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Vom blauen Beben der konstituierenden SVV (2): Die Stellungnahme von B90/Grüne

Werder (Havel), 07.07.2024 – Die Werderaner AfD ist bei der Kommunalwahl mit einem (im Vergleich) relativ übersichtlichen Ergebnis über die Ziellinie gegangen. Trotzdem ist der (in der letzten Wahlperiode nicht unbedingt durch außerordentliches SVV-Engagement aufgefallene) Orts-Chef Marlon Deter jetzt stellvertretender Vorsitzender genau dieser Stadtverordnetenversammlung SVV.

Wie das geht? 18 Stadtverordnete haben ihm am 1. Juli bei der konstituierenden Sitzung dieses Gremiums ihre Stimme gegeben. Aber: Die AfD-Fraktion hat nur sechs Mitglieder. Zwölf von Deters Unterstützern müssen also aus dem Lager der vor vier Wochen eigentlich als Demokraten gewählten Abgeordneten gekommen sein.

Demokratisch zu handeln heißt aber, sich den Blauen weder anzunähern, noch sie zu unterstützen. „Für die CDU Deutschlands gilt: Es gibt keine Zusammenarbeit mit der AfD – weder in direkter, noch in indirekter Form“ heißt es dazu zum Beispiel in einem Beschluss der Christdemokraten vom 7. Februar 2020.

Da die Wahl geheim war, gärt seit Montag im politischen Werder die Frage: Wer war das? Wer gehört zu diesem Dutzend AfD-stimmender Teilzeit-Demokraten? Einer Antwort darauf nähert sich rein rechnerisch der Stadtverband von B90/Grüne in der folgend zu lesenden und ob dieses Vorganges nicht gerade vor Begeisterung sprühenden Pressemitteilung vom 2. Juli 2024.

Zur konstituierenden Sitzung der SVV am 1. Juli 2024

Brandmauer in Werder mit großen Lücken

Am 1. Juli 2024 fand die konstituierende Sitzung der Stadtverordnetenversammlung (SVV) Werder (Havel) statt. Mit ihr begann offiziell die neue Legislaturperiode. Eröffnet wurde die Sitzung durch den Ältesten, Dieter Dörflinger, der gleich zu Beginn den Rechtsruck als große Herausforderung für alle Demokraten benannte. Er appellierte an alle Mitglieder zu zeigen, dass ihnen eine demokratische und weltoffene Zukunft Werders am Herzen liegt.

Jedoch wurde schnell klar, dass eine Brandmauer nach rechts in Werder ein große Lücke hat. Von den 33 Stimmberechtigten der SVV fehlte ein CDU-Mitglied. Danach hatte die Koalition aus CDU/FDP/BBT 11 Stimmen, die Bürgermeisterin 1 Stimme und die AFD 6 Stimmen. Zusammen also 18. Die Fraktionen der SPD, Grünen, Linken, SMG und Freie Bürger stellen zusammen 14 Stadtverordnete.

Genau dieses Kräfteverhältnis spiegelte sich in den meisten Abstimmungen exakt so wider. So erhielt Annette Gottschalk (CDU) bei der Wahl zur Vorsitzenden 18 Stimmen, während auf Claudia Fehrenberg (B90) 14 Stimmen entfielen. Noch aufschlussreicher wurde allerdings die Wahl des 1. Stellvertreters. Der AfD-Kandidat Marlon Deter erhielt wiederum exakt 18 Stimmen, die Gegenkandidatin Claudia Fehrenberg (B90) erneut 14 Stimmen. Außer den vermutlich 6 AfD-Stadtverordneten haben 12 weitere für den AfD-Kandidaten gestimmt. Wie wahrscheinlich es ist, dass sich auch Frau Bürgermeisterin Saß mit ihrer Stimme für den AfD-Kandidaten und gegen die Kandidatin der Grünen entschieden hat, möge dabei jeder für sich selbst bewerten. Lediglich die Wahl zur 2. Stellvertretung konnte Nadine Lilienthal (SPD) mit 21 Ja Stimmen ohne Gegenkandidat*in für sich entscheiden.

Auch die weiteren Abstimmungen u.a. zur Größe und inhaltlichen Ausrichtung der Fachausschüsse zeigten ein ähnliches Bild. Dabei folgte eine Mehrheit – oft eben mit dem bekannten Ergebnis 18 zu 14 – den Vorschlägen der Frau Bürgermeisterin Saß auf weniger Ausschüsse und weniger Termine. Inwiefern damit die Aufgaben einer SVV oder überhaupt die Herausforderungen der kommenden 5 Jahre durch die Stadtverordneten wahrgenommen werden können, sehen wir nicht.

