vereinbarkeit von Familie und Beruf bleibt problematisch, verstärkt durch mangelnde Kinderbetreuung und unzureichende Unterstützung für selbstständige Meisterinnen im Mutterschutz. Die Politik muss dringend bessere Rahmenbedingungen schaffen, um das Fachkräftepotenzial von Frauen besser zu nutzen.“

Vier Unternehmerinnen im Handwerk, vier Erfolgsgeschichten

Vier Frauen zeigen im Rahmen der Veranstaltung „Frauen auf dem Weg 2025“ in Potsdam im Rahmen der Brandenburgischen Frauenwochen, wie vielfältig die Möglichkeiten im Handwerk sind – und wie sie ihren eigenen Weg gehen:

  • Kirstin Sieling – Buchbindermeisterin aus Potsdam (www.papierpotsdam.de): Nach Jahren als Ausbilderin und Werkstattleiterin im Oberlinhaus entschied sie sich 2022 für die Selbstständigkeit. Heute führt sie gemeinsam mit der Buchbinderin und Restauratorin Katharina Engelmann-Stellmacher eine gemeinsame Werkstatt in der Potsdamer Innenstadt mit einzigartigen Produkten und individuellen Kundenaufträgen. Zudem engagiert sich Kirsten Sieling in der Buchbinderinnung und ist Vorsitzende des Prüfungsausschusses Buchbinder und Fachpraktiker für Buchbinderei der Handwerkskammer Potsdam. 
  • Lucia Isabel Badenmüller – Gold- und Silberschmiedin aus Werder (Havel) (www.badenmueller.com): Mit handwerklichem Geschick und künstlerischem Gespür gründete sie 2011 ihren Handwerksbetrieb. Ihre Gold- und Silberschmiede steht für kreative Unikate und echtes Handwerk.
  • Lena Mack-Buffa & Veronika Sabisch – Die Bestatterinnen, Lena Mack-Buffa & Veronika Sabisch GbR, Potsdam (www.bestatterinnen-potsdam.de): Ein sensibler Beruf mit viel Verantwortung. Die beiden Gründerinnen setzen auf persönliche Begleitung und neue Wege in der Bestattungskultur.
  • Scheherazade Sara Issa – Unternehmerin in der Gebäudereinigung, Werder (Havel): Mit zwei abgeschlossenen Berufsausbildungen und vielseitiger Berufserfahrung entschied sie sich für die Selbstständigkeit und führt heute ihren eigenen Handwerksbetrieb.

Veranstaltungshinweis: Frauen auf dem Weg 2025 – Mutig gründen. Erfolgreich führen

Im Rahmen der Brandenburgischen Frauenwochen lädt die Veranstaltung Gründerinnen, Unternehmerinnen und Interessierte zum Austausch ein. Die Veranstaltung bietet Gründungsgeschichten, Impulse und interaktive Talkrunden. Sie bietet die Möglichkeit, sich an Themeninseln zu den Schwerpunkten Führung, mentale Gesundheit und Vereinbarkeit von Familie und Beruf mit Fachexpertinnen auszutauschen. Auf dem Marktplatz stellen sich Gründerinnen vor und stehen für Fragen zur Verfügung. Die Veranstaltung bietet wertvolle Einblicke, praktische Tipps und zahlreiche Möglichkeiten zum Netzwerken. Die Handwerkskammer Potsdam ist Mitveranstalter.

Datum: 13. März 2025
Uhrzeit: 15 bis 19 Uhr
Ort: IHK Potsdam, Breite Str. 2a- c, 14467 Potsdam
Anmeldungwww.gruenden-in-potsdam.de/fadw

https://www.pressebox.de/pressemitteilung/handwerkskammer-potsdam/35-brandenburgische-frauenwoche-unternehmerinnen-im-handwerk-praesentieren-chancen-und-herausforderungen-in-der-landeshauptstadt-potsdam/boxid/1239044

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Wachstum braucht Akzeptanz der Bürger: IHK-Studie Wassertourismus in Berlin und Brandenburg

Werder (Havel), 11.02.2025 – Die Stadt Werder ist mit der Havel und ihren Seen Teil eines der schönsten Binnengewässerreviere Europas. Das Problem: Aus der Schönheit erwachsen nicht nur in Blütenstadt immer mehr Begehrlichkeiten.

Der Wassertourismus zum Beispiel gilt bis heute für Brandenburg als riesiges Potenzial, während er andererseits aber immer öfter auch an Grenzen stößt. Siehe: Liegeplätze. Wie er sich trotzdem im Land weiterentwickeln könnte, das hat jetzt eine Studie im Auftrag der Industrie- und Handelskammern untersucht.

„Der Fokus in den nächsten Jahren ist stärker auf ein nachhaltiges, qualitatives Wachstum zu legen“, heißt es im Fazit der Untersuchung „Wirtschaftliche Effekte im Wassertourismus Berlin-Brandenburg“ von den Tourismusexperten der ausführenden Project M GmbH.

Dazu zähle die Erhöhung der Wertschöpfung, „gerade vor dem Hintergrund der zu erwartenden Auswirkungen durch den Klimawandel die Berücksichtigung einer hohen Umwelt- und Sozialverträglichkeit“. Zur Sicherung des Wassertourismus gehöre laut Project M aber auch, „die Infrastruktur entlang der Wasserstraßen auf nachhaltige Weise zu erhalten und weiter zu qualifizieren sowie die Attraktivität der Reviere beizubehalten.“ Zudem bestehe die Notwendigkeit, die „Anwohner stärker als bislang in die weitere Tourismusentwicklung mitzunehmen.“ Stichwort dafür: Akzeptanzerhalt.

Direkt zur Studie und ihren Ergebnissen kommen Sie hier. Welche Schlüsse die IHKs und die weiteren Auftraggeber aus dieser Untersuchung ziehen, dazu lesen Sie mehr in einer Pressemitteilung der Industrie- und Handelskammer Potsdam vom 16. Januar 2025.

Wassertourismus bedeutender Wirtschaftsfaktor in Berlin-Brandenburg 

Während die Corona-Pandemie viele Wirtschaftsbranchen in existentielle Nöte gebracht hat, erfuhr der Wassertourismus in Berlin und Brandenburg einen enormen Wachstumsschub. Zehn Jahre nach der ersten Erhebung ist die Branche mit rund 6.100 direkt Beschäftigten weiterhin ein bedeutender Wirtschaftsfaktor der Region.

