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Potsdamer Aufruf zu mehr Rücksicht auf und an Gewässern

Werder (Havel), 17.08.2024 – Wummerndes Diskofloß vor Riegelspitze? Nicht rücksichtsvoll. „Hebel auf’n Tisch“ auf der Havel ab Eisenbahnbrücke? Von rücksichtsvoll weit entfernt. Schwarzcampen mit WoMo an der schönen Badestelle im Landschaftsschutzgebiet? Gegenteil von rücksichtsvoll. Genau, wie jede Motorjacht, die ihren Kacketank nicht an der Absauganlage, sondern in die Havel entleert.

Rücksicht auf und am Wasser sollte eigentlich ein Grundgebot sein. Aus irgendeinem Grund sieht die Stadtverwaltung Potsdam sich aber auch im Sommer 2024 veranlasst, zu mehr Rücksicht auf und am Wasser aufzurufen. Ein Anliegen, das durchaus auch für die benachbarte Blütenstadt gilt. Lesen Sie mehr in der Pressemeldung der Stadtverwaltung vom 1. August 2024. Bild: Mit freundlicher Genehmigung Naturschutzfonds Brandenburg. Quelle: Stadt Potsdam.

Stadt ruft zu rücksichtsvollem Verhalten an Potsdamer Gewässern und in Schutzgebieten auf

In der Ferien- und Urlaubszeit zieht es bei Sommerwetter wieder viele Potsdamerinnen und Potsdamer sowie Gäste der Stadt zu Spaziergängen, zum Baden, zum Wassersport oder zu anderen Freizeitaktivitäten in die Natur und an die Gewässer.

Viele Landschaftsräume in Potsdam sind jedoch geschützte Naturräume oder historische Parkanlagen. Die Landeshauptstadt Potsdam ruft aus aktuellem Anlass alle Besucherinnen und Besucher der Schutz- und Wassergebiete auf, sich hier gegenüber Tieren und Pflanzen schonend und rücksichtsvoll zu verhalten, um diese besondere Umgebung zu schützen und lebenswert zu erhalten.

Bild: Mit freundlicher Genehmigung Naturschutzfonds Brandenburg. Quelle: Stadt Potsdam.
Bild: Mit freundlicher Genehmigung Naturschutzfonds Brandenburg. Quelle: Stadt Potsdam.

Die wachsende Landeshauptstadt verfügt auf einer großen Fläche über Schutzgebiete der verschiedensten Kategorien – Naturschutzgebiete, Landschaftsschutzgebiete und europarechtlich geschützte Gebiete, sogenannte Natura 2000-Gebiete.

In Abhängigkeit von dem jeweiligen Gebiet ergeben sich neben den allgemeinen Verhaltensregeln auch besondere Bestimmungen. Diese leiten sich aus den entsprechenden Schutzgebietsverordnungen ab und sollen helfen, den Zustand der Natur und die Artenvielfalt zu erhalten.

So befindet sich beispielweise im Potsdamer Nordwesten das Europäische Vogelschutzgebiet „Mittlere Havelniederung“. Es umfasst auf dem Gebiet der Landeshauptstadt Potsdam unter anderem den Lauf der Wublitz vom Havelkanal in Paaren bis zum Großen Zernsee bei Golm. Die Wublitz weist in großen Teilen natürliche Uferabschnitte auf, die neben der Wasserfläche einen Lebensraum zahlreicher Nist-, Rast- und Zugvögel darstellt.

Aus diesem Grunde ist das Befahren der sehr flachen Wublitz nördlich des Schlänitzsees sowie des nordöstlichen Ufers mit jeglichen Wasserfahrzeugen unzulässig. Zudem darf der Wublitzabschnitt vom Schlänitzsee bis zur Mündung in den Großen Zernsee nicht mit Motorbooten befahren werden. Das zerstörende Durchfahren von Schilf- und Schwimmblattbereichen ist generell verboten.

Ein Befahrungsverbot mit Motorbooten gilt ebenfalls für den Fahrländer See bei Neu Fahrland. Dieser sehr flache See ist im Landschaftsschutzgebiet „Königswald mit Havelseen und Seeburger Agrarlandschaft“ gelegen und weist in Teilen einen sehr breiten Schilfgürtel auf. Gemäß der Verordnung über das Landschaftsschutzgebiet soll unter anderem auf diese Weise die Eignung des Fahrländer Sees als Brut- und Winterraststätte für zahlreiche Wasservogelarten gesichert werden.