Die folgenden Ausschüsse wurden gebildet:

  • Soziales, Bildung, Kultur, Sport und Tourismus
  • Rechnungsprüfung und Petition
  • Wirtschaft und Finanzen
  • Stadtentwicklung und Infrastruktur

Besonders anstrengend dürfte der Ausschuss für Stadtentwicklung und Infrastruktur werden, da dieser erfahrungsgemäß oft besonders viele und umfangreiche Themen behandelt. Dies passt allerdings ganz und gar nicht zur in den vergangenen 5 Jahren faktisch nicht wahrnehmbaren Arbeit der AFD Fraktion, welche nun hierin den Vorsitz hat. Es steht zu befürchten, dass in der Folge wichtige Themen unzureichend behandelt werden.

Die Fraktionen jenseits von AfD und CDU haben es weitestgehend geschafft, sich frei von egoistischen Motiven auf inhaltliche Ziele zu verständigen und dieses in Abstimmungen gemeinsam für Werder zu erreichen versucht. 

Diese erste Sitzung zeigte allerdings auch deutlich, dass es keine Brandmauer der CDU zur AfD gibt und man dort ohne erkennbare Schwierigkeiten mit der AfD zusammenarbeitet. Verstärkt wurde dieser Eindruck besonders an den Stellen, wo gemeinsames erfolgreiches Abstimmungsverhalten Freude und Applaus unter diesen beiden Fraktionen brachte, wie etwa bei der Wahl vom AfD-Vertreter Deter zum 1. Stellvertreter der SVV.

Dieser Abend ließ tief blicken und versprach leider wenig Überraschungen für zukünftige Abstimmungen in dieser Legislatur. Wir von Bündnis 90/Die Grünen werden weiterhin für eine demokratische und weltoffene Zukunft Werders kämpfen und sich gegen jede Zusammenarbeit mit extremistischen Kräften stellen.

Zum Beitrag auf gruene-werder.de

Auch zum Thema

Vom blauen Beben der konstituierenden SVV (1): Die Rathausmeldung

Werder (Havel), 06.07.2024 – Der vom Namen her sehr bekannte aber im Stadtleben eher unsichtbare AfD-Mann Marlon Deter ist jetzt stellvertretender Vorsitzender der Werderaner Stadtverordnetenversammlung (SVV).

In diese Position gewählt worden ist er am Montag, 1. Juli, bei der konstituierenden Sitzung dieses Gremiums nach der Kommunalwahl.

Auffällig: Obwohl die AfD-Fraktion nur sechs Mitglieder hat, haben für Deter scheinbar ganze 18 Stadtverordnete gestimmt. Zwölf seiner Unterstützer müssen also von anderen Parteien gekommen sein.

Ein Vorgang, der viele Fragen aufwirft, und genau deshalb in den nächsten Tagen mehrfach Thema bei werderanderhavel.de sein wird. Lesen Sie am Sonntag eine Erklärung von B90/Grüne, am Montag eine Stellungnahme der Werderaner SPD und heute die Pressemitteilung der Stadtverwaltung zum Ausgang der konstituierenden SVV-Sitzung vom 2. Juli 2024.

Konstituierende Sitzung der Stadtverordnetenversammlung

Nach der Wahl der Stadtverordnetenversammlung von Werder (Havel) am 9. Juni hat am Montagabend die konstituierende Sitzung stattgefunden. Bürgermeisterin Manuela Saß beglückwünschte alle Mandatsträger zu ihrer Wahl.

Annette Gottschalk (CDU/FDP/BBT) wurde zur neuen Vorsitzenden der Stadtverordnetenversammlung gewählt. Als erster Stellvertreter wurde Marlon Deter (AfD) gewählt, als zweite Stellvertreterin Nadine Lilienthal (SPD).