Für die Initiatoren der neuen Studie „Wirtschaftliche Effekte im Wassertourismus in Berlin und Brandenburg“, die Industrie- und Handelskammern in Berlin-Brandenburg, die Wassertourismus Initiative Nordbrandenburg (WIN), ADAC Allgemeiner Deutscher Automobil-Club e.V. (Berlin-Brandenburg und München), Bundesverband Wassersportwirtschaft e.V. sowie den Wirtschaftsverband Wassersport e.V. und die Messe BOOT & FUN – bedeuten die Ergebnisse, dass die wassertouristischen Akteure maßgeblich zur Attraktivität der Region beitragen.

Die Kernbotschaft lautet: Der Fokus in den nächsten Jahren ist noch stärker als bislang auf ein nachhaltiges, qualitatives Wachstum zu legen. Die Politik ist deshalb aufgefordert, die durchgängige Befahrbarkeit der touristisch genutzten Gewässer durch Investitionen in Infrastrukturmaßnahmen zu sichern und auszubauen.

Wie hat sich der Markt seit der Vorgängerstudie von 2014 entwickelt bzw. verändert? Welche Marktentwicklung ist bis 2030 zu erwarten? Wie hoch sind die wirtschaftlichen Effekte aus dem kommerziellen Bootstourismus? Was sind die zukünftigen Herausforderungen für die Branche? Welche Schlussfolgerungen und strategische Stoßrichtungen ergeben sich für die zukünftige Ausrichtung und Entwicklung des Wassertourismus in Brandenburg und Berlin? Für diese Untersuchung wurden im Dezember 2023 und im Januar 2024 mehr als 800 Unternehmen in Berlin und Brandenburg befragt. Das Ergebnis macht deutlich, dass die Branche künftig noch stärker auf ein nachhaltiges und qualitatives Wachstum setzt. Eine hohe Bereitschaft besteht für den verstärkten Einsatz von E-Mobilität. Die Marktnachfrage ist seit dem Jahr 2014 in allen vier Segmenten – Bootscharter, Kanuvermietung, Fahrgastschifffahrt und Sportboothäfen – weiter gestiegen. Der Jahresbruttoumsatz hat sich von 200 Millionen Euro in 2014 auf gut 300 Millionen Euro in 2024 erhöht. Jedoch lähmen der markante Mangel an Liegeplätzen sowie ein massiver Arbeitskräftemangel und eine starke Bürokratielast zunehmend die gesamte Branche.

Dr. Christian Herzog, Hauptgeschäftsführer der IHK Potsdam für die Landesarbeitsgemeinschaft der IHKs des Landes Brandenburg: „Die Studie verdeutlicht die wachsende Bedeutung des Wassertourismus in Brandenburg. Um Brandenburg als führende Destination im Wassertourismus langfristig zu sichern, müssen wesentliche Herausforderungen in Angriff genommen werden – insbesondere die Knappheit an Liegeplätzen. Gerade in den touristisch stark frequentierten Gebieten erleben wir, dass die Nachfrage nach sicheren und gut ausgebauten Liegeplätzen für Boote deutlich steigt. Diese Knappheit kann nicht nur den Komfort der Gäste beeinträchtigen, sondern auch das Wachstumspotenzial des Bootstourismus in unserer Region bremsen. Es ist entscheidend, dass wir gemeinsam mit den Kommunen und relevanten Akteuren Lösungen entwickeln, um sowohl die Infrastruktur auszubauen als auch den nachhaltigen Umgang mit den vorhandenen Ressourcen zu gewährleisten. Die die umwelt- und sozialverträgliche Schaffung von Tankstellen, Ladestationen, Frisch- und Abwasseranlagen sowie von überall gutem Internet – all das gehört heute dazu.“

Manja Schreiner, Hauptgeschäftsführerin der IHK Berlin: „Mit der aktuellen Studie liegt uns die Fortschreibung einer validen Standortbestimmung des Wassertourismus in Berlin und Brandenburg vor – mit Aussicht auf eine stabile Marktentwicklung, hoher Investitionsbereitschaft und Qualitätssicherung. In den letzten zehn Jahren hat sich die Anzahl der Anbieter im Chartersegment verdoppelt, in Berlin sogar fast verdreifacht. Dazu beigetragen hat die im Jahr 2013 eingeführte Führerscheinfreiheit bis 15 PS. Damit ist das Erlebnis, ein Boot selbst über die Gewässer Berlin und Brandenburgs zu steuern, für noch mehr Menschen möglich geworden. Die stärkere Nachfrage hat aber auch unweigerlich zu mehr Nutzungswettbewerb geführt, insbesondere in Berlin. Hier brauchen wir gemeinsame Qualitätsinitiativen zur Akzeptanzerhaltung des Wassertourismus. Die Kampagne des Tourismusvereins Treptow-Köpenick ist da ein gutes Beispiel.“

Karsten Stahlhut, Geschäftsführer des Bundesverbandes Wassersportwirtschaft e.V. (BVWW): „Die Ergebnisse der Studie liefern eine fundierte Datengrundlage, die die wirtschaftliche Bedeutung des Wassertourismus für Berlin und Brandenburg eindrucksvoll belegt. Sie zeigen, dass die Branche nicht nur stabil wächst, sondern maßgeblich zur regionalen Wertschöpfung beiträgt. Für eine nachhaltige Weiterentwicklung bleibt jedoch die Sicherstellung einer modernen, leistungsfähigen Infrastruktur sowie der Abbau bürokratischer Hindernisse von zentraler Bedeutung. Wir appellieren an die Politik, den Masterplan Freizeitschifffahrt zügig umzusetzen und einen eigenen Etat für die Freizeitschifffahrt einzurichten, um die Zukunft dieser Schlüsselbranche aktiv zu sichern und weiter auszubauen.“