Das im Norden von Potsdam zwischen Sacrow und Groß Glienicke gelegene Naturschutzgebiet „Sacrower See und Königswald“ zieht zu allen Jahreszeiten zahlreiche Besucher. Die Natur ist hier besonders schützenswert, weil der Sacrower See im Vergleich zu anderen Gewässern nur wenig nährstoffreich ist und zudem von weiteren geschützten Lebensräumen, vor allem von vielfältigen, alten Waldbeständen umgeben ist.

Wegen der verhältnismäßig geringen Ausdehnung des Sees ist dieser sehr empfindlich und kann nur eine begrenzte Belastung unbeschadet vertragen. Der Uferweg am Sacrower See darf daher nicht verlassen und der See generell nicht mit Wasserfahrzeugen befahren werden. Dazu zählen auch Kajaks, Stand Up Paddling (SUPs) und Flöße.

Auch gilt – wie überall in einem Naturschutzgebiet -, dass das Campen, Lärmen und Feuermachen (Rauchen, Grillen, Lagerfeuer usw.) untersagt sind. Auf diese Bestimmungen weist die Landeshauptstadt Potsdam besonders hin, da das Schutzgebiet rund um den Sacrower See in den vergangenen Jahren durch die vermehrten Besucherzahlen bereits starke Schäden zu verzeichnen hat.

Alle Besucherinnen und Besucher werden gebeten, sich an die vorgenannten Hinweise und Regeln zu halten und die Ufer nicht abseits der geduldeten Badestellen (Badestelle am Nordufer bei Groß Glienicke und am Ostufer bei Sacrow) zu betreten. 

Allgemein gilt, dass unabhängig vom Schutzstatus, sorgfältig mit allen Grünflächen, der Natur und der Landschaft im Potsdamer Stadtgebiet umgegangen wird.

Vermehrt sammelt sich Müll, der oft einfach achtlos liegengelassen wird oder die Papierkörbe zum Überlaufen bringt. Die Landeshauptstadt appelliert daher an die Verantwortung eines jeden Besuchers der Schutzgebiete und Grünbereiche, den Einwegabfall nicht liegen zu lassen oder in eventuell schon überfüllten Papierkörben zu entsorgen.

Stattdessen sollte jeder seinen Abfall wieder mitnehmen und im Trennsystem zu Hause entsorgen oder einige Meter bis zum nächsten freien Papierkorb gehen. Denn auch Krähen, Ratten, Spatzen oder Waschbären verteilen die vom Menschen zurückgelassen Abfälle – gerade wenn sie neben Abfallbehälter gestellt, in volle Mülleimer gequetscht oder einfach in die Umgebung geworfen werden.

https://www.potsdam.de/de/324-stadt-ruft-zu-ruecksichtsvollem-verhalten-potsdamer-gewaessern-und-schutzgebieten-auf

Polizeimeldung: Motor geklaut, Boot treibt auf Zernsee

Werder (Havel), 21.07.2024 – Meldung der Polizeidirektion West vom 19. Juli 2024. Quelle: polizei.brandenburg.de. Bildhinweis: Die hier als Symbolfoto verwendete Aufnahme zeigt nicht den in der folgenden Polizeimeldung beschriebenen Vorgang, sondern eine Kontrolle der Wasserschutzpolizei am Sonnabend, 20. Juli, auf der Havel vor Werder.

Bootsmotor gestohlen

Ort: Werder /Havel, Großer Zernsee Zeit: Donnerstag, 18.07.2024, 7 Uhr

Am Donnerstagmorgen meldeten Zeugen ein auf dem Großen Zernsee treibendes Boot. Polizisten der Werderaner Polizei fanden das Boot, welches schließlich in eine Bucht an den Steg getrieben war. Der Besitzer konnte erreicht werden.

Es wurde ermittelt, dass durch bislang unbekannte Täter offenbar ein am Boot befindlicher Außenbordmotor der Marke Honda entwendet wurde. Der Schaden liegt bei über 10.000 Euro. Hinweise auf Täter liegen derzeit nicht vor.

https://polizei.brandenburg.de/pressemeldung/bootsmotor-gestohlen/4968265

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B90/Grüne Werder: Mögliche Naturzerstörung durch Marina Zernsee (+update)

Werder (Havel), 10.08.2023 – Das Tafelsilber der Blütenstadt ist nicht Glas und Beton, sondern die Idylle aus Wasser, Landschaft und Natur. Der Griff in die Schatzkiste jedoch ist begehrt. Denn Preis der Schönheit ist, dass der Nutzungsdruck von Jahr zu Jahr steigt.

Abzulesen ist dies auch an den zunehmend rar werdenden freien Bootsliegeplätzen. Deren Anzahl auf ihrer Wasserfläche zu erweitern, das versucht derzeit scheinbar die Marina Zernsee. 