Die Stadtverordneten bildeten vier beratende Ausschüsse:

  • Ausschuss für Rechnungsprüfung und Petitionen
  • Ausschuss für Finanzen und Wirtschaft
  • Ausschuss für Soziales, Bildung, Kultur, Sport und Tourismus
  • Ausschuss für Stadtentwicklung und Infrastruktur

Die Stadtverordnetenversammlung besteht aus 32 Mitgliedern mit folgenden Fraktionen:

  • CDU/FDP/BBT: 12 Sitze
  • AfD: 6 Sitze
  • SPD: 5 Sitze
  • Grüne / B90: 3 Sitze
  • Linke: 2 Sitze
  • FWW: 2 Sitze
  • SMG: 2 Sitze

Außerdem ist Bürgermeisterin Manuela Saß stimmberechtigtes Mitglied der Stadtverordnetenversammlung.

Die konstituierenden Sitzungen der Ortsbeiräte finden in den nächsten Tagen statt. Termine und Tagesordnungen zu den Sitzungen sind zu finden unter www.werder-havel.de/ratsinfo.

https://www.werder-havel.de/politik-rathaus/aktuelles/neuigkeiten/politik-rathaus/4407-konstituierende-sitzung-der-stadtverordnetenversammlung.html

Kommunalwahl Werder 2024: Vorläufige Endergebnisse SVV+Ortsbeiräte, +update 13. Juni, 7.42 Uhr

Werder (Havel), 10.06.2024 – Montagfrüh, die Ergebnisse aller 37 Wahllokale liegen jetzt vor (Zahlen in Prozent, in der Klammer: 2019). Teilweise sind auch schon die Ortsbeiratswahlen ausgezählt.

CDU: 32,3 (31,3), SPD: 15,0 (11,9), AfD: 17,8 (9,7), Grüne: 8,4 (11,7), Die Linke: 6,1 (10,1), Freie Wähler: 6,5 (damals wohl noch als FB 8,8), FDP: 2,7 (3,3), SMG: 6,0 (7,1), Ingo Krüger & Co.: 1,5 (1,3). Wahlbeteiligung: 69,2.

Gewonnen an Stimmen hätten daher: CDU, AfD, SPD, Ingo Krüger. Stimmen verloren hätten: Die Linke, FDP, die Freien Wähler, SMG.

Quelle: https://wahlergebnisse.brandenburg.de/12/300/20240609/gemeindevertretungswahl_land/ergebnisse_gemeinde_120690656656.html

Ortsbeiräte

Bliesendorf: BFB 57,9, CDU 42,1

Derwitz: Bürgerbündnis 100,0

Glindow (Nachtrag vom 13. Juni): CDU 25,2, SPD 16,3, Grüne 5,1, AfD 18,3, Die Linke 5,5, Freie Wähler 24,4, SMG 3,5

Kemnitz: BfK 66, CDU 26,5, Freie Wähler 7,5

Petzow: Die Linke 31,8, CDU 21,4, SPD 20,8, Freie Wähler 26

Phöben: Freie Wähler 47,6 CDU 38,4, Die Linke 14,0

Plötzin: CDU 58,7, SPD 41,3

Töplitz: BBT 68,3, CDU 22,2, Grüne 9,5

Quelle
https://wahlen.werder-havel.de/ob-2024

Quelle Zahlen 2019

https://www.werder-havel.de/media/com_form2content/documents/c29/a2894/f189/Auswertung-Eergebnisliste-SVV.pdf

Irrtümer vorbehalten. Alle Angaben ohne Gewähr.

Das schreiben die anderen

MAZ: Kommunalwahl-Ergebnis für die neue SVV in Werder – Diese Kandidaten sind gewählt

Nachwahlworte (Stand Montag, 22.49 Uhr)

Ingo Krüger hat mittlerweile seinen Abschied von der direkten lokalen Politikbühne bekannt gegeben. Da nicht mehr als Einzelkandidat angetreten, hat es scheinbar für ‚Ingo Krüger & Co.‘ nicht gereicht.

Marlon Deter dankte schon am Sonntagabend für das Vertrauen.

„Ich bin überwältigt von dem Vertrauen, das ihr mir bei den Wahlen entgegengebracht habt. Dank euch darf ich nun im Kreistag Potsdam Mittelmark, wieder in der Stadtverordnetenversammlung Werder und im Ortsbeirat Glindow tätig sein. Ich nehme diese Mandate mit größtem Ernst an und werde mich mit voller Kraft für unsere gemeinsamen Ziele einsetzen“: Anika Lorentz am Montag via Insta.

„Wir danken allen Wählern“ schrieb ebenfalls am Montag bei ebenfalls Insta die CDU.