Dr. Steffen Häbich, Bereichsleiter Special Interest im Ressort Tourismus, ADAC e.V.: „Die neue Studie zeigt eindrucksvoll die hohe ökonomische Bedeutung des Wassertourismus in Berlin und Brandenburg. Diese Zahlen brauchen wir für ganz Deutschland. Die Veröffentlichung der letzten bundesweiten Studie ist zehn Jahre her. Da davon auszugehen ist, dass der Wassertourismus deutschlandweit in dieser Zeit gewachsen ist, wäre eine Aktualisierung der Bundesstudie als wichtige Entscheidungsgrundlage für Politik und Verwaltung wünschenswert. Die heute vorgestellte Regionalstudie zeigt auf, dass die Branche bereit ist für die Mobilitätswende auf dem Wasser und damit für die Zukunft. Das muss nun in konkreten Maßnahmen münden, die eng mit dem Fahrplan zur Sanierung der touristischen Bundeswasserstraßen, z.B. in Form des Aktionsplans Ost des Bundesverkehrsministeriums und der Umsetzung des Masterplans Freizeitschifffahrt verknüpft werden.“ 

Landrat Daniel Kurth, Geschäftsführender Vorsitzender der Wassertourismus Initiative Nordbrandenburg (WIN): „Der Wassertourismus befindet sich in Brandenburg und Berlin angebots- wie auch nachfrageseitig auf hohem Niveau. Um dieses weiterhin halten zu können, ist Grundvoraussetzung, den dringenden Sanierungsbedarf an der Infrastruktur, insbesondere an den Schleusen, anzugehen. Hierbei bauen wir, im wahrsten Sinne des Wortes, auf das Bundesverkehrsministerium, dass die durchgängige Befahrbarkeit der touristisch genutzten Bundeswasserstraßen dauerhaft sichergestellt wird und die Belange der Freizeitschifffahrt angemessen zur Wirtschaftskraft der Branche im Ministerium berücksichtigt werden.“ 

Daniel Barkowski, 1. Vorsitzender Wirtschaftsverband Wassersport e.V. und Projektleiter der BOOT & FUN: „Die Ergebnisse der neu aufgelegten Studie bestätigen, was wir in der Region Berlin-Brandenburg – als Verband ebenso wie mit unserer Boots- und Freizeitmesse BOOT & FUN – seit Jahren beobachten: Wassertourismus ist ein zentraler Wirtschaftsfaktor und ein enormer Wachstumsmotor – weit über die regionalen Grenzen hinaus. Inmitten Europas größtem zusammenhängenden Binnenwassergebiet liegt ein enormes Potenzial, das es mit der richtigen Infrastruktur, wie modernen Schleusen, attraktiven Wasserrast- und Liegeplätzen ebenso wie mit dem Ausbau der Ladepunkte für E-Mobilität auf dem Wasser, nachhaltig zu nutzen gilt. Nur so kann die Region Berlin-Brandenburg zukünftig und langfristig für den Wassertourismus wie auch den Wassersport attraktiv bleiben – für Gäste aus ganz Deutschland und Europa, und vor allem für die ansässigen Unternehmen.“

Die Ersteller der Studie sind die PROJECT M GmbH und Heike Helmers tourismuskontor.

Zur Studie

https://www.ihk.de/blueprint/servlet/resource/blob/6413104/44c29ce0d137def72c3f015bc9124fda/studie-wassertourismus-2025-data.pdf

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Handwerkskammer: Nachhaltigkeitscheck für Gewerbekühlung Schumacher aus Werder

Werder (Havel), 21.01.2025 – „Nachhaltigkeit ist für uns mehr als Klimaschutz und Ressourcenschonung. Es geht auch um solide Ausbildung, Mitarbeiterbindung und eine nachhaltige Betriebsübergabe“, sagt Antje Schumacher, Diplom-Ingenieurin für Versorgungs- und Energietechnik und Geschäftsführerin der Gewerbekühlung Schumacher GmbH.

Anlass: Die Werderaner Firma ist einer der ersten Betriebe, die den Nachhaltigkeitscheck 360° der Handwerkskammer Potsdam bestanden haben. Worum genau es dabei geht, dazu lesen Sie mehr in einer HWK-Pressemitteilung vom 13. Januar 2025.

Handwerk und Nachhaltigkeit: Die ersten Betriebe bestehen den Nachhaltigkeitscheck 360° der Handwerkskammer Potsdam

Mit dem Nachhaltigkeitscheck 360° bietet die Handwerkskammer Potsdam jetzt eine strukturierte Möglichkeit, die Vielfalt nachhaltiger Bemühungen von Handwerksbetrieben sichtbar zu machen.

Die ersten Unternehmen, darunter die Gewerbekühlung Schumacher GmbH aus Werder (Havel) und die SIK Holzgestaltungs GmbH aus Niedergörsdorf, haben den Check bereits absolviert und den Nachweis zum Stand ihres Betriebes hinsichtlich der festgelegten Nachhaltigkeitsziele erhalten.

Antje Schumacher, Diplom-Ingenieurin für Versorgungs- und Energietechnik und Geschäftsführerin der Gewerbekühlung Schumacher GmbH, in Werder/ Havel ist eine von ihnen und erklärt: „Nachhaltigkeit ist für uns mehr als Klimaschutz und Ressourcenschonung. Es geht auch um solide Ausbildung, Mitarbeiterbindung und eine nachhaltige Betriebsübergabe.“

Seit über 20 Jahren bildet das Familienunternehmen kontinuierlich aus und integriert nachhaltige Prinzipien in den Betriebsalltag. Beim Nachhaltigkeitscheck wurden diese Aspekte gemeinsam mit einem Experten der Handwerkskammer bewertet und weiterentwickelt.

Kompakter Prozess, vielfältiger Nutzen

Der Check basiert auf den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen und wurde speziell für Handwerksbetriebe entwickelt. In zwei bis drei Stunden wird vor Ort ein strukturierter Fragenkatalog durchgearbeitet – ohne vorherige Vorbereitung durch die Betriebe. „Viele Handwerkerinnen und Handwerker wenden bereits heute nachhaltige Praktiken an, ohne sich dessen bewusst zu sein. Mit dem Nachhaltigkeitscheck geben wir ihnen nun ein Werkzeug an die Hand, um diese Bemühungen zu strukturieren, weiterzuentwickeln und sichtbar zu machen“, erklärt Jan-Hendrik Aust, Berater für Innovation und Technologie im Handwerk der Handwerkskammer Potsdam.