Wie sie dabei vorgeht, das wiederum hat den Stadtverband B90/Grüne auf den Plan gerufen. Nach eigener Aussage haben seine Mitglieder jetzt Anzeige wegen mutmaßlicher Naturzerstörung ausgelöst. Lesen Sie mehr zu den Hintergründen in der Pressemitteilung von B90/Grüne Werder vom 9. August 2023.

Mutwillige Naturzerstörung durch Ausweitung der Marina Zernsee angezeigt

Im Rahmen einer Ausbaumaßnahme der Marina Zernsee wurde vergangene Woche ein großes und besonders geschütztes Seerosenfeld wenigstens teilweise zerstört, um die Ausweitung der Marina nach Süden voranzubringen.

„Wir werden die mutwillige Zerstörung des Seerosenfeldes nicht hinnehmen und haben als Mitglieder des Ortsverbandes diesen Sachverhalt bei der Unteren Naturschutzbehörde angezeigt. Nach unserer Kenntnis haben die Verantwortlichen mutwillig Auflagen der Unteren Naturschutzbehörde ignoriert, die Maßnahme in den Wintermonaten durchzuführen und das Seerosenfeld zu erhalten. Wir hoffen auf diesem Weg zu erreichen, dass das Seerosenfeld wiederhergestellt wird und die Verantwortlichen der Naturzerstörung zur Rechenschaft gezogen werden.“

Svenja Künstler, Sprecherin Ortsverband BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Bildquelle: B90/Grüne Werder/Havel

Update 22. August 2023

MAZ vim 20. August: Wasservögel gestört – Baustopp für Stege der Marina Zernsee

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Foto der Woche: Haveltherme – Baustelle Saunasteg Zernsee (+update)

Werder (Havel), 04.06.2023 – Die Haveltherme wird am 18. Juni seit zwei Jahren geöffnet sein. Die Erweiterung um einen Steg in den Zernsee war angekündigt. Die Anlage wird durch ein bestehendes Landschaftsschutzgebiet geführt. Die Bauarbeiten scheinen in vollem Gange. Bilder von einer Vorbeifahrt am 3. Juni zeigen einen ersten Eindruck vom Wasser aus.

Haveltherme Werder (Havel): Baustelle Badesteg, 3. Juni 2023.

Update 12. Juni: Weitere Infos zum kommenden Saunasteg sind mittlerweile auch auf den Seiten von havel-therme.de zu finden.

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Werder (Havel): Neue Brücke für Fuß- und Radverkehr verbindet Potsdam, Werder und Schwielowsee

Werder (Havel), 15.11.2022 – Pressemitteilung der Landeshauptstadt Potsdam vom 15. November 2022. Quelle: potsdam.de. Foto: LHP/Robert Schnabel.

Neue Brücke für Fuß- und Radverkehr verbindet Potsdam, Werder und Schwielowsee miteinander

Freie Fahrt über den Zernsee: Gemeinsam mit der Bürgermeisterin der Stadt Werder (Havel), Manuela Saß, und der Bürgermeisterin der Gemeinde Schwielowsee, Kerstin Hoppe, hat Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert heute die neue Fuß- und Radweg-Brücke über den Großen Zernsee offiziell eröffnet.

Der Neubau ist ein gemeinsames Projekt der Landeshauptstadt, der Stadt Werder (Havel) und der Gemeinde Schwielowsee.

Die Brücke verläuft parallel zur vorhanden Brücke der Deutschen Bahn AG, bildet eine barrierefreie Verbindung der drei Orte und ist damit ein wichtiger Baustein für die nachhaltige Mobilität im Alltags-, Tourismus- und Pendlerverkehr.

„Die neue Brücke bringt viele positive Effekte: Der Ausbau der regionalen Wegeverbindung ist ein wichtiger Schritt, um die Sicherheit der Fußgänger- und Radverkehre zu verbessern. Der Weg wird für Pendlerinnen und Pendler sowie für den Alltagsverkehr attraktiver, auch wird sich die neue Brücke auch positiv auf den Freizeit‐ und Tourismus-Radverkehr zwischen Potsdam, Schwielowsee und Werder auswirken.“

Mike Schubert, Oberbürgermeister Potsdam

Noch dazu biete das Bauwerk selbst, mit seiner Breite und den beiden Aussichtskanzeln, ein schönes Ziel für einen wunderbaren Blick über die Havel und die Ufer des Großen Zernsees, so das Potsdamer Stadtoberhaupt weiter.