18. April: Letzte Stadtverordnetenversammlung vor Kommunalwahl

Werder (Havel), 15.04.2024 – Leipzig, Holzhausen, Markkleeberg, Werder: Bei mindestens vier Stadt- oder Ortsbeiräten habe ich in meiner bisherigen Schreiberlingszeit schon auf der Besucherbank gesessen.

Jedes dieser Gremien hatte seine Eigenheiten; mal war es ein drohender Oberbürgermeister, mal ein zehnjähriger Streit um schleppende Protokolle im eRis/Allris. Allen gemeinsam ist aber in diesen Tagen ein gewisser erhöhter Grundpuls. Denn: in rund sieben Wochen werden genau diese Gremien bei der Kommunalwahl neu gemischt. 

Zusätzlich zur Wahl hat Werder derzeit noch ein anderes Thema, das die Luft am Donnerstag im Schützenhaus noch etwas mehr zum Flimmern bringen könnte: Der Doppelhaushalt 2024/25. Lange erwartet, soll er bei der nächsten Stadtverordnetenversammlung an diesem 18. April endlich beschlossen werden. Doch beim SoBiKuSO am 8. April wurde deutlich, dass einige Stadtverordnete bei einigen Themen (zum Beispiel: Kulturfonds) am Donnerstag mit einigen Fragen kommen dürften.

Spannung ist also vorprogrammiert bei der letzten Stadtverordnetenversammlung dieser Wahlperiode in Blütenstadt. Weitere Themen außer Haushalt: Benennung der Mitglieder des Kinder- und Jugendbeirates, Solarpark Derwitz, verkaufsoffene Sonn- und Feiertage sowie der Antrag für eine Informationsveranstaltung zur Umgestaltung Brandenburger/Potsdamer Straße. Beginn: 18.30 Uhr. Aufgefallen: eine Endzeit konnte diesmal noch nicht in der Tagesordnung gefunden werden.

https://ratsinfo-online.de/werder-havel-bi/to010.asp?SILFDNR=2480

Mehr als nur Baumblütenfest: Grüne Werder zur SVV vom 14. Dezember 2023

Werder (Havel), 15.12.2023 – Das Interesse der Werderaner Bürger*innen am Geschehen im blütenstädtischen Stadtparlament SVV ist groß. Nur wenige aber haben die Zeit, die Sitzungen zu besuchen. Protokolle wiederum brauchen mitunter Monate, um im Allris nachgelesen werden zu können.

Als einzige Fraktion, die regelmäßig und zeitnah über die Ereignisse der jeweiligen SVV-Sitzungen informiert, fällt immer wieder B90/Grüne und Claudia Fehrenberg auf. So auch im Fall der Versammlung vom Donnerstag. Lesen Sie in deren Presse-Info vom 15. Dezember, dass es am Vortag auch, aber um weit mehr als nur das Baumblütenfest ging.

Pressemitteilung der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen & Claudia Fehrenberg zur Stadtverordnetenversammlung am 14. Dezember 2023

An dieser Stelle möchten wir von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen & Claudia Fehrenberg über einige Schwerpunktthemen der gestrigen Stadtverordnetenversammlung berichten.

Im Ergebnis sind wir mit dem Abend, was die Beschlüsse unserer Anträge angeht zufrieden, sehen aber andere Entscheidungen kritisch. Der erste Tagesordnungspunkt, auf welchen hier näher eingegangen wird, ist der sogenannte “Bericht der Bürgermeisterin”.

Bürgermeisterin enttäuscht mit monothematisch Berichterstattung

Die Erwartungen an eine detaillierte Information zu den aktuellen Herausforderungen und Entwicklungen der Stadtverwaltung wurden enttäuscht, da die Bürgermeisterin sich am gestrigen Abend lediglich auf einen Aspekt beschränkte – das Baumblütenfest.

In Anbetracht der zahlreichen Anliegen, die die Stadt bewegen, und der Tatsache, dass das Baumblütenfest 2024 in dieser Sitzung noch einen eigenen Tagesordnungspunkt hatte, ist dies nicht nur für die Stadtverordneten, sondern insbesondere für die Bürgerinnen und Bürger bedauerlich.

Der Weg zur Stadtverordnetenversammlung wird von vielen als Gelegenheit erachtet, Einblick in die Themen und Herausforderungen der Stadt zu erhalten. Leider blieb die Berichterstattung der Bürgermeisterin in dieser Hinsicht unkonkret und ließ wichtige Fragen offen.