Für Antje Schumacher war der geringe Aufwand überzeugend. „Mit dem Check werden unsere Nachhaltigkeitsbemühungen fundiert dokumentiert. Das wird in unserem Betriebsalltag immer wichtiger – sei es für Kundenaufträge aus dem öffentlichen Sektor, für Banken oder bei der Suche nach neuen Beschäftigten.“

Nachhaltigkeit in der Praxis

Auch die SIK Holzgestaltungs GmbH aus Niedergörsdorf zeigt bereits seit Jahrzehnten, wie Nachhaltigkeit im Handwerk umgesetzt wird. Dabei gehört für den international tätigen Spielplatzhersteller die ständige Optimierung zur Unternehmensphilosophie. Der Handwerksbetrieb verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, der ökologische, soziale und wirtschaftliche Aspekte integriert.

Bereits bei der Materialbeschaffung setzt SIK Holz auf Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern in Deutschland. Holzreste, die bei der Produktion anfallen, werden in der firmeneigenen Heizung genutzt, um Wärme zu erzeugen. Zudem investiert der Betrieb kontinuierlich in die Mitarbeiterentwicklung und Ausbildung und schafft sichere Arbeitsplätze in einer ländlichen Region. Auch die Nutzung energieeffizienter Maschinen und der Fokus auf Langlebigkeit der Produkte tragen zur Ressourcenschonung bei.

Marc Oelker, Geschäftsführer der SIK Holzgestaltungs GmbH, unterstreicht: „Wer uns kennt, weiß, dass für uns Nachhaltigkeit bedeutet, Verantwortung für unsere Umwelt und die nächste Generation – für die wir unsere Spielplätze bauen – zu übernehmen. Mit dem Nachhaltigkeitscheck 360° durch die Handwerkskammer Potsdam können wir nun auch unsere bisherigen Erfolge gegenüber der Öffentlichkeit sichtbar machen und gezielt an weiteren Verbesserungen arbeiten. Das stärkt nicht nur unser Unternehmen, sondern zeigt auch unseren Kunden und der Region, dass und wie wir nachhaltige Werte leben.“

Mit Blick auf den Mehrwert, den die Gesellschaft mit einem solchen kostenfreien Check für die Betriebe, gewinnt, betont Jan-Hendrik Aust: „Nachhaltigkeit ist heute kein Trend mehr, sondern zentrales Element für den Erfolg von Unternehmen. Mit dem Nachhaltigkeitscheck 360° unterstützt die Handwerkskammer Potsdam deshalb ihre Mitgliedsbetriebe unabhängig von der Größe, ihre nachhaltigen Stärken gezielt zu dokumentieren und auszubauen. Das hilft nicht nur der Umwelt, sondern bietet auch handfeste ökonomische Vorteile und verbessert die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe.“

Der Nachhaltigkeitscheck 360° bietet eine klare Übersicht über den IST-Zustand im nachhaltigen Handeln, zeigt konkrete Optimierungspotenziale auf und liefert eine Dokumentation für die eigene Nachhaltigkeitskommunikation. Mitgliedsbetriebe der Handwerkskammer Potsdam, die den Check kostenlos absolvieren können, erhalten eine detaillierte Auswertung sowie eine Teilnahmeurkunde – wertvolle Instrumente für Ausschreibungen oder zur Kommunikation mit Kunden und Partnern.

https://www.hwk-potsdam.de/artikel/presseinformation-nr-3-vom-13-januar-2025-9,735,6022.html

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Potsdam Museum: Hagemeister-Ausstellung nur noch diese Woche

Werder (Havel), 13.01.2025 – Der havelländische Impressionist (1848–1933) aus Werder zählt laut Potsdam Museum zu „den bedeutendsten Wegbereitern der modernen Landschaftsmalerei in Deutschland“. Die Ausstellung im Potsdam Museum läuft nur noch bis zum 19. Januar. Lesen Sie mehr in einer Pressemitteilung des Hauses vom 10. Januar 2025. Im Bild unten: Karl Hagemeister, Uferlandschaft mit Seerosen, um 1890, Pastell (c) Potsdam Musem, Foto Michael Lüder, 86-1271-K. Bildquelle: Potsdam Museum.

Karl Hagemeister „Die Natur ist groß“ – Jahreszeitliche Impressionen

Der havelländische Impressionist Karl Hagemeister (1848–1933) zählt zu den bedeutendsten Wegbereitern der modernen Landschaftsmalerei in Deutschland. Als Gründungsmitglied der Berliner Sezession prägte er den Impressionismus in Berlin und Brandenburg mit Künstlern wie Max Liebermann und Lovis Corinth.
 
Hagemeister erfasste die Lichtstimmungen der Natur mit schnellen, kraftvollen Pinselstrichen, oft direkt vor Ort bei jedem Wetter. Die Ausstellung präsentiert sechzehn Ölgemälde, fünf Pastelle und elf Zeichnungen, thematisch nach den Jahreszeiten geordnet, ergänzt durch Zitate seiner Weggefährten.
 
Ein Highlight ist das überlebensgroße Gemälde „Verschneiter Birkenwald an einem Bachlauf“ (1891/93). Die Multimedia-Installation The Ever Changing Light der Künstlergruppe XENORAMA lässt Hagemeisters Werke audiovisuell neu erleben, indem seine Malerei digital zerlegt, neu arrangiert und atmosphärisch erlebbar gemacht wird.
 
Die Ausstellung lädt zum Anfassen, Hinhören und Eintauchen in den künstlerischen Blick des Impressionisten und seine Farb- und Stimmungswelt ein.

Karl Hagemeister, Uferlandschaft mit Seerosen, um 1890, Pastell (c) Potsdam Musem, Foto Michael Lüder, 86-1271-K
Karl Hagemeister, Uferlandschaft mit Seerosen, um 1890, Pastell (c) Potsdam Musem, Foto Michael Lüder, 86-1271-K

Zur Finissage, am Sonntag, 19. Januar können die Museumsgäste von 13 bis 16 Uhr mit der Kuratorin und Hagemeister-Expertin Dr. Hendrikje Warmt in der Ausstellung zu den eigenen Eindrücken oder zu Fragen ins Gespräch kommen.