Werders Bürgermeisterin Manuela Saß: „Unter dem Motto ‚gemeinsam.natürlich.verbunden‘ hatte sich die Landeshauptstadt mit ihren Nachbarkommunen vor sieben Jahren um Fördermittel von der Europäischen Union bemüht. Als sich abzeichnete, dass nur die Hälfte der beantragten Mittel zugesagt werden können, war den Partnern schnell klar: Ein Projekt muss unbedingt kommen, die Radwegbrücke Potsdam-Schwielowsee-Werder.“

Unter Federführung der Stadt Potsdam habe das Projekt nach umfangreicher Vorarbeit gestemmt werden können, so Werders Bürgermeisterin weiter. Das damalige Bewerbungsmotto sei in allerschönster Vollendung umgesetzt worden.

Saß: „Dafür möchte ich den Partnern danken. Dass ein millionenschwerer Havelübergang für Radfahrer in einer Achse entsteht, in der vor Jahren einmal eine Potsdamer Ortsumgehung geplant war, zeigt, welchen Stellenwert diese Fortbewegungsart heute hat. Die Brücke verstehe ich als Versprechen aller Beteiligten, sich in der Folge für einen Schnellradweg von Werder (Havel) nach Potsdam stark zu machen, gemeinsam, natürlich, verbunden.“

Schwielowsees Bürgermeisterin Hoppe: „Seit vielen Jahren arbeiten Potsdam, Werder und Schwielowsee gemeinsam daran, die Mobilität in unserer Region weiter zu entwickeln und jenseits des Autos attraktive Angebote zu schaffen. Die Rad- und Fußwegbrücke ist für dieses Vorhaben ein sehr wichtiges Projekt und kann beispielhaft auch für weitere gemeinsame Projekte dienen. Deshalb freut es mich sehr, dass wir mit der Fertigstellung unserem gemeinsamen Ziel wieder ein Stück nähergekommen sind.“

Die Gesamtkosten für das Projekt liegen bei 11 Millionen Euro. Die neue Brücke ersetzt den vorherigen viel zu schmalen Gangsteg, der nur über Treppen zu erreichen war.

Der Brückenbau wurde als leichte Stahlkonstruktion aus einem dreifeldrigen Stahlüberbau in vier Metern Breite und mit einer Gesamtstützweite von 110 Metern errichtet.

Durch möglichst geringe Längsneigungen und Zwischenpodeste ist die Brücke von den Wegen aus barrierefrei erreichbar. An zwei Stellen gibt es Aussichtskanzeln mit Sitzmöglichkeiten und Ausweichstellen.

Die zirka ein Kilometer langen Wegeanbindungen nach Werder und Potsdam sowie zu den Ortsteilen Geltow und Wildpark-West der Gemeinde Schwielowsee sind ebenfalls Bestandteil des Gesamtprojekts.

Gefördert wird das Projekt mit Unterstützung des Landes Brandenburg durch 6,57 Millionen Fördermittel der Europäischen Union aus dem Förderprogramm für „Nachhaltige Entwicklung von Stadt und Umland (NESUR) – Infrastruktur“.

Nach der positiven Entscheidung des Landes Brandenburg zum Stadt-Umland-Wettbewerb im 1. Quartal 2016 wurde mit den komplexen Planungen für das Projekt begonnen; der Baustart mit vorbereitenden Arbeiten erfolgte im Februar 2021.

Nach der heutigen offiziellen Eröffnung folgen noch wenige Restarbeiten, zum Beispiel die Montage der endgültigen Geländerfelder entlang der Wege sowie Pflanzarbeiten.

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  • Werder Havel, Fuß- und Radwegbrücke, 15.10.2022. Foto: Bernd Reiher
  • Werder/Havel, Fuß- und Radwegbrücke, Aussichtsplattform, 15.10.2022. Foto: Bernd Reiher
  • Werder/Havel, Fuß- und Radwegbrücke, Fußgänger, 15.10.2022, 17.17 Uhr. Foto: Bernd Reiher
  • Werder/Havel, Fuß- und Radwegbrücke, 15.10.2022, 20.21 Uhr. Foto: Bernd Reiher
  • Werder/Havel, Fuß- und Radwegbrücke, Blick nach Wildpark, 15.10.2022. Foto: Bernd Reiher

Werder/Havel, 16.10.2022 – Die Fuß- und Radwegbrücke über die Havel zwischen Werder und Wildpark-West nähert sich ihrer Fertigstellung.

Die offizielle Übergabe ist für Ende Oktober geplant. Die Möglichkeit, das neue Bauwerk kennenzulernen, wird schon zwei Wochen vor der Eröffnung rege genutzt. Eindrücke von einem kleinen Fotoausflug am 15. Oktober 2022.