Änderung der Hauptsatzung: Grüne begrüßen Einwohnerbeteiligung, kritisieren veränderte Wertgrenzen zur Entscheidung über Vermögensgegenstände

Auch stand im Rahmen der Stadtverordnetenversammlung die Änderung der Hauptsatzung auf der Tagesordnung. Die Zustimmung der Stadtverordneten zur erweiterten Einwohnerbeteiligung wird von unserer Fraktion Bündnis 90/Die Grünen & Claudia Fehrenberg ausdrücklich begrüßt. Diese Maßnahme stärkt die Demokratie und partizipative Entscheidungsprozesse.

Eine weitere Vorlage über die Veränderung von Wertgrenzen der Entscheidung zu Vermögensgegenständen der Stadt, bis zu denen die Bürgermeisterin bzw. der Hauptausschuss entscheiden darf, stieß auf unsere Ablehnung. Die Erhöhung des Ermessensspielraums der Bürgermeisterin von 10.000 auf 30.000 Euro stufen wir als bedenklich ein. In Anbetracht der finanziellen Verantwortung für öffentliche Gelder plädieren wir für eine sorgfältigere Betrachtung und lehnen diese Erhöhung ab.

Kritik an Gestaltungssatzung: Grüne befürchten Einschränkung städtebaulicher Vielfalt

Intensiv wurde über die Beschlussvorlage zur Gestaltungssatzung für die Innenstadt diskutiert. Das grundlegende Ziel der Satzung, den städtebaulichen Charakter von Insel und Vorstadt zu erhalten, unterstützen wir von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen & Claudia Fehrenberg.

Jedoch äußert unsere Fraktion Bedenken über den vorliegenden Satzungsentwurf. Er steht nach unserer Meinung im Widerspruch zur vorhandenen guten Bausubstanz.

Markus Altmann betonte: „Die Bürgerinnen und Bürger in Werder sind stolz auf die städtebauliche Entwicklung und Vielfältigkeit der Insel und Vorstadt in den letzten 30 Jahren. Die Satzung sollte gute Entwicklungen fördern und schützen, überzieht dabei aber völlig, wenn sie sich auf vorrangig einen bestimmten Gebäudetyp festlegt.“

Mit Blick auf die trotz unseren Gegenstimmen beschlossene Satzung befürchten wir Grünen, dass sich perspektivisch die gelungene Mischung an Baustilen und Gebäudetypen nachteilig verändert oder die Genehmigungsbehörden sich mit Ausnahmeanträgen auseinandersetzen müssen. Dies sehen wir als eine Entscheidung gegen die Interessen der Bürgerinnen und Bürger.

Deutliche nachbesserungen an Bebauungsplan 003/91/2023 „Strengfeld – Seniorenpflege“ gefordert

Die Beschlussvorlage zur Aufstellung eines Bebauungsplans für ein Altenheim am Sprengfeld wurde in der Stadtverordnetenversammlung behandelt.

Wir von Bündnis 90/Die Grünen & Claudia Fehrenberg unterstützen das Vorhaben in der Sache, haben jedoch erhebliche Bedenken hinsichtlich der vorgelegten Entwürfe zur Art und Maß der Bebauung, wie sie im Bauausschuss präsentiert wurden.

Wir Grünen monieren, dass die Planungen zu stark verdichten und kaum Raum für Bäume oder Sträucher lassen. Besonders die Seite zur B1 entspricht nicht den Vorstellungen hinsichtlich des Erscheinungsbilds einer Stadteinfahrt.

Unsere Zustimmung zur Aufstellung eines B-Plans ist daher an die Bedingung geknüpft, dass der Planer deutliche Verbesserungen in Bezug auf die Kritikpunkte, welche nicht nur aus unserer Fraktion kam, vornimmt.

Wir von Bündnis 90/Die Grünen & Claudia Fehrenberg verfolgen aufmerksam die weitere Entwicklung des B-Plans und betonen, dass eine Zustimmung zum weiteren Verfahren nur erfolgt, wenn deutliche Verbesserungen an der Gestaltung des Gebäudes vorgenommen werden. Die Interessen der Stadt und ihrer Bürgerinnen und Bürger stehen hierbei im Mittelpunkt.