Für Familien mit Kindern ab 6 Jahren gibt es einen spannenden Rätselbogen durch die Ausstellung, für den anschließend kleine Preise winken.

https://www.potsdam-museum.de/de/karl-hagemeister-die-natur-ist-gross-jahreszeitliche-impressionen-malerei-zeichnungen-pastelle

Blick auf Seerose, 1987©LHP-FB Stadtplanung-DOK Stadtentwicklung, Foto Interflug (Ausschnitt) | Grafik BüroStich. Quelle: PotsdamMuseum, Presse

Potsdam Museum bis 18. Mai: Luft Bild Potsdam – Die Stadt von oben

Werder (Havel), 10.01.2025 – Beeindruckende Bilder aus der Luft über Potsdam gibt es bis Mitte Mai im Stadtmuseum der Landeshauptstadt zu sehen. „Luft. Bild. Potsdam – Die Stadt von oben“ so der Name der Ausstellung im Potsdam Museum. Lesen Sie hier die zugehörige Pressemitteilung vom 10. Dezember 2024. Bild: Blick auf die Seerose, 1987 © LHP-FB Stadtplanung-DOK Stadtentwicklung, Foto Interflug (Ausschnitt) | Grafik BüroStich. Quelle: Potsdam Museum, Pressemitteilung.

LUFT | BILD | Potsdam – Die Stadt von oben

Das Wesen der Stadt in historischen und aktuellen Luftbild-Fotografien entdecken

Vom 12. Dezember 2024 bis 18. Mai 2025 lädt das Potsdam Museum mit der Sonderausstellung LUFT | BILD | Potsdam. Die Stadt von oben dazu ein, Potsdam aus einer völlig neuen Perspektive zu entdecken.

Die faszinierenden Luftaufnahmen offenbaren nicht nur das Wesen der Stadt aus der Vogelperspektive, sondern lassen das Zusammenspiel von Architektur, Natur und Geschichte lebendig werden. Bekannte Orte erscheinen in einem frischen Licht und laden zum Staunen und Verstehen ein.

„Nach der erfolgreichen Bahnhofs-Ausstellung ‚Der Stadt aufs Dach gestiegen‘ knüpft das Potsdam Museum an das große Interesse an und geht nun noch höher hinaus – unterstützt durch eine erfreuliche Zusammenarbeit mit Partnern wie unter anderem unserem Fachbereich Stadtplanung.“
Brigitte Meier, Interimsleiterin Bereich Bildung, Kultur, Jugend und Sport der Landeshauptstadt Potsdam

Die Ausstellung zeigt Luftbild-Fotografien aus Zeppelinen, Flugzeugen und Drohnen, aufgenommen zwischen 1900 und heute. Die außergewöhnliche Perspektive aus der Luft war im frühen 20. Jahrhundert eine Sensation und ist heute aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken.

„Luftbilder eröffnen eine ganzheitliche Perspektive auf die Stadt. Diese Bilder machen die Dynamik der Stadtentwicklung greifbar. Potsdam von oben zu betrachten bedeutet, die Stadt in ihrer gesamten Komplexität und Schönheit zu verstehen. Sie zeigen von unten nicht erkennbare urbane Strukturen, historische Entwicklungen und zukünftige Potenziale, indem sie Zusammenhänge zwischen Alt und Neu, Prachtbauten, Wohnvierteln, Verkehrsachsen und Umwelt sichtbar machen. Im Vergleich von Luftaufnahmen verschiedener Zeiten werden Veränderungen wie Kriegsschäden, Wiederaufbau und Modernisierungen deutlich. Luftbilder von Potsdam ermöglichen es uns, die Stadt nicht nur anders zu sehen, sondern sie auch anders zu verstehen“, erklärt Dr. Thomas Steller, Direktor des Potsdam Museums.

Die mehr als 150 historischen und aktuellen Luftbilder, hergestellt mit ganz unterschiedlichen technischen Verfahren, stammen vorwiegend aus der Sammlung des Museums, der Dokumentation Stadtentwicklung der Landeshauptstadt sowie aus Privatbesitz. Sie sind nicht nur ein Begleitprodukt der Luftfahrtentwicklung, sondern entstanden auch im Auftrag der Stadtplanung oder von Geheimdiensten.

Die Ausstellung widmet sich dem Beginn der Luftbildfotografie, die nach seltenen frühen Aufnahmen aus Heißluftballons mit der Erfindung der Luftschifffahrt zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine erste weite Verbreitung fand und präsentiert Aufnahmen von Potsdam, die aus Zeppelinen entstanden. 

Ein Höhepunkt der Ausstellung ist die originale Weltraum-Multispektralkamera, ein DDR-Spitzen- und Vorzeige-Produkt, samt ihrer 1978 aus dem Flugzeug über Potsdam gemachten Fotografien.

„Die Multispektralkamera ist ein Meilenstein technischer Innovationen der Luftbildfotografie. Sie wurde 1976 in Jena entwickelt, spielte sicher auch eine große Rolle in der militärischen und geheimdienstlichen Aufklärung. Im Potsdamer Zentralinstitut für Physik der Erde wurden die Aufnahmen für die zivile Nutzung ausgewertet. Wir präsentieren auch ein von Sigmund Jähn signiertes Originalfoto der Erde aus Weltall“, erläutert Hannes Wittenberg, stellv. Direktor des Potsdam Museums, der die Ausstellung zusammen mit Judith Granzow, Leiterin der Sammlung Fotografie des Potsdam Museums kuratierte.

„Mit großformatigen, teils wandfüllenden Bildern setzen wir auf den visuellen Informationsgehalt und den ästhetischen Reiz in einer außergewöhnlichen Szenografie. Wir laden alle ein, die Faszination der Luftbilder zu erleben und Potsdam neu zu entdecken.“
Judith Granzow, Leiterin der Sammlung Fotografie am Potsdam Museum

Die zahlreichen Luftbilder von Potsdam machen die historischen Ideen und den städtebaulichen Wandel Potsdams, einer einst am Reißbrett geplanten Stadt, sichtbar. Erkennbar werden auch Spuren düsterer Kapitel wie das kriegszerstörte Potsdam von 1945, der Todesstreifen der Berliner Mauer oder Schwärzungen, die auf Geheimhaltung hinweisen. Die Luftbilder seit 1990 dokumentieren das Wachstum Potsdams eindrucksvoll. Zu den ausgestellten Werken gehören auch Arbeiten des Potsdamer Luftbildfotografen Lutz Hannemannder seit über 30 Jahren den Wandel der Stadt so kontinuierlich wie kein anderer festhält.

https://www.potsdam-museum.de/de/luft-bild-potsdam

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Statistikamt: 3751 Einpendler in Potsdam sind aus Werder

Werder (Havel), 30.10.2024 – Einpendler sind Menschen, die von außerhalb in eine Stadt kommen, um zu arbeiten. Insgesamt ist die Zahl der Pendelnden im Jahr 2023 erneut gestiegen, steht in der Presseinfo das Berlin-brandenburgischen Statistikamtes zur Pendlerrechnung.