Ausbau der L 90 im Innenstadtbereich

Auch wurde der Ausbau der L 90 im Innenstadtbereich diskutiert. Grundsätzlich begrüßen wir von Bündnis 90/Die Grünen & Claudia Fehrenberg das Vorhaben, da es zu einer Verbesserung der Verkehrsqualität führen kann. Dennoch äußerten wir unsere Enttäuschung darüber, dass trotz ausreichenden Platzangebots die bevorzugte Behandlung des motorisierten Verkehrs fortgesetzt wird, während andere Verkehrsteilnehmer sich den verbleibenden Raum teilen müssen.

Besonders bedauert wird das Fehlen straßenbegleitender Bäume, die den ursprünglichen Charakter der Straße wiederherstellen können. Wir verweisen darauf, dass die aktuellen rechtlichen Regelungen offenbar den Planern wenig Spielraum lassen, um unserer Meinung nach bessere Planungen zu erstellen.

Mit unserer Zustimmung zum Projekt verbinden wir den Appell an Institutionen und Bürgerinnen und Bürger, sich für grundlegende Reformen einzusetzen. Ziel ist es, lebenswerte Innenstädte durch gerechtere Verkehrsregelungen zu schaffen.

Verkaufsstopp für städtisches Grundstück in der Margaretenstraße: Wir setzen auf Erwerb des Gebäudes

In der gestrigen Stadtverordnetenversammlung wurde intensiv über die Veräußerung eines städtischen Grundstücks in der Margaretenstraße debattiert. Aufgrund historischer Gegebenheiten waren Grundstück und das darauf befindliche Gebäude nicht im gleichen Eigentum. Eine Erbengemeinschaft beabsichtigte den Erwerb des städtischen Grundstücks, um Gesamteigentümer zu werden.

Die von der Bürgermeisterin eingebrachte Beschlussvorlage, das Grundstück an eine Erbengemeinschaft zu verkaufen, stieß auf unsere Kritik. Wir stellten einen Änderungsantrag, der vorsah, stattdessen das Gebäude von der Erbengemeinschaft zu erwerben und so das Ensemble in den Besitz der Stadt Werder Havel zu bringen.

Wir freuen uns, dass unser Antrag eine Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung fand. Der Verkauf des Grundstücks wurde gestoppt, und stattdessen erhielt die Bürgermeisterin den Auftrag, das Gebäude für die Stadt zu erwerben. Die Diskussion über die zukünftige Nutzung des Grundstücks nebst Gebäude wird nun weitergeführt, wobei verschiedene Fraktionen ihre Ideen und Vorstellungen einbrachten.

Erfolgreicher Beschluss zur Fortführung des Kunst- und Kulturfonds

Freude herrschte bei den Fraktionen SPD, Die Linke, Bündnis 90/Die Grünen & Claudia Fehrenberg, Freie Wähler und SMG über den erfolgreichen Beschluss zur Fortführung des Kunst- und Kulturfonds in der gestrigen Stadtverordnetenversammlung. Dieser positive Schritt resultiert aus einem gemeinsamen Antrag dieser Fraktionen.

Trotz der wiederholten Betonung auf die Haushaltslage durch die Bürgermeisterin als Argument gegen die Unterstützung, konnte sich eine klare Mehrheit unter den Stadtverordneten für dieses Signal der Unterstützung an Kulturschaffende aussprechen.

Der Kunst- und Kulturfonds wird somit weitergeführt, und die Stadt setzt ein positives Zeichen für die Förderung von Kunst und Kultur.

Gemeinsamer Antrag erfolgreich: Unterstützung für Verlegung von Stolpersteinen in Werder Havel

Ein weiterer gemeinsamer Antrag der Fraktionen SPD, Die Linke, Bündnis 90/Die Grünen & Claudia Fehrenberg, Freie Wähler und SMG führte in der gestrigen Stadtverordnetenversammlung zu einem wichtigen Beschluss zur Unterstützung der Verlegung von Stolpersteinen im Gedenken an die Opfer des NS-Regimes.

Der Beschluss sieht vor, dass die Stadt Werder (Havel) die Kosten für die Stolpersteine (derzeit 120 Euro pro Stück) übernimmt, keine Verwaltungsgebühren für die Antragsbearbeitung erhebt und die bauliche Vorbereitung am Ort der Verlegung auf eigene Kosten durchführt.

Wir Grüne halten diesen Beschluss für äußerst wichtig, um Erinnerungsstätten auch baulich würdevoll zu gestalten. Zudem wird damit eine Initiative unterstützt, die sichtbar auch dazu beiträgt, ein Zeichen gegen neu aufkommenden Antisemitismus zu setzen.

Bürgermeisterin in der Kritik: Mangelnde Lösungsansätze für Raumprobleme an Schulen

Unter dem Tagesordnungspunkt „Informationen und Anfragen“ wurden die Raumsituation am Haeckel-Gymnasium und die bauliche Erweiterung der Hagemeister Grundschule intensiv diskutiert.

Wir Grüne befragten hartnäckig die Bürgermeisterin zur Gewährleistung ausreichender Räume trotz ausbleibender Container am Gymnasium. Die Bürgermeisterin blieb unkonkret und verwies auf Gespräche in den kommenden Wochen. Diese Antwort betrachten wir als Ausflucht, da das Raumproblem seit Jahren bekannt ist und eben ein weiteres Mal keine rechtzeitige Lösung angeboten oder umgesetzt wurde.

Die erneut aufgehobene Ausschreibung zur baulichen Erweiterung an der Hagemeister Grundschule verstärkt nach unserer Ansicht die Bedenken gegenüber der Projektdurchführung der Bürgermeisterin.

Die vermeintliche Überraschung über aktuelle Schülerzahlen zeigt aus unserer Sicht eine mangelnde Beschäftigung mit dem Thema, denn die meisten der heutigen Schulkinder waren auch schon Werderaner Kita-Kinder oder bei Tagesmüttern hier vor Ort in Betreuung.

Wir fordern eine deutliche Nachbesserung und umgehende Lösungsansätze, um den drängenden Raumproblemen an den Schulen unserer Stadt entgegenzuwirken.

Kritik an bisheriger unzureichender Vorbereitung und klare Forderungen für das Baumblütenfest 2024

Das emotionalste Thema – Baumblütenfest 2024 – wurde am Ende der öffentlichen Sitzung intensiv debattiert. Wir kritisieren die permanenten Veränderungen in den Planungen und besonders die erneut späte Einreichung einer wiederum veränderten Beschlussvorlage durch die Bürgermeisterin – wenige Stunden vor der Sitzung.

Zu oft hat die Bürgermeisterin das Vertrauen der Stadtverordneten mit der angeblichen Dringlichkeit und Alternativlosigkeit herausgefordert und immer wieder enttäuscht.

Die Beschlussvorlage der Bürgermeisterin erfüllte nach unserer Ansicht nicht die Erwartungen der Bürgerinnen und Gewerbetreibenden. Die Stadtverordneten sollten einen Blankoscheck für die Vorbereitung des Stadtfestes unterzeichnen, ohne konkrete und nachvollziehbare Informationen. Weder die Umsetzung des Festes noch eine akzeptable finanzielle Planung wurden dargestellt.

Wir erinnerten und betonten erneut die klar erteilte Aufgabe an die Stadtverwaltung und die Veranstaltungsgesellschaft, das Baumblütenfest gemäß dem ausgearbeiteten Basiskonzept zu planen.

Wir fordern ordentliche, nachvollziehbare Zahlen für die finanziellen Auswirkungen des Festes und sind nicht bereit, erneut einen Vertrauensvorschuss an Bürgermeisterin zu geben. In seinem Redebeitrag erinnerte uns Fraktionsmitglied Joachim Hilburg daran, dass es in besonderem Maße die Verantwortung der Bürgermeisterin dieser Stadt ist, für ein gelungenes Fest im Sinne aller Bürgerinnen und Bürger zu sorgen.

Wir Grünen fordern ein Baumblütenfest, das das Basiskonzept konsequent umsetzt, einen Fokus auf Nachhaltigkeit legt, neun Tage dauert (die beiden Wochenenden um den 1. Mai) und eine transparente Planung mit klaren Kosten liefert.

Das Ziel ist ein offenes Fest, das finanziell gut geplant ist, Natur und Menschen respektiert und allen Freude bereitet.

Keine Zustimmung zur Reduzierung auf nur zwei Stadtverordnetenversammlungen in 2024

Die Planung der Verwaltung, lediglich zwei ordentliche Sitzungen in 2024 abzuhalten, stieß bei uns und anderen Fraktionen auf heftigen Widerstand. Die vielfältigen Themen und Aufgaben der Stadtverordneten sind unmöglich in zwei Sitzungen zu erledigen. Die Bürgermeisterin versprach, über die Terminplanung erneut nachzudenken.