In dieser Meldung auch zu finden ist die Zahl 3751. Sie steht für die Einpendler, die derzeit in Potsdam aus Werder (Havel) registriert werden. Ebenfalls interessant in dem Bericht ist die Angabe 35 Prozent. Nur ein reichliches Drittel aller Brandenburger*innen (konkret: 444.891) hat momentan den Arbeitsplatz auch in dem Ort, in dem sie wohnen.

Mehr zur Pendlerrechnung 2023 lesen Sie in einer Pressemeldung des Statistikamtes vom 16. Oktober 2024. Die Angaben zu Potsdam und Werder finden Sie in den Kreisdiagrammen der Info auf statistik-berlin-brandenburg.de.

Zahl der Pendelnden erneut gestiegen

Pendlerrechnung 2023 für Berlin und Brandenburg

2023 pendelten rund 1,1 Millionen Menschen in Berlin und Brandenburg zur Arbeit in eine andere Gemeinde. Das entsprach einem Anteil von 34 % an allen erfassten Personen (rund 3,2 Millionen). Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Pendelnden mit Wohnort in der Region um 2,9 %, wie das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mitteilt.

Zwischen Berlin und Brandenburg zeigen sich dabei deutliche Unterschiede. Aus Berlin pendelten lediglich 260.357 Personen (13 %) zur Erwerbstätigkeit in eine andere Gemeinde. Davon hatten 116.948 Personen ihren Arbeitsplatz in Brandenburg, während 143.409 Personen in das übrige Bundesgebiet oder ins Ausland pendelten. Die große Mehrheit von 1.681.629 Berlinerinnen und Berliner (87 %) ging innerhalb der Stadtgrenzen einer Erwerbstätigkeit nach.

Im Vergleich dazu pendelten 839.966 Brandenburgerinnen und Brandenburger (65 %) zur Arbeit außerhalb ihres Wohnortes. Davon waren 463.027 in einer anderen Gemeinde Brandenburgs beschäftigt, 286.672 pendelten nach Berlin und 90.267 in das übrige Bundesgebiet oder ins Ausland. 444.891 Brandenburgerinnen und Brandenburger (35 %) hatten ihren Arbeitsplatz in ihrem Wohnort. Diese sowie weitere Zahlen aus den Jahren 2021 und 2022 finden sie hier.

Grünheide erneut mit Zuwachs bei den Einpendelnden

Unter den Brandenburger Gemeinden verzeichnete Grünheide (Mark) erneut den größten Zuwachs an Einpendelnden. Zum Stichtag 30.06.2023 wurden dort insgesamt 15.223 Einpendelnde gezählt, was einem Anstieg von 5.983 Personen im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Auch in Schönefeld war der Zuwachs mit 1.128 zusätzlichen Personen auf insgesamt 20.034 Einpendelnde zu beachten.

Berlin 2023 deutschlandweit zweitgrößter Einpendelknoten

Deutschlandweit pendelten im vergangenen Jahr 24,4 Millionen Menschen in eine andere Gemeinde zur Arbeit – ein Anstieg um 0,9 % gegenüber 2022. Die höchsten Zahlen an Einpendelnden verzeichneten München mit 525.269 Personen (+1,4 %), gefolgt von Berlin mit 467.402 Personen (+4,3 %) und Frankfurt am Main mit 463.180 Personen (+1,9 %).

https://www.statistik-berlin-brandenburg.de/143-2024

Potsdamer Aufruf zu mehr Rücksicht auf und an Gewässern

Werder (Havel), 17.08.2024 – Wummerndes Diskofloß vor Riegelspitze? Nicht rücksichtsvoll. „Hebel auf’n Tisch“ auf der Havel ab Eisenbahnbrücke? Von rücksichtsvoll weit entfernt. Schwarzcampen mit WoMo an der schönen Badestelle im Landschaftsschutzgebiet? Gegenteil von rücksichtsvoll. Genau, wie jede Motorjacht, die ihren Kacketank nicht an der Absauganlage, sondern in die Havel entleert.

Rücksicht auf und am Wasser sollte eigentlich ein Grundgebot sein. Aus irgendeinem Grund sieht die Stadtverwaltung Potsdam sich aber auch im Sommer 2024 veranlasst, zu mehr Rücksicht auf und am Wasser aufzurufen. Ein Anliegen, das durchaus auch für die benachbarte Blütenstadt gilt. Lesen Sie mehr in der Pressemeldung der Stadtverwaltung vom 1. August 2024. Bild: Mit freundlicher Genehmigung Naturschutzfonds Brandenburg. Quelle: Stadt Potsdam.

Stadt ruft zu rücksichtsvollem Verhalten an Potsdamer Gewässern und in Schutzgebieten auf

In der Ferien- und Urlaubszeit zieht es bei Sommerwetter wieder viele Potsdamerinnen und Potsdamer sowie Gäste der Stadt zu Spaziergängen, zum Baden, zum Wassersport oder zu anderen Freizeitaktivitäten in die Natur und an die Gewässer.

Viele Landschaftsräume in Potsdam sind jedoch geschützte Naturräume oder historische Parkanlagen. Die Landeshauptstadt Potsdam ruft aus aktuellem Anlass alle Besucherinnen und Besucher der Schutz- und Wassergebiete auf, sich hier gegenüber Tieren und Pflanzen schonend und rücksichtsvoll zu verhalten, um diese besondere Umgebung zu schützen und lebenswert zu erhalten.

Bild: Mit freundlicher Genehmigung Naturschutzfonds Brandenburg. Quelle: Stadt Potsdam.
Bild: Mit freundlicher Genehmigung Naturschutzfonds Brandenburg. Quelle: Stadt Potsdam.

Die wachsende Landeshauptstadt verfügt auf einer großen Fläche über Schutzgebiete der verschiedensten Kategorien – Naturschutzgebiete, Landschaftsschutzgebiete und europarechtlich geschützte Gebiete, sogenannte Natura 2000-Gebiete.

In Abhängigkeit von dem jeweiligen Gebiet ergeben sich neben den allgemeinen Verhaltensregeln auch besondere Bestimmungen. Diese leiten sich aus den entsprechenden Schutzgebietsverordnungen ab und sollen helfen, den Zustand der Natur und die Artenvielfalt zu erhalten.

So befindet sich beispielweise im Potsdamer Nordwesten das Europäische Vogelschutzgebiet „Mittlere Havelniederung“. Es umfasst auf dem Gebiet der Landeshauptstadt Potsdam unter anderem den Lauf der Wublitz vom Havelkanal in Paaren bis zum Großen Zernsee bei Golm. Die Wublitz weist in großen Teilen natürliche Uferabschnitte auf, die neben der Wasserfläche einen Lebensraum zahlreicher Nist-, Rast- und Zugvögel darstellt.

Aus diesem Grunde ist das Befahren der sehr flachen Wublitz nördlich des Schlänitzsees sowie des nordöstlichen Ufers mit jeglichen Wasserfahrzeugen unzulässig. Zudem darf der Wublitzabschnitt vom Schlänitzsee bis zur Mündung in den Großen Zernsee nicht mit Motorbooten befahren werden. Das zerstörende Durchfahren von Schilf- und Schwimmblattbereichen ist generell verboten.

Ein Befahrungsverbot mit Motorbooten gilt ebenfalls für den Fahrländer See bei Neu Fahrland. Dieser sehr flache See ist im Landschaftsschutzgebiet „Königswald mit Havelseen und Seeburger Agrarlandschaft“ gelegen und weist in Teilen einen sehr breiten Schilfgürtel auf. Gemäß der Verordnung über das Landschaftsschutzgebiet soll unter anderem auf diese Weise die Eignung des Fahrländer Sees als Brut- und Winterraststätte für zahlreiche Wasservogelarten gesichert werden.

Das im Norden von Potsdam zwischen Sacrow und Groß Glienicke gelegene Naturschutzgebiet „Sacrower See und Königswald“ zieht zu allen Jahreszeiten zahlreiche Besucher. Die Natur ist hier besonders schützenswert, weil der Sacrower See im Vergleich zu anderen Gewässern nur wenig nährstoffreich ist und zudem von weiteren geschützten Lebensräumen, vor allem von vielfältigen, alten Waldbeständen umgeben ist.

Wegen der verhältnismäßig geringen Ausdehnung des Sees ist dieser sehr empfindlich und kann nur eine begrenzte Belastung unbeschadet vertragen. Der Uferweg am Sacrower See darf daher nicht verlassen und der See generell nicht mit Wasserfahrzeugen befahren werden. Dazu zählen auch Kajaks, Stand Up Paddling (SUPs) und Flöße.

Auch gilt – wie überall in einem Naturschutzgebiet -, dass das Campen, Lärmen und Feuermachen (Rauchen, Grillen, Lagerfeuer usw.) untersagt sind. Auf diese Bestimmungen weist die Landeshauptstadt Potsdam besonders hin, da das Schutzgebiet rund um den Sacrower See in den vergangenen Jahren durch die vermehrten Besucherzahlen bereits starke Schäden zu verzeichnen hat.

Alle Besucherinnen und Besucher werden gebeten, sich an die vorgenannten Hinweise und Regeln zu halten und die Ufer nicht abseits der geduldeten Badestellen (Badestelle am Nordufer bei Groß Glienicke und am Ostufer bei Sacrow) zu betreten. 

Allgemein gilt, dass unabhängig vom Schutzstatus, sorgfältig mit allen Grünflächen, der Natur und der Landschaft im Potsdamer Stadtgebiet umgegangen wird.

Vermehrt sammelt sich Müll, der oft einfach achtlos liegengelassen wird oder die Papierkörbe zum Überlaufen bringt. Die Landeshauptstadt appelliert daher an die Verantwortung eines jeden Besuchers der Schutzgebiete und Grünbereiche, den Einwegabfall nicht liegen zu lassen oder in eventuell schon überfüllten Papierkörben zu entsorgen.

Stattdessen sollte jeder seinen Abfall wieder mitnehmen und im Trennsystem zu Hause entsorgen oder einige Meter bis zum nächsten freien Papierkorb gehen. Denn auch Krähen, Ratten, Spatzen oder Waschbären verteilen die vom Menschen zurückgelassen Abfälle – gerade wenn sie neben Abfallbehälter gestellt, in volle Mülleimer gequetscht oder einfach in die Umgebung geworfen werden.

https://www.potsdam.de/de/324-stadt-ruft-zu-ruecksichtsvollem-verhalten-potsdamer-gewaessern-und-schutzgebieten-auf

Im Bild: Handwerkskammer Potsdam. Bildquelle: Handwerkskammer Potsdam

Handwerkskammer Potsdam: Schlechte Lage im Handwerk und Forderungen

Werder (Havel), 19.03.2024 – Die brandenburgischen Handwerksbetriebe sehen sich aktuell vor einige Herausforderungen gestellt. Sinkende Auftragsbestände, hohe Energiekosten und rückläufige Beschäftigtenzahlen gehören dazu.

Das Handwerk in seiner derzeitigen Lage zu stabilisieren, dafür hat die Handwerkskammer jetzt einige Aufgaben für die Politik in Bund und Landtag aufgeschrieben: Steuersenkungen, bezahlbare Energieversorgung, höhere Wertschätzung für Selbstständigkeit sowie leistungsfähigere allgemeinbildende Schulen unter anderem. Basis dafür war eine Firmenbefragung des Zentralverbandes Handwerk (ZDH). Lesen Sie mehr in der Pressemitteilung der Handwerkskammer Potsdam vom 3. März 2024.

Schlechte Lage im brandenburgischen Handwerk zum Jahresbeginn

Betriebe fordern Steuern- und Abgabensenkung und höhere Wertschätzung

Angesichts des schwierigen konjunkturellen Umfelds verschlechtert sich auch im brandenburgischen Handwerk die Lage. Das ergab die Auswertung einer ZDH-Betriebsbefragung zwischen 5. und 14. Februar 2024, deren Ergebnisse jetzt vorgestellt wurden.

Die Handwerksbetriebe in Brandenburg erwarten für die ersten beiden Quartale des laufenden Jahres in Summe deutlich rückläufige Umsätze. Für das 1. Quartal
2024 gehen 48 Prozent von einem Umsatzrückgang im Vergleich zum 1. Quartal 2023 aus, während nur sechs Prozent einen Umsatzanstieg erwarten. Vor dem
Hintergrund der hohen Preissteigerungsraten der letzten 12 Monate ist das ein alarmierendes Ergebnis.