Stadtverordnetenversammlung: SVV 09/23 und der „Grüne Blick“

Werder (Havel), 28.09.2023 – Das Lokalblog werderanderhavel.de besteht samt Vorgänger-Versionen seit rund zweieinhalb Jahren. Aus der einstigen Twitter-Bude ist mittlerweile ein ansehnliches und Nachrichten-Archiv geworden. Das Rezept: Täglich mindestens eine Meldung zum Thema Blütenstadt.

Warum aber finden auf werderanderhavel.de soviele grüne Themen statt? Die Antwort ist einfach: Die Grünen machen Pressearbeit.

Deutlich wird dies wieder an der Stadtverordnetenversammlung vom 21. September 2023. Sieben Parteien sitzen im Stadtparlament. Nur eine kriegt es aber hin, Bürger*innen und Interessierten zu skizzieren, was dabei geschah: Die Grünen mit ihrem „Grünen Blick“.

In der September-Ausgabe geht es unter anderem um den Antrag zur vollständigen Auswertung des diesjährigen Baumblütenfestes, die Konzeption für die Neueinstufung als Erholungsort, den Nachtragshaushalt und die Änderung der Geschäftsordnung der SVV bezüglich der Möglichkeit, ihren Sitzungen per Stream beizuwohnen.

Prädikat: Lesenswert. Vor allem, wenn es die einzige Möglichkeit ist, sich (ohne MAZ-Bezahlschranke) über aktuelle Stadtpolitik zu informieren.

https://www.gruene-werder.de/home

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15. Juni: Stadtverordnetenversammlung (SVV) Werder

Werder (Havel), 13.06.2023 – Am Donnerstag tagt das Stadtparlament. Tagesordnungspunkte sind unter anderem: der Kassenkredit für die Veranstaltungsgesellschaft, das Bürgerbegehren Klimaschutz, das städtische Einzelhandelskonzept sowie verschiedene Anträge von CDU, Die Linke, Freie Wähler und B90/Grüne zur Zukunft der Bismarckhöhe.

Außerdem behandelt wird der Antrag zur Offenlegung von Kosten und Einzelheiten der Rechtsstreitigkeiten der Stadt Werder (Havel). Antragsteller hier: Stadtmitgestalter.

Beginn: 18.30 Uhr. Ort: Schützenhaus. Zur Tagesordnung geht es hier.

Ende einer politischen Ära: Werner Große hat sein Stadtverordnetenmandat niedergelegt

Werder (Havel), 26.10.2022 – Überraschung beim Besuch der CDU-Werder-Website am 25. Oktober: Schon zum 30. August habe Werner Große sein Mandat in der Stadtverordnetenversammlung niedergelegt, heißt es auf cdu-werder.de seit 1. September 2022.

Nachrückerin im Stadtparlament sei seit ebenfalls 1. September die Pharmareferentin und ehemalige Blütenkönigin Peggy Sinning.

Werner Große ist laut Wikipedia 1949 in Glindow geboren. Nach Facharbeiterabschluss und Jura-Studium war er von 1990 bis 2014 Bürgermeister von Werder/Havel.

Seit 2017 ist er Ehrenbürger der Blütenstadt. Im Jahr 2015 ist ihm das Bundesverdienstkreuz verliehen worden.

In seiner Amtszeit sind unter anderem die Grundlagen für die Havelauenentwicklung samt Blütentherme geschaffen worden.

Das Bundesverdienstkreuz am Bande sei ihm für seinen „Einsatz beim Aufbau kommunaler Strukturen in Brandenburg“ verliehen worden, meldete am 23. Juni 2015 der heutige Stadtsprecher Henry Klix auf pnn.de/tagesspiegel.de.

Danke an Werner Große für seine Arbeit und beste Wünsche für den neuen Lebensabschnitt nach der aktiven Politik.

Interessante Links zu Werner Große

https://www.cdu-werder.de/news/lokal/222/Peggy-Sinning-neues-Mitglied-der-Stadtverordnetenversammlung.html

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Werner_Große

Tagesspiegelhttps://www.tagesspiegel.de › werne…Potsdam-Mittelmark: Werner Große hört auf

https://www.tagesspiegel.de/potsdam/potsdam-mittelmark/verdienstkreuz-fur-werner-grosse-7229533.html