Ursächlich für die schwachen Umsatzerwartungen dürfte vor allem die Entwicklung der Auftragsbestände sein. Bis zum Ende des 2. Quartals 2024 sind die Erwartungen für die Auftragsbestände deutlich negativ: 38 Prozent der
brandenburgischen Handwerksbetriebe erwarten abnehmende Auftragspolster, noch 16 Prozent zunehmende. Dabei überwiegen auch hier in allen
Gewerbegruppen die Pessimisten. Die Bauhaupt-, Ausbau- und die Handwerke für den gewerblichen Bedarf haben aber noch einmal deutlich negativere Erwartungen an die Entwicklung ihrer Auftragsbestände als das
Gesamthandwerk.

Das schwache wirtschaftliche Umfeld führt zudem zu deutlich negativen Beschäftigungserwartungen. 22 Prozent der Betriebe im Gesamthandwerk Brandenburgs gehen von einer rückläufigen Beschäftigtenzahl bis zum Ende des zweiten Quartals 2024 aus, nur drei Prozent erwarten eine Zunahme. Auch hier finden sich durchweg alle Gewerkegruppen aufseiten der Pessimisten.

Zusätzlich zum schwierigen konjunkturellen Umfeld gibt es aus Sicht der brandenburgischen Handwerksbetriebe eine ganze Reihe von Hemmnissen oder Rahmenbedingungen, die den Geschäftsbetrieb aktuell zusätzlich negativ beeinflussen. Nach Einschätzung der umfrageteilnehmenden Handwerksbetriebe
wirken besonders belastend: eine hohe Steuer- und Abgabenlast (72 Prozent), hohe Energiekosten (53 Prozent) sowie die zu erfüllenden bürokratischen Dokumentations- und Nachweispflichten (46 Prozent). Die aktuellen
Belastungsfaktoren werden von den Handwerksbetrieben als grundsätzliche, strukturelle Standortnachteile in Brandenburg bewertet.

Die vorliegenden Ergebnisse sind eine klare Handlungsaufforderung an die Politik. Dabei werden Steuersenkungen (57 Prozent), eine bezahlbare
Energieversorgung (52 Prozent), höhere Wertschätzung für Selbstständigkeit (42 Prozent) sowie leistungsfähigere allgemeinbildende Schulen (33 Prozent) am häufigsten benannt.

„Schon zu Jahresbeginn wird deutlich, dass sich unsere brandenburgischen Handwerksbetriebe in einer schwierigen Lage befinden, der Pessimismus raumgreifend ist. Es ist unerlässlich, dass die Politik wirksame Schritte unternimmt, um das Brandenburger Handwerk zu unterstützen. Steuersenkungen einschließlich Lohnnebenkosten, Senkung der Energiekosten sowie eine deutliche Verbesserung der Rahmenbedingungen für Selbstständige sind dringend erforderlich, um die Existenzgrundlage unserer Handwerksbetriebe zu sichern und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Es darf keine Zeit verloren werden – das Handwerk benötigt jetzt klare und entschlossene Unterstützung seitens der Politik.“

Robert wüst, Präsident des Brandenburgischen Handwerkskammertages

Über den Handwerkskammertag Land Brandenburg

Der Handwerkskammertag Land Brandenburg ist ein Zusammenschluss der Handwerkskammern Cottbus, Frankfurt (Oder) – Region Ostbrandenburg und Potsdam. Er vertritt die Interessen von rund 38.400 Handwerksbetrieben und ihren mehr als 157.000 Beschäftigten, die jährlich einen Umsatz von knapp 17,9 Milliarden Euro erwirtschaften. In über 3.500 Ausbildungsbetrieben werden über
7.600 Auszubildende ausgebildet.

Der Handwerkskammertag setzt sich für die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen der Handwerksbranche im Land Brandenburg ein und bündelt die Kräfte und Gemeinsamkeiten des Handwerks.
Weitere Informationen finden Sie unter:

  • Handwerkskammer Cottbus: www.hwk-cottbus.de
  • Handwerkskammer Frankfurt (Oder) – Region Ostbrandenburg: www.hwk-ff.de
  • Handwerkskammer Potsdam: www.hwk-potsdam.de

https://www.hwk-potsdam.de/wp-content/uploads/sites/8/2024/03/17_BHKT_Konjunktur.pdf

bild: landratsamt quelle: landkreis potsdam-mittelmark, presseabteilung

Landratsamt: Betreuer*in werden

Werder (Havel), 10.02.2024 – Die Landkreisverwaltung Potsdam-Mittelmark sucht wieder ehren- und hauptamtliche Betreuer*innen. Zur Info: Derzeit gibt es 60 Betreuer bei 2300 unterstützten Menschen in PM.

Die Behörde über Sinn, Notwendigkeit und das Einsatzgebiet von Betreuer*innen: „Wenn Menschen ihre Angelegenheiten nicht mehr alleine regeln können, kommen rechtliche Betreuerinnen und Betreuer zum Einsatz. Sie setzen sich für volljährige Menschen ein, die nicht (mehr) allein zurechtkommen und Schutz sowie Unterstützung in vielen Bereichen des Lebens bedürfen.“

Zu den mitzubringenden Erfahrungen schreibt das Amt: „Rechtskenntnisse, insbesondere sozial- und betreuungsrechtliche, sind neben betriebswirtschaftlichen Kenntnissen sowie beruflichen Erfahrungen in der Arbeit mit psychisch kranken, geistig und seelisch behinderten Menschen Voraussetzungen für die Tätigkeit als Berufsbetreuer.“

Vor Aufnahme der Tätigkeit sei eine Registrierung durch die örtliche Betreuungsbehörde des Landkreises erforderlich, schreibt das Landratsamt in einer Meldung vom 6. Februar weiter. Voraussetzungen dafür wären die persönliche Eignung und Zuverlässigkeit, ein Berufshaftpflichtversicherungsschutz und eine ausreichende Sachkunde. 

Ausgenommen von der Sachkundeprüfung sind Sozialpädagogen, Sozialarbeiter*innen oder wer die Befähigung zum Richteramt besitzt, da dort bereits durch das Studium erworben.

Weitere Infos zu Kontakten oder dem Bewerbungsprozess auf der Landratsamtsseite potsdam-mittelmark.